• 29.06.2015, 12:24:56
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Die Angst vor dem Zeugnis

Wie gehen Eltern und Schüler am besten mit schlechten Noten um

Utl.: Wie gehen Eltern und Schüler am besten mit schlechten Noten um =

Wien (OTS) - Kurz vor Schulschluss steigt der Leidensdruck vieler
SchülerInnen aus Angst vor schlechten Noten bzw. aus Angst vor dem
Zeugnis. Vor allem die Tatsache, es den Eltern sagen zu müssen, macht
Kindern- und Jugendlichen oft schwer zu schaffen. Auch wenn der
Umstand eines schlechten Zeugnisses für die Eltern wenig angenehm
ist, ist es wichtig, die Kinder- und Jugendlichen in dieser Zeit mit
ihren Problemen nicht alleine zu lassen, damit man ihnen den Druck
von der Seele nimmt. Hier gilt: Reden hilft!

Warum haben Schüler Angst vor dem Zeugnis?

Die häufigsten Gründe sind Versagensängste, Schamgefühl dem Umfeld
gegenüber und Enttäuschung. Vor allem aber die Angst, die Eltern zu
enttäuschen. Viele fürchten sich auch vor eventuellen Wutausbrüchen
oder Bestrafungen durch die Eltern. Auch wenn diese Bestrafungen
unterschiedlich sein können, bedeuten sie immer eine Bedrohung und
das wiederum führt zu Angst.

Wie sollten Eltern reagieren?

- Trösten: Trösten Sie Ihr Kind! Bei aller Wut die Eltern empfinden,
vergessen Sie nicht, dass Kinder Trost und Liebe am meisten brauchen,
wenn etwas schief gegangen ist.

- Keine Vorwürfe: Überhäufen Sie Ihr Kind nicht mit Vorwürfen und
Bestrafungen! Nach Ursachen für die schlechten Noten zu forschen ist
in Ordnung, dies muss aber nicht am Tag der Zeugnisverteilung sein.
Lassen Sie Ihr Kind die Sache erst einmal verdauen und sprechen Sie
dann in Ruhe darüber mit ihm.

- Nicht ins Lächerliche ziehen: Machen Sie sich nicht lustig über
schlechte Noten Ihres Kindes! Benützen Sie diese vor allem nicht als
Druckmittel und halten Sie es Ihrem Kind nicht den ganzen Sommer über
vor.

- Sachlich die Meinung vertreten: Machen Sie dem Kind klar, dass Sie
mit der Leistung nicht einverstanden sind und sich damit
auseinandersetzen wollen, aber bleiben Sie dabei sachlich und lassen
Sie sich nicht zu emotionalen Diskussionen hinreißen.

- Unterstützung anbieten: Lassen Sie Ihr Kind Vorschläge machen, wie
es selbst tun kann, damit die Noten wieder besser werden und bieten
Sie Ihre Unterstützung an wie Hausaufgaben kontrollieren, Vokabel
abprüfen und gemeinsames Lernen.

- Teilnehmen am Schulalltag: Wenn Sie sich das ganze Jahr über für
den Schulalltag Ihres Kindes interessieren, ist das Zeugnis keine
böse Überraschung.

- Vertrauen aufbauen: Zeigen Sie dem Kind, das ganze Schuljahr
hinweg, dass es mit Problemen nicht alleine ist und sich mit allen
Problemen an Sie wenden kann - so nehmen Sie ihm auch die Angst vorm
Zeugnis

"Wie sage ich es meinen Eltern?" - Kinder sollen zu dem
stehen, wie es ist

- Eltern rasten oft deshalb aus, weil sie selber nicht wissen wie
Sie mit der Situation umgehen sollen und wie sie sich bei einem
schlechten Zeugnis verhalten sollen: Wenn das Kind ihnen
signalisiert, dass es an seinen schlechten Noten arbeiten will,
müssen die Eltern es nicht dazu "zwingen", etwa mit Hausarrest.

- Für schlechte Noten gibt es zahlreiche Gründe, aber auf dem
Zeugnis sind sie nicht mehr zu ändern: "Kinder und Jugendliche
sollten dabei unterstützt und gefördert werden, ehrlich zu sein und
dazu stehen, wie es ist. Sie sollten dazu "beraten" werden, Hilfe und
Unterstützung für das nächste Schuljahr (oder die Nachprüfung) zu
ersuchen, wobei ihnen die Eltern in altersgerechter Form, die
Bedeutung der Schule für ihre Zukunft, als Motivation vor Augen
halten können", rät Peter Stippl, Präsident des ÖBVP.

Hier finden Kinder und Eltern Rat:

Rat auf Draht Tel: 147, http://rataufdraht.orf.at/
Psychosozialer Dienst Wien: Tel: 01/31330

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