- 13.07.2015, 13:33:06
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Meinl-Reisinger: Verdeckter Parteienfinanzierung muss endlich ein Ende gesetzt werden
Thriller rund um die Stadt Wien: 15,6 Mio Euro fließen an parteinahe Unternehmen
Utl.: Thriller rund um die Stadt Wien: 15,6 Mio Euro fließen an
 parteinahe Unternehmen =
Wien (OTS) - "Ich mache ihnen ein Angebot, das sie nicht abschlagen
 können" - Marlon Brando in "Der Pate" hätte seine Freude am aktuellen
 Rechnungshofbericht, der die Rechtsgeschäfte u.a. der Stadt Wien, der
 Wien Energie, der Gelup GmbH (Seestadt Aspern) sowie der
 Arbeiterkammer mit Beteiligungsunternehmen der Parteien aufdeckte.
 "Das ist der Beleg dafür, dass der strukturellen Korruption der Kampf
 angesagt werden muss. Wir haben in Wien schon mit den offiziellen
 Parteienförderungen das teuerste politische System in ganz Europa.
 Dennoch greift die Stadt Wien weiter tief in die Taschen des
 Steuerzahlers. Das muss ein Ende haben!"
Mehr als 15 Millionen Euro, so belegt der Rechnungshofbericht, gehen
 an Beteiligungsunternehmen von SPÖ (sie stellt den Löwenanteil mit
 jeweils über 90 Prozent) und ÖVP. "Das riecht sehr stark nach
 verdeckter Parteienfinanzierung. Vor allem für die SPÖ ist die Stadt
 Wien ein Geschäftsmodell - Häupl und Brauner gebärden sich, als ob
 ihnen die Stadt gehören würde und es ihr einziger Zweck wäre, den
 nimmersatten Parteiapparat zu füttern", so Meinl-Reisinger.
Kritik am neuen Parteiengesetz kam bereits am 1. Oktober 2013 durch
 die OSZE Wahlbeobachter, im März 2014 kritisierte die
 Antikorruptionsbehörde des Europarates GRECO, dass letztendlich von
 21 Kritiken nur 12 umgesetzt wurden. Wichtige Kritikpunkte, wie der
 fehlende Überblick über Vorfeld- und Bezirksorganisationen und die
 mangelhaften Regeln für die Rechnungspflicht von Parteien wurden bis
 dato nicht angetastet. Auch der heutige Bericht des Rechnungshofes
 zeigt die Zahnlosigkeit dieses Gesetzes. "Diese laschen Regelungen
 öffnen Tür und Tor für inoffizielle Parteiförderungen, und sie sind
 noch nicht einmal illegal. Und auch wenn sie illegal sind, gibt es
 keine Sanktionsmöglichkeit. Die Parteien haben es sich gerichtet,
 dieser Raubbau an den Wienerinnen und Wienern muss endlich beendet
 werden", bekräftigt Meinl-Reisinger ihre Forderung nach mehr
 Transparenz in den Parteikassen.
NEOS Wien verlangt daher die Ausweitung der Prüfkompetenzen des
 Rechnungshofes, um auch von sich aus Prüfverfahren starten zu dürfen.
 Eine weitere wichtige Forderung ist in diesem Zusammenhang die
 Prüfpflicht für Landesparteien und deren parteinahen Organisationen
 und wahlwerbenden Gruppen in den Kammern. Dringend nötig ist mehr
 Transparenz bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand und
 zudem die Offenlegung der Geschäftsgebarung von ausgelagerten
 Beteiligungsbetrieben der Stadt vor dem Gemeinderat. Auch die
 Qualität der Daten steht im Fokus der Kritik: "Parteien müssen bis
 dato nur eine Einnahmen-Ausgabenrechnung vorlegen. Wir fordern daher
 die Bilanzpflicht für diese Organisationen, damit dem Rechnungshof
 auch verwertbare Informationen für seine Berichte zur Verfügung
 gestellt werden’", so die Spitzenkandidatin.
"Mit 26,9 Millionen Euro offizieller Parteienförderung sind die
 Wiener Rathausparteien ohnehin schon Europameister im Abkassieren.
 Dass sie sich über fragwürdige Geschäfte mit der Stadt und ihren
 Beteiligungskonstruktionen sowie durch Förderungen an parteinahe
 Vereine noch zusätzliche Millionen in den Sack stecken, ist eine
 Unverfrorenheit der Sonderklasse", zeigt sich Meinl-Reisinger empört:
 "Strukturelle Korruption hat in Wien System. Im Hinblick auf die
 Ankündigung Häupls, die neuen Gemeindebauten mit guten Freunden zu
 bauen, erahnen wir, was er darunter versteht."
Meinl-Reisinger weiter: "Die 120 Millionen, die wir allein durch
 unsere konservativen Berechnungen aus dem politischen System
 herausnehmen und in die Bildung investieren wollen, bekommen da eine
 ganz neue Dimension. Wenn wir diesen Sumpf der strukturellen
 Korruption in Wien trocken legen, geht da noch viel mehr. Es ist
 höchste Zeit für Veränderung - aber ohne Strache!"
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