• 09.07.2015, 11:11:55
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Autoindustrie: Auch im 1. Halbjahr 2015 keine Erholung am österreichischen Automobilmarkt

Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr um drei Prozent zurückgegangen – Ein Plus von 4,9 Prozent im Juni

Utl.: Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr um drei Prozent
zurückgegangen – Ein Plus von 4,9 Prozent im Juni =

Wien (OTS) - "Was das Plus bei den Neuzulassungen im Juni betrifft,
sind wir vorsichtig optimistisch", so Dr. Felix Clary, Sprecher der
österreichischen Automobilimporteure angesichts der heute,
Donnerstag, veröffentlichten Zahlen zu den Pkw-Neuzulassungen im
Juni. "Um von einer Entspannung am österreichischen Automarkt zu
sprechen ist es jedenfalls zu früh", Clary weiter. Das Plus im
Vorjahresvergleich sei einerseits auf die Vorziehkäufe rund um die
Erhöhung der NoVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer im
Frühjahr 2014 zurückzuführen. Relativierend komme weiters hinzu, dass
es im Juni 2015 zwei Arbeitstage mehr gab als im Juni des Vorjahres.

Im ersten Halbjahr 2015 wurden 161.633 Pkw zugelassen, das sind um
drei Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (Jänner
bis Juni 2014: -2,7 Prozent). "Auch für das Gesamtjahr 2015 können
wir deshalb nicht mit einer Steigerung bei den Neuzulassungen
rechnen", so Clary. Damit wäre bereits das vierte Jahr in Folge ein
Marktrückgang nicht auszuschließen. Europaweit hingegen entspannt
sich die Lage am Automarkt zusehends - 6,8 Prozent Plus in Westeuropa
(Jänner bis Mai). In Deutschland sind die Neuzulassungen im ersten
Halbjahr um 5,2 Prozent gestiegen - alleine im Juni um 12,9 Prozent.
"Wir müssen daher alles dafür tun, dass Österreich an diese positiven
Entwicklungen anschließen kann und nicht weiter zurückbleibt",
forderte Clary.

Abwarten müsse man noch die Auswirkungen der Steuerreform. "Am Ende
konnten wir noch einen Kompromiss erzielen", so Clary. Der Sachbezug
für privat genutzte Firmenwagen wird nun für Pkw über 130 g/km
CO₂-Ausstoß erhöht und nicht wie ursprünglich vorgesehen für alle Pkw
über 120 g/km. Des Weiteren wird diese Grenze jährlich um 3 Gramm
anstatt wie im Begutachtungsentwurf vorgesehen um 4 Gramm reduziert.
Reine Elektroautos sind gänzlich vom Sachbezug ausgenommen und zum
Vorsteuerabzug berechtigt. "Bei der Sachbezugserhöhung handelt es
sich um die elfte Steuererhöhung im automotiven Bereich innerhalb von
elf Jahren. Dass die Autofahrer immer wieder zur Kasse gebeten
werden, wirkt sich natürlich negativ auf den Markt aus. Das Vertrauen
in die Politik wird so massiv geschwächt. Grundsätzlich entfallen
mittlerweile fast zwei Drittel aller Neuzulassungen auf Firmenwagen -
die Sachbezugserhöhung wird diesen Markt somit weiter schwächen",
resümierte Clary.

Einen deutlichen Zuwachs, wenn auch noch immer auf sehr niedrigem
Niveau, gab es bei reinen Elektroautos (+21,9 Prozent, bei einem
Anteil von 0,5 Prozent) und Hybridfahrzeugen (+21,9 Prozent bei
Benzin-Hybrid bzw. +186,0 Prozent bei Diesel-Hybrid). "Das Interesse
der Kunden an alternativ betriebenen Fahrzeugen ist gegeben. Um
diesen Markt voranzutreiben bedarf es aber eines klaren Bekenntnisses
der Politik mit fördernden Rahmenbedingungen", so Clary abschließend.

Der Arbeitskreis der Automobilimporteure stellt eine eigens geregelte
Interessenvertretung innerhalb der Industriellenvereinigung dar.
Mitglieder sind die österreichischen Automobilimporteure und die
Vertriebsgesellschaften der internationalen Automobilhersteller.

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