• 30.07.2015, 12:13:08
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vida zu Leitl: Kollektivverträge regeln Mindeststandards!

vida-Vorsitzender Winkler: Bessere Arbeitsbedingungen und höhere Einkommen im Hotel- und Gastgewerbe sind bestes Mittel gegen Personalmangel

Utl.: vida-Vorsitzender Winkler: Bessere Arbeitsbedingungen und
höhere Einkommen im Hotel- und Gastgewerbe sind bestes Mittel
gegen Personalmangel =

Wien (OTS) - "Wenn der Wirtschaftskammerpräsident meint, dass etwas
nicht stimmt, weil Wirtshäuser keine MitarbeiterInnen finden, die am
Wochenende arbeiten wollen, hat er schon recht: Es stimmen nämlich
die Arbeitsbedingungen nicht", so der Vorsitzende der Gewerkschaft
vida, Gottfried Winkler. "Anstatt darüber zu diskutieren, wie man
über verschärfte Zumutbarkeitsbestimmungen mehr Arbeitslose in diese
Jobs drängen kann, sollte sich die Wirtschaft lieber darum kümmern,
die Bedingungen attraktiver zu gestalten", fordert Winkler.++++

"Solange die Einkommen im Hotel- und Gastgewerbe
unterdurchschnittlich niedrig und die Belastungen
überdurchschnittlich hoch sind, und solange die Arbeitgeber die
Arbeitsbedingungen unter dem Stichwort Flexibilisierung ständig
verschlechtern wollen, solange darf sich über den Arbeitskräfte- und
Nachwuchsmangel im Tourismus niemand wundern", betont der
Gewerkschaftsvorsitzende. "Der kollektivvertraglich festgelegte
Mindestlohn für das Hotel- und Gastgewerbe liegt bei 1.400 Euro
brutto, das sind umgerechnet auf eine 40-Stunden-Woche rund 8 Euro
brutto pro Stunde - und das für eine Arbeit, die überdurchschnittlich
hohe Belastungen mit sich bringt, Stichwort Arbeitszeiten, Stress,
körperliche Anstrengung", so Winkler. "Wirtschaftskammerpräsident
Leitl sollte wissen, dass in den Kollektivverträgen nur die
Mindestlöhne geregelt sind. Wenn niemand bereit ist, dafür zu
arbeiten, sind wir die letzten, die einer Erhöhung widersprechen.
Unsere Forderung nach 1.500 Mindestlohn steht schon lange."

Auch die Arbeitszeit sei im Kollektivvertrag für das Hotel- und
Gastgewerbe flexibel genug geregelt: "Aber auch darauf könnten sich
die Beschäftigten oft nicht verlassen, Überstunden am laufenden Band
gehören zum Alltag, Dienstplanstabilität ist ein Fremdwort. Wenn sich
der Herr Wirtschaftskammerpräsident dann wie heute in einem
Zeitungsbericht wundert, dass eine zweifache Mutter so einen Job
nicht annehmen kann, und sie als jemanden hinstellt, der das
Sozialsystem ausnutzt, ist das gelinde gesagt arrogant", so Winkler
abschließend.

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