- 21.07.2015, 11:50:28
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Offener Brief: Bürgermeister der Stadt Traiskirchen "An uns Bürgermeisterinnen und Bürgermeister"
Zeigen wir wie es geht - Flüchtlinge menschlich unterbringen!
Utl.: Zeigen wir wie es geht - Flüchtlinge menschlich unterbringen! =
Traiskirchen (OTS) - Liebe Bürgermeisterkollegin,
lieber Bürgermeisterkollege!
Dass vieles in der hohen Politik oft nicht gut läuft, das wissen wir
aus unseren zahlreichen tagtäglichen Aufgabenstellungen und
Erfahrungen. Damit umzugehen und trotzdem immer wieder das Beste für
unsere Stadt/für unsere Gemeinde herauszuholen, ist Teil unseres
Jobs, Teil unseres Anforderungsprofils. Seien es die gesetzlichen
Umlagen, das Förderwesen oder behördlichen Angelegenheiten.
Warum ich mich als Bürgermeister Traiskirchens an dich wende, ist
aber nicht um diese allgemeinen Dinge zu diskutieren, sondern dich um
deine konkrete Solidarität zu ersuchen. Solidarität mit den vielen
schutzsuchenden Menschen, die mittlerweile wie Weidetiere im Freien
nächtigen und unter angespanntesten sanitären und hygienischen
Bedingungen leiden müssen.
Das alles, weil die zuständige Politik versagt und weil es
anscheinend um Machtspielchen zwischen den Beteiligten im Bund und
Land geht. Die Leidtragenden sind die betroffenen Flüchtlinge und die
Bevölkerung meiner Heimatstadt Traiskirchen.
Daher wende ich mich mit meinem Appell an dich und ersuche dich um
deine konkrete Hilfe. Wir benötigen österreichweit dringend über
3.500 Plätze, damit wir diese schlimmen Massenlagerzustände beenden
können.
Immer mehr Bürgermeister zeigen Verantwortung und menschliche Haltung
und möchten helfen. Im selben Ausmaß prallen diese Initiativen an
fadenscheinigsten bürokratischen Blockaden der Landes- oder
Bundesstellen ab.
Wir als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind diejenigen, die
ganz konkret an der Seite von Menschen Entscheidungen treffen und Tag
für Tag konkret gestalten.
Deshalb ersuche ich dich zu helfen. Wenn du in deiner Kommune
konkrete Möglichkeiten der Unterbringung von Flüchtlingen hättest,
teile mir diese bitte mit. Auch Vereinsheime, Hallen mit
Sanitäreinrichtungen, leerstehende Gasthöfe oder Bundes- bzw.
Landeseinrichtungen die beziehbar wären. Alles könnte den vielen
Männern, Frauen und Kindern in Traiskirchen ein wenig Würde
zurückgeben.
Wir brauchen jetzt Menschen mit Rückgrat, Menschen mit Haltung,
Menschen mit konkretem Handeln ohne Ängste. Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister, die es selbst in die Hand nehmen, wenn die Zuständigen
versagen.
Das schulden wir unserer Republik. Wir als BürgermeisterInnen können
zeigen, wie es geht und nehmen das Heft selbst in die Hand.
Bitte melde mir die freien Plätze unter
buergermeister@gemeinde-traiskirchen.at
Danke im Voraus für deine Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Babler, MSc.
Bürgermeister der Stadt Traiskirchen
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