Meinungsforscher Hajek: „FPÖ wird in ihrer Salonfähigkeit unterschätzt.“
Utl.: Meinungsforscher Hajek: „FPÖ wird in ihrer Salonfähigkeit
unterschätzt.“ =
Wien (OTS) - Die vergangenen Landtagswahlen in der Steiermark und dem
Burgenland geben auch der Bundes-FPÖ Rückenwind. Das geht aus der
jüngsten Umfrage hervor, die Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag
von ATV durchführte. "Vor dem Hintergrund der seit Monaten
andauernden Asyldebatte punkten die Freiheitlichen sowohl auf
Bundes-, als auch auf Länderebene mit ihrem Leib- und Magen-Thema
Zuwanderung und schöpfen Protestpotenzial ab", sagt Hajek. Auf der
anderen Seite des politischen Spektrums würden die Grünen von der
derzeitigen Situation profitieren. Denn im Zuge der Proteste der
Parteilinken in der SPÖ gegen die rot-blaue Koalition im Burgenland
würden sich die Grünen als verlässliche Partei "gegen rechts"
positionieren. Hajek weiter: "Die SPÖ verliert leicht: Die
innerparteiliche Diskussion um die rot-blaue Koalition im Burgenland
und der aufgegebene Landeshauptmansessel in der Steiermark haben die
Sozialdemokraten in Bedrängnis gebracht." Ebenso im Abwärtssog der
Landtagswahlen befinde sich die ÖVP. Möglicherweise werde der
wiedererlangte Landeshauptmannsessel in der Steiermark in Zukunft
wieder stabilisierend wirken.
Bei der fiktiven Frage nach einem/einer direkt gewählten
BundeskanzlerIn kann niemand wirklich begeistern. Während Eva
Glawischnig und Matthias Strolz ihr Niveau halten, verschlechtern
sich die Werte von Reinhold Mitterlehner, Werner Faymann und
Heinz-Christian Strache leicht. "Zwei Dinge fallen dabei auf", so
Hajek: "Erstens: Mitterlehner, Faymann und Strache unterscheiden sich
prozentuell kaum, kein Kandidat sticht wirklich heraus. Und zweitens
zeigt sich, dass die Werte Straches nicht mit den deutlich besseren
Werten seiner Partei einhergehen." So liege die FPÖ zwar auf Platz
eins in der Sonntagsfrage, "einen Bundeskanzler Strache wünscht man
sich dann aber doch nicht." Für Hajek ein Indiz dafür, dass ein Teil
der FPÖ-WählerInnen auch einfach ihren Protest zum Ausdruck bringen
will, aber nicht unbedingt möchte, dass der FPÖ-Chef eine
Bundesregierung anführt.
Wird medial über eine Regierungsbeteiligung der FPÖ diskutiert, wird
häufig die mangelnde Regierungsfähigkeit der FPÖ als Gegenargument
gebracht. Dieses Argument zieht bei den ÖsterreicherInnen allerdings
nur bedingt: 43% sehen die FPÖ als regierungsfähig an, damit liegt
die Partei lediglich 9 Prozentpunkte hinter der Kanzlerpartei SPÖ und
vor den Grünen. "Die FPÖ wird in ihrer Salonfähigkeit unterschätzt",
so Hajek. Neben den WählerInnen der Partei trauen vor allem niedrige
Bildungsschichten, Unter-30-Jährige und Menschen am Land der Partei
zu, Regierungsverantwortung übernehmen zu können.
Sonntagsfrage im Detail:
FPÖ 28% (ATV Österreich Trend März 2015: 26%), ÖVP 25% (27%), SPÖ 23%
(24%), Grüne 15% (12%), NEOS 6% (7%), Stronach 1% (2%).
Die Kanzlerfrage im Detail:
Mitterlehner 19% (ATV Österreich Trend März 2015: 20%), Faymann 17%
(18%), Strache 16% (17%), Glawischnig 10% (10%), Strolz 4% (4%).
Regierungsfähigkeit der Parteien im Detail:
ÖVP: 22% sehr, 37% eher, 23% weniger, 16% gar nicht regierungsfähig,
1% weiß nicht/k.A.
SPÖ: 19% sehr, 33% eher, 26% weniger, 21% gar nicht regierungsfähig,
1% weiß nicht/k.A.
FPÖ: 18% sehr, 25% eher, 24% weniger, 31% gar nicht regierungsfähig,
2% weiß nicht/k.A.
Grüne: 11% sehr, 26% eher, 30% weniger, 32% gar nicht
regierungsfähig, 2% weiß nicht/k.A.
NEOS: 5% sehr, 17% eher, 31% weniger, 44% gar nicht regierungsfähig,
4% weiß nicht/k.A.
Der "ATV Österreich Trend" ist eine vierteljährliche Meinungsumfrage,
bei der 500 wahlberechtigte ÖsterreicherInnen zu politischen und
wirtschaftlichen Themen befragt werden. Die Umfrage wird von
Meinungsforscher Peter Hajek durchgeführt und soll dazu dienen,
aktuelle Meinungen zu erfassen und Trends abzulesen. Der "ATV
Österreich Trend" wird seit Jänner 2009 erstellt.
Nähere Information in "ATV Aktuell" um 19.20 Uhr und um 20.05 Uhr bei
ATV bzw. auf http://atv.at/oesterreichtrend
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