• 16.07.2015, 10:55:51
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  • OTS0065 OTW0065

Leistungen des AMS für Asylberechtigte

Anforderungen des Expertenpapiers an das AMS zur Integration von Asylberechtigten zu einseitig

Utl.: Anforderungen des Expertenpapiers an das AMS zur Integration
von Asylberechtigten zu einseitig =

Wien (OTS) - Die Vorschläge des Expertenrates, das
Arbeitsmarktservice sollte bei Asylberechtigten flächendeckende
Kompetenzehebungen durchführen und die Deutschkenntnisse überprüfen,
bezeichnete der Vorstandsvorsitzende des AMS, Dr. Herbert Buchinger
als zu einseitig, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht
realisierbar und zudem sei eine zentrale Integrationsvorleistung,
nämlich die Vermittlung von grundlegenden Deutschkenntnissen nicht
primär Aufgabe des Arbeitsmarktservice. Dazu sind primär das BMEIA,
der ÖIF und die Bundesländer gefordert.

Die Zahl der beim AMS vorgemerkten Asylberechtigten ist stark
gestiegen. Insgesamt waren im Juni 19.300 Asylberechtigte beim AMS
vorgemerkt (+ 47% ggü Juni 2014), davon fast 4.300 in Schulung
(zumeist Deutschkurse), 600 Lehrstellensuchende und die restlichen
14.400 waren Arbeit suchend. Die wichtigsten Gruppen stellen dabei
arbeitslose Syrer dar, deren Zahl um 230% ggü 2014 auf 4.417
gestiegen ist, gefolgt von 4.600 Personen aus Afghanistan, deren Zahl
um 57% gestiegen ist.

Da sich die Vermittlung der Asylberechtigten auf Grund mangelnder
Deutschkenntnisse sehr schwer gestaltet - aus Sicht des
Arbeitsmarktservice ist in der Regel erst eine Integrationschance auf
dem Arbeitsmarkt mit einem Sprachniveau ab A2 realistisch -, war das
AMS gleichsam gezwungen, heuer bereits fast 4.000 Asylberechtigte in
Deutschkurse einzubeziehen. Für 2015 insgesamt werden mit den
kürzlich ausgeweiteten Mitteln mehr als Euro 10 Mio. für Deutschkurse
für Asylberechtigte für voraussichtlich rd. 10.000 Personen zur
Verfügung stehen.

Diese Zahlen verdeutlichen die massiven Anstrengungen des AMS,
durchaus auch in positiver Kooperation mit dem ÖIF und den
Landesregierungen, wobei das AMS die integrationspolitische
Verantwortlichkeit primär bei diesen Akteuren sieht, da diese die
ersten Anlaufstellen im Asylverfahren, bei der Unterbringung bzw. in
der Folge nach der Anerkennung als Asylberechtigte sind.
"Eine Arbeitsteilung zwischen AMS und den Bundesländern bzw. ÖIF bei
der Finanzierung und Durchführung von Deutschkursen von
Asylberechtigten sollte gefunden werden" betont Dr. Buchinger." Das
Erreichen einer Sprachkompetenz, die das Erheben von
vermittlungsrelevanten Informationen zu Ausbildung und Beruf durch
die BeraterInnen des AMS ermöglicht, sollten die genannten
Kostenträger finanzieren. Vermittlungsbemühungen während des
Kursbesuches erfolgen selbstverständlich durch das AMS, um auch im
Interesse der Minimierung der Ausgaben in der bedarfsorientierten
Mindestsicherung zu wirken. Im Bedarfsfall setzt das AMS dann mit
weiterführenden Sprachkursen bzw. fachspezifischen Qualifizierungen
in Kombination mit spezieller Sprachkompetenz nach."

Dazu könnten dann die vom Expertenrat genannten Kompetenzchecks, wie
sie auch vom AMS Wien geplant sind, in Kooperation bzw. durch
Mitfinanzierung durch die Länder eingesetzt werden.

Primär ist und bleibt es Aufgabe des AMS, Asylberechtigte (wie auch
alle anderen Personen mit Migrationshintergrund) auf offene Stellen
zu vermitteln, allenfalls auch fachliche Höherqualifizierung zu
ermöglichen. So wurden heuer bereits 112.000 Personen mit
Migrationshintergrund in Förderungen des AMS einbezogen, rd. 80.000
davon in Schulungen. Im Gesamtjahr 2014 waren dies rd. 144.000
Personen, für die rd. Euro 407 Mio. aufgewendet wurden (d.h. 4 von 10
arbeitslosen Personen mit Migrationshintergrund wurden in eine
Förderung einbezogen). Allein für Deutschkurse für alle MigrantInnen
gibt das AMS jährlich rd. Euro 30 Mio. für rd. 30.000 Förderungen
aus. Die Tendenz ist seit Jahren sehr stark steigend, wie auch die
Arbeitslosigkeit von Personen mit Migrationshintergrund insgesamt.
Insgesamt sind für 2015 fast rd. Euro 40 Mio. für Deutschkurse
geplant, ein Vielfaches von dem, was alle anderen Akteure leisten.
Auf das AMS entfallen rd. 75% der Kosten.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AMS

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