• 27.07.2015, 13:03:30
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Caritas zu Arbeitslosengeld und Mindestsicherung

Caritas Generalsekretär Bernd Wachter: „Höhe der Mindestsicherung ist die unterste Grenze und deckt schon jetzt kaum die Lebenserhaltungskosten der Menschen.“

Utl.: Caritas Generalsekretär Bernd Wachter: „Höhe der
Mindestsicherung ist die unterste Grenze und deckt schon jetzt
kaum die Lebenserhaltungskosten der Menschen.“ =

Wien (OTS) - Die bedarfsorientierte Mindestsicherung wurde mit dem
Ziel eingeführt Menschen, die früher Sozialhilfe bezogen haben,
wieder näher an den Arbeitsmarkt heranzuführen. In vielen Fällen ist
das auch gut gelungen, dennoch gibt es viel zu tun. Wenn
Finanzminister Schelling davon spricht, dass der Abstand zwischen
Mindestsicherung und Arbeitseinkommen zu gering ist, so kann man ihm
nur zustimmen. Die Lösung des Problems könne aber nicht darin liegen
die ohnehin niedrige finanzielle Unterstützung zu kürzen. Leistung
müsse sich vor allem für das untere Ende der Einkommensskala lohnen.
"Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen dass dieses letzte
soziale Auffangnetz löchrig wird", betont Generalsekretär Bernd
Wachter.

Arbeitslosengeld im Durchschnitt niedrig

Nicht nachvollziehbar ist für Wachter, dass die Höhe des
Arbeitslosengeldes zur Debatte steht. "Österreich hat jetzt schon im
Schnitt eine relativ geringe Nettoersatzrate von 55 - 60 Prozent.
Hier noch weniger zu leisten wäre geradezu fahrlässig. Wie sollten
Menschen denn weiterhin ihre Miet- und Energiekosten begleichen, wenn
plötzlich mehr als die Hälfte des Einkommens wegfällt?
Obdachlosigkeit würde dann auch eine reale Gefahr für die
Mittelschicht darstellen."

Es ist schwerer Arbeit zu finden als Arbeitskräfte

In Österreich waren laut Statistik des Arbeitsmarktservice im Juni
fast 382.000 Menschen arbeitslos oder in Schulung. Demgegenüber waren
dem AMS ca. 30.000 Stellen als sofort verfügbar und 22.000 Stellen
als verfügbar gemeldet. Dieses Verhältnis von sieben Arbeitssuchenden
auf eine Stelle zeigt, dass es größerer Anstrengung bedarf mit
gerechter Entlohnung zu schaffen", fordert Wachter.

Notstandshilfe besser geeignet als Hartz IV

"Wir müssen nicht immer nach Deutschland schauen. Das System der
Notstandshilfe ist, bei aller Kritik daran, besser zur
Armutsvermeidung geeignet als Hartz IV". Was wir hierzulande brauchen
sind gerechter Lohn für ArbeitnehmerInnen und keinen größeren
Niedriglohnsektor sowie prekäre Beschäftigungsformen."

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