• 13.07.2015, 16:34:34
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  • OTS0133 OTW0133

Inflation in Österreich bleibt relativ hoch

Wachsender Internethandel wirkt preisdämpfend

Utl.: Wachsender Internethandel wirkt preisdämpfend =

Wien (OTS) - Inflation Quarterly ist eine neue Analyse der OeNB
zur Inflation in Österreich. Darin wird die Inflationsentwicklung der
letzten Monate detailliert analysiert. Zusätzlich enthält das
Inflation Quarterly einen Ausblick auf die Preisentwicklung für das
laufende und das nächste Jahr.

Als Sonderthema werden im aktuellen Inflation Quarterly die
Auswirkungen der zunehmenden Bedeutung des E-Commerce auf die
Inflation behandelt. Bei den Umsätzen im Internethandel liegt
Österreich im europäischen Mittelfeld, wobei österreichische
Konsumenten häufiger im grenzüberschreitenden Internethandel
einkaufen als Konsumenten anderer Länder. Für diese Entscheidung
dürfte auch das in Österreich im traditionellen Handel
vergleichsweise hohe Preisniveau ausschlaggebend sein. Bisherige
Studien deuten auf einen leicht preisdämpfenden Effekt des E-Commerce
- insbesondere bei Elektrogeräten - hin.

Die österreichische HVPI-Inflationsrate stieg seit Jahresbeginn 2015
um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0 % im Mai. Verantwortlich für diesen
Anstieg sind hauptsächlich die Rohstoffpreise von Energie und
Metallen, die sich vor allem auf die Preise von Energie- und
Industrieprodukten ausgewirkt haben. Die Kerninflationsrate (HVPI
ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) blieb seit
Jahresbeginn weitgehend stabil und liegt im Mai 2015 bei 1,7 %. Damit
liegt Österreichs Inflationsrate weiterhin über dem
Euroraum-Durchschnitt von 0,3 % (Mai 2015). Dieser Inflationsabstand
ist vor allem auf die unterschiedliche Teuerungsentwicklung im
Dienstleistungssektor zurückzuführen, und hier insbesondere auf die
Sektoren mit einem besonders hohen Lohnanteil, wie z.B. Hotels und
Restaurants, Finanzdienstleistungen sowie öffentliche
Dienstleistungen.

Für das laufende Jahr erwartet die OeNB eine HVPI-Inflationsrate von
durchschnittlich 0,9 %. 2016 und 2017 wird ein Anstieg der Teuerung
auf 1,9 % bzw. 2,0 % prognostiziert. Dafür sind vor allem die
Erwartung steigender Rohstoffpreise (insbesondere Erdöl), eine
gestiegene Konsumnachfrage und die im Rahmen der Steuerreform
beschlossene Mehrwertsteuererhöhung ausschlaggebend.

Die Erzeugerpreise waren zuletzt wieder im Steigen begriffen. So sind
etwa die Erzeugerpreise für Konsumgüter, die eng mit den
Endverbraucherpreisen verbunden sind, seit Februar angestiegen. Die
steigenden Erzeugerpreise in diesem Bereich sollten sich insbesondere
auf die Endverbraucherpreise von Nahrungsmitteln und Industriegütern
auswirken. Mitverantwortlich für diesen Preisauftrieb sind die
gestiegenen Lohnstückkosten der Unternehmen, die auf die gesunkene
Produktivität zurückzuführen sind.

Weitere Ergebnisse zur Inflationsentwicklung und zu den
Inflationsaussichten in Österreich finden sich im 1. Inflation
Quarterly der OeNB:
http://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/inflation-quarterly.
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