- 17.07.2015, 10:54:14
- /
- OTS0073 OTW0073
Nationalrat: Griechenland – Schieder: Griechische Zukunft ist eng mit der Zukunft Europas und Österreichs verbunden
Sozialen Zusammenbruch in Griechenland verhindern – Wachstumschancen nutzen
Utl.: Sozialen Zusammenbruch in Griechenland verhindern –
Wachstumschancen nutzen =
Wien (OTS/SK) - "Die Zukunft Griechenlands ist eng mit der Zukunft
der Europäischen Union und jener Österreichs verbunden", erklärt
SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder heute, Freitag, im Rahmen der
Sondersitzung zur Griechenland-Hilfe im Nationalrat. Griechenland in
den Staatsbankrott zu drängen, würde den endgültigen sozialen
Zusammenbruch in Griechenland bedeuten, hätte aber auch für die
österreichische Wirtschaft verheerende Folgen. "Die Sozialdemokratie
spricht sich daher für ein Hilfspaket aus, wenn es auch eine
schwierige Entscheidung ist", so Schieder. ****
Die Alternative zu einem neuen Hilfsprogramm wäre der griechische
Staatsbankrott und damit ein Einbruch der Wirtschaftsleistung und der
soziale Zusammenbruch in Griechenland. "Schon heute hat jeder zweite
Jugendliche keinen Job und auch keine Aussicht auf einen Job. Ein
Grexit wäre ein Desaster für die Menschen in Griechenland, es wäre
die Potenzierung dessen, was sie schon heute erleben", betont
Schieder. Über seine Wirtschaftsstruktur sei Griechenland eng an
Europa gebunden. "Die Hälfte der Lebensmittel und vier Fünftel der
Energie werden nach Griechenland importiert. Teuerungen in diesem
Bereich würden nicht die Reichen, sondern die durchschnittlichen
Griechinnen und Griechen treffen."
Daher sei es nun notwendig, den Weg für Verhandlungen frei zu machen,
die zu einem vernünftigen Paket führen können. "Ein Hilfsprogramm
muss Griechenland in einem ersten Schritt Luft zum Atmen verschaffen
und in einem zweiten Schritt das Wirtschaftswachstum in Griechenland
ankurbeln", argumentiert der SPÖ-Klubobmann. Dazu müsse der harte
Sparkurs hinterfragt werden, um Chancen auf Wachstums in Griechenland
zu nützen.
Schieder hebt die Vermittlerrolle Österreichs - insbesondere jene von
Bundeskanzler Werner Faymann - in den Verhandlungen positiv hervor.
"Mit dem Starrsinn von deutscher Seite wäre man zu keinem Ziel
gekommen", kritisiert Schieder, sieht aber auch Griechenland
gefordert: Der Kampf gegen Oligarchie und Nepotismus müsse angegangen
werden, es braucht auch ein funktionierendes Grundbuch und eine
verbesserte Steuereintreibung. "Tsipras muss von der Ankündigungs- in
die Umsetzungspolitik wechseln", verlangt Schieder. Für eine
tragfähige Lösung sei es notwendig, "an vielen Schrauben zu drehen".
(Schluss) ps/ph/mp
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SPK