- 31.07.2015, 17:37:01
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2. August - Tag des Gedenkens an den Völkermord an den Roma und Sinti
Auf dem Ceija Stojka-Platz in Wien wird am Sonntag einer halben Million Menschen gedacht, die vom Nazi-Regime als „Zigeuner“ verfolgt und ermordet wurden. Beginn: 18 Uhr
Utl.: Auf dem Ceija Stojka-Platz in Wien wird am Sonntag einer
 halben Million Menschen gedacht, die vom Nazi-Regime als
 „Zigeuner“ verfolgt und ermordet wurden. Beginn: 18 Uhr =
Wien (OTS) - In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 2.897
 Roma - Männer, Frauen und Kinder - in den Gaskammern von
 Auschwitz-Birkenau ermordet.
In Österreich ermordeten die Nationalsozialisten 90 % der Roma und
 Sinti. Bis heute ist das Trauma bei den Überlebenden und den
 Nachfahren der Opfer vorhanden und wirksam. Ein Genozid der lange
 verschwiegen und vergessen wurde und heute aktueller ist denn je.
Erst 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Genozid
 an 500.000 Roma und Sinti vom Europäischen Parlament anerkannt. In
 der Resolution vom April 2015 wurde dazu aufgerufen der
 Diskriminierung von Roma ein Ende zu setzen. Das Europäische
 Parlament fordert dazu auf, der Opfer des Völkermordes am 2. August -
 dem internationalen Roma Genocide Remembrance Day - zu gedenken. Das
 EU-Parlament sei "sehr besorgt um den steigenden Antiziganismus, der
 sich in Anti-Roma-Rhetorik sowie in Übergriffen und Attacken gegen
 Roma in Europa manifestiert. Antiziganismus ist unvereinbar mit den
 Normen und Werten der Europäischen Union und sollte in allen
 Mitgliedsstaaten bekämpft werden". Maßgebend für die Anerkennung
 waren die Bemühungen der Roma Genocide Remembrance Initiative und
 zahlloser Roma-Organisationen in ganz Europa. Vor allem jugendliche
 Aktivistinnen und Aktivisten erhoben dafür ihre Stimmen.
Romano Centro organisiert in Kooperation mit der Roma Genocide
 Remembrance Initiative die erste Gedenkveranstaltung zum 2. August in
 Österreich. Eine Gedenkveranstaltung, bei der keine Politiker,
 sondern Angehörige von Opfern zu Wort kommen. Da es in Wien für diese
 Opfergruppe keinen eigenen Gedenkort, kein Denkmal gibt, wurde der
 nach Ceija Stojka benannte Platz bei der Altlerchenfelder Kirche
 dafür ausgewählt. Ceija Stojka (1933-2013), die als Kind drei
 Konzentrationslager überlebte, hat als erste Romni in Österreich ihre
 Erfahrungen niedergeschrieben und veröffentlicht. Ihre Erinnerungen
 waren und sind wesentlich für die Aufklärung über dieses dunkle
 Kapitel und standen am Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung in
 Österreich. Ihre Enkelin Simona Anozie wird neben Manuela Horvath -
 ebenfalls Enkelin von Holocaust-Überlebenden - bei der Veranstaltung
 sprechen.
In Zukunft soll das Gedenken jährlich am 2. August stattfinden und so
 Bewusstsein schaffen und den Opfern der größten Europäischen
 Minderheit Respekt erweisen. Titel der Veranstaltung, die um 18 Uhr
 beginnt: Dikh He Na Bister - Schau und vergiss nicht!
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