• 19.06.2015, 11:00:02
  • /
  • OTS0097 OTW0097

Alpenverein fordert die Öffnung von Forststraßen für Mountainbiker

Querfeldeinfahrten im Wald und eine generelle Öffnung von Wegen und Steigen werden entschieden abgelehnt

Alpenverein fordert die Öffnung von Forststraßen
für Mountainbiker

Utl.: Querfeldeinfahrten im Wald und eine generelle Öffnung von
Wegen und Steigen werden entschieden abgelehnt =

Innsbruck (TP/OTS) - Der Bundesausschuss des Alpenvereins sagt "JA"
zum Mountainbiken auf Forststraßen. Diese wurden schließlich für das
Befahren von tonnenschweren LKWs angelegt und öffnen somit - ohne
zusätzlichen Aufwand und das auf eine ökologisch unbedenkliche Art -
tausende Kilometer Straßen zum Radfahren. Mit der Forderung einer
generellen Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker ist ein
tolerantes Miteinander von Wanderern und Radfahrern möglich.

Klares Bekenntnis zur Öffnung der Forststraßen

Das höchste Gremium des Alpenvereins reagiert mit dieser
Entscheidung auf die breiten Diskussionen rund um die Rechte von
Mountainbikern bei der Nutzung von Forststraßen. "Es ist höchste
Zeit, das Radfahren als Spielform des Bergsports anzuerkennen. Es
birgt große Chancen für Fitness und Naturerlebnis und ist ein
wichtiger Tourismusfaktor. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern
Bayern, Südtirol und der Schweiz hinkt Österreich nach. Außerdem
gelangt man mit dem Mountainbike auf umweltfreundliche Art in die
Berge", so Dr. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen
Alpenvereins. In vielen Bundesländern herrscht seit Jahren
Stillstand, obwohl es gute Beispiele wie das Tiroler
Mountainbikemodell 2.0 gäbe. Angesichts der steigenden Zahl der
Mountainbiker bemühen sich die alpinen Vereine schon lange um eine
ähnliche Regelung in den anderen Bundesländern. Damit stießen sie
bisher weitgehend auf taube Ohren. Deshalb sieht sich der
Alpenverein gezwungen, die generelle Öffnung der Forststraßen für das
Mountainbiken zu fordern und eine Regelung, allenfalls auch über
eine diesbezügliche Änderung des Forstgesetzes 1975, anzustreben",
zitiert Ermacora aus dem Positionspapier.
Allerdings funktioniert die Gleichstellung von Wanderern und
Radfahrern auf Forststraßen nur unter einer Bedingung: "Die generelle
Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker darf keine Einschränkung
für Wanderer nach sich ziehen", so Ermacora. Die bestehenden Rechte
dieser großen Interessensgruppe müssen also unbedingt gewahrt werden.

Individuelle Lösungen für Wege und Steige

Bei der Debatte um das Befahren von Wanderwegen und Steigen bleibt
der Alpenverein restriktiv: Eine generelle Öffnung der Wege und
Steige wird im Interesse der Wanderer und im Einklang mit unseren
Lebensraumpartnern (Grundeigentümer, Naturschutz, Jagd und
Forstbetriebe) abgelehnt. "Die Befahrung ausgewählter Wege und Steige
kann nur über privatrechtliche Vereinbarungen mit
Grundstücksbesitzern und Wegehaltern ermöglicht werden. Das erfordert
immer eine Bewertung im Einzelfall, eine generelle Lösung wäre
kontraproduktiv", betont der Alpenvereinspräsident. Schließlich sei
nicht jeder Wanderweg zum Befahren geeignet, auch die Sensibilität
des Raumes müsse berücksichtigt werden.

Gut Ding braucht Weile

"Weil es für eine fundierte Meinung gewissenhafter Überlegungen
und Diskussionen bedarf, hat der Alpenverein die Diskussionen zum
Thema Mountainbike über seine Gremien bis in die Sektionen vor Ort
getragen. Wir haben uns Zeit genommen, alle Pros und Contras
anzuhören und uns auch mit anderen Interessenvertretungen
auszutauschen", begründet Ermacora den langen Prozess der
Entscheidungsfindung.

Gemeinsames Naturerlebnis

Der Alpenverein transportiert seit Jahren Empfehlungen zum
sicheren und rücksichtvollen Umgang miteinander. "Als Vertreter
mehrerer Interessengruppen setzt sich der Alpenverein für ein
respektvolles Miteinander in der Natur ein. Unsere Mitglieder
verfolgen schließlich dasselbe Ziel: Naturerlebnis. Und bei
gegenseitiger Rücksichtnahme lässt sich das auch auf Forststraßen
gemeinsam verwirklichen", zeigt sich Hanna Moser, Leiterin der
Alpenvereinsjugend und selbst begeisterte Mountainbikerin,
optimistisch. "Die größte Gruppe im Alpenverein ist nach wie vor die
der Wanderer, deshalb haben die Interessen der ‚Fußgänger‘ natürlich
nach wie vor den höchsten Stellenwert", ergänzt Ermacora. Mit der
Öffnung der Forststraßen könne man der wachsenden Gruppe der
Mountainbiker dennoch einen großen Schritt entgegen gehen:
Schließlich würde dies eine ökologisch unbedenkliche Ausweitung der
Radfahrstrecken um zigtausende Kilometer bedeuten - und das ohne
zusätzliche Eingriffe in die Natur.

Bergsport & Gesundheit

"Jede Bewegung in der freien Natur ist ein unverzichtbarer Beitrag
zur körperlichen Gesundheit und genau das zu unterstützen ist unser
Auftrag", so Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora. Der
Alpenverein hat deshalb bereits im Vorjahr einen Fokus auf die
gesundheitsfördernde Wirkung des Bergsports gelegt. Im Rahmen des
Arbeitsschwerpunktes "Bergsport & Gesundheit" beschäftigt sich der
Verein verstärkt mit den Effekten des Bergsports auf die individuelle
Lebensqualität und Gesundheit.

Mission Zero Emission - Mit Bike und Bahn zur EXPO

Auch im Rahmen dieses Projekts der Alpenvereinsjugend gemeinsam
mit EXPO 2015 ÖSTERREICH setzt sich der Alpenverein für mehr
Akzeptanz für das Mountainbiken ein. Ein junges Team soll sich
zwischen 2. und 9. August klimafreundlich auf den Weg von Innsbruck
nach Mailand machen. Noch bis 30. Juni können sich Interessierte
zwischen 18 und 30 Jahren für die kostenlose Transalp bewerben. Die
ausgewählten TeilnehmerInnen bewältigen dabei einige der schönsten
Alpenpässe. Die Entfernung beträgt in der Luftlinie 260 Kilometer,
neben dem Bike kommt dabei auch die Eisenbahn zum Einsatz.

Weiteres Bildmaterial zum Download:
www.alpenverein.at/presse

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | T24

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel