Klimaveränderung ist Tatsache. Darüber jammern hilft nichts, die Wirtschaft wird es treffen. Unternehmen sind gut beraten, deshalb schon heute Strategien dafür zu entwickeln.
Utl.: Klimaveränderung ist Tatsache. Darüber jammern hilft nichts,
die Wirtschaft wird es treffen. Unternehmen sind gut beraten,
deshalb schon heute Strategien dafür zu entwickeln. =
Wien (OTS) - Jetzt ist es also so weit. Angesichts anhaltender
Temperaturen jenseits der 35 Grad (sogenannter Wüstentage) macht sich
auch das WirtschaftsBlatt Gedanken über das Wetter.
Saure-Gurken-Zeit? Mitnichten. Die Hitze hat unmittelbare
Auswirkungen auf die Wirtschaft.
So berichteten wir zuletzt über Hitzegewinner:
Beschattungsspezialisten, Marillenbauern oder Touristiker. Auch
E-Konzerne verkaufen wegen der auf Hochtouren laufenden Klimaanlagen
mehr Strom. Wobei man hier bereits differenziert argumentieren muss.
Hitzebedingt geringe Wasserführung bedeutet für den Verbund weniger
Stromproduktion aus Wasserkraft. Sogar Solarstromproduzenten haben
mit der Sonne nicht nur Freude. Der Wirkungsgrad von
Fotovoltaikanlagen nimmt bei Hitze ab.
Ob man nun an den von Menschenhand gemachten Klimawandel glaubt oder
nicht, dass sich das Klima ändert, ist evident. Ein paar Fakten: In
Österreich gab es seit Beginn der Aufzeichnungen 1767 noch nie einen
Juli, der heißer war als der heurige. Wien verzeichnete 2015 bereits
mehr Wüstentage als in den vergangenen zehn Jahren zusammen. Das Ende
der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Heimische Klimaexperten gehen
davon aus, dass es künftig noch deutlich mehr Hitzewellen geben wird
- mit noch höheren Temperaturen. Die Hitze, unter der wir jetzt
leiden, wird also an vielen Tagen zur Norm.
Dass es angesichts solcher Prognosen auch Hitzeverlierer geben wird,
ist klar. Einerseits wird sich der Klimawandel volkswirtschaftlich
auswirken: Hagel, Muren, Stürme, Brände, Missernten, aufplatzende
Straßen etc. werden Anpassungsinvestitionen vonnöten machen - und
auch die Versicherungsbranche unter Druck bringen. Womit wir schon
beim eigentlichen Thema sind. Auch die Wirtschaft wird es treffen.
Beispielsweise wird die Kühlrechnung der Unternehmen steigen. Die
Motivation, Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter hingegen
nicht. Bestimmte Gemüse- oder Getreidesorten werden nicht mehr
gedeihen, gewisse Angebote nicht mehr im Portfolio sein (Skilifte in
mittleren Höhenlagen).
Der Klimawandel darf nicht als Sommerloch-Thema abgetan werden. Es
bedarf klarer Strategien und Vorbereitungen. Und vielleicht sollten
wir auch danach trachten, die eine oder andere Tonne CO2 zusätzlich
einzusparen.
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