• 02.06.2015, 09:15:16
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Neues U-Bahn-Zeitalter für Wien: U5 fährt vollautomatisch

Ausschreibung für neue U-Bahn-Züge startet in Kürze

Utl.: Ausschreibung für neue U-Bahn-Züge startet in Kürze =

Wien (OTS) - Mit der U5 bekommt Wien nicht nur den Lückenschluss im
Wiener U-Bahnnetz, sondern startet auch in ein neues technologisches
Zeitalter. Mit der für 2023 geplanten Inbetriebnahme der Linie U5
wird die erste U-Bahn in Wien vollautomatisch unterwegs sein. Ein
besseres Störungsmanagement, besseres Kundenservice, leichteres
Einhalten der Fahrpläne im Normalbetrieb und vor allem im
Störungsfall, sowie mehr Sicherheit durch Bahnsteigtüren, sind nur
einige der Vorteile des vollautomatischen Betriebes.

"Mit der Umsetzung des neuen Konzeptes für den U-Bahn-Betrieb läutet
Wien ein neues U-Bahnzeitalter ein. Der Öffentliche Verkehr gewinnt
immer mehr an Bedeutung - das zeigt sich ganz besonders in Wien.
Deshalb ist es mir wichtig, dass wir mit unseren Investitionen nicht
nur neue Verbindungen schaffen, sondern durch den Einsatz modernster
Technik auch den Komfort und die Sicherheit aller Fahrgäste laufend
verbessern. Nur so können wir den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen
ideal entsprechen", erklärt Infrastrukturminister Alois Stöger.

"Die Fahrgastmilliarde steht vor der Tür. Wir brauchen neue Konzepte
für das Mehr an Fahrgästen und die Möglichkeit, Intervalle weiter zu
verdichten. Dies ermöglicht ein vollautomatischer U-Bahn-Betrieb. Mit
der U5 bauen wir eine smarte U-Bahn für unsere smarte City, die
technologisch dem Stand der Technik entspricht und auch
sicherheitstechnisch Verbesserungen bringt", erklärte Öffi-Stadträtin
Renate Brauner am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Neue Züge für vollautomatischen Betrieb

"Wir haben durch den Bau der U5 die große Chance, den
vollautomatischen Betrieb zu testen und gleichzeitig mit der
Umrüstung der bestehenden Stationen Erfahrungen in der Modernisierung
unseres Systems zu machen. In Kürze starten wir die europaweite
Ausschreibung für die Anschaffung der nächsten U-Bahn-Generation, die
auf der U5 vollautomatisch unterwegs sein wird. Neben neuester
Technik sind dabei natürlich Wirtschaftlichkeit, Fahrgastkomfort,
Barrierefreiheit und Sicherheit zentrale Kriterien für die neuen
Züge", so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.

Ein vollautomatischer U-Bahnbetrieb - also ohne Fahrpersonal im
Fahrerstand - ist im U-Bahn-Bau heute Stand der Technik. Viele
Städte, unter anderem Nürnberg, Lille, Singapur, Dubai, Barcelona,
Paris, Kopenhagen, Lyon, London und Budapest, nutzen bereits diese
Form des Betriebes. Besonders bei Neubauprojekten wird weltweit immer
mehr auf vollautomatischen U-Bahn-Betrieb gesetzt.

Vollautomatischer Betrieb erhöht Qualität und Zuverlässigkeit

Die Wiener Linien haben in monatelangen Vorbereitungen
internationales Know-How eingeholt und die für Wien sinnvollste
Möglichkeit eines vollautomatischen U-Bahnbetriebes ausgearbeitet.
Ein besseres Störungsmanagement, kürzere Intervalle und höhere
Leistungsfähigkeit, sowie leichteres Einhalten der Fahrpläne sind die
großen Vorteile dieser Betriebsart. Die Bahnsteige der U5 werden mit
Bahnsteigtüren ausgestattet sein, die zusätzlich auch zur Sicherheit
beitragen. So verhindern sie etwa das Betreten der Gleise und
vermeiden dadurch Störungen von denen viele Fahrgäste betroffen sind.
Die bestehenden Stationen (Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier
und Karlsplatz) werden mit Bahnsteigtüren nachgerüstet und die
Neubaustation beim Frankhplatz, sowie alle weiteren künftigen
Stationen der U5, entsprechend den technischen Erfordernissen der
Bahnsteigtüren gebaut. Über kabellose Verbindungen (z.B. WLAN) werden
die vollautomatisch betriebenen Züge mit der Leitstelle in Erdberg
kommunizieren.

Videoüberwachung mit live-Aufschaltungsmöglichkeiten,
Sprechverbindungen direkt in den Zug und ein eigener
Linien-Supervisor in der Leitstelle werden den künftigen
vollautomatischen U-Bahn-Betrieb ergänzen. Fahrgäste können wie
bisher über den Notruf mit den Wiener Linien in Kontakt treten, sie
werden künftig in die Leitstelle verbunden, von wo aus zum Beispiel
Rettungskräfte bei der Erkrankung von Fahrgästen benachrichtigt
werden und das Störungsmanagement koordiniert wird.

MitarbeiterInnen rücken näher an die Fahrgäste

Bereits heute hat die Wiener U-Bahn ein gut funktionierendes,
halbautomatisches Betriebssystem, bei dem das Fahrpersonal
hauptsächlich Abfertigungsvorgänge erledigt, während die Züge über
die Leitstelle ferngesteuert werden können.

Künftig sollen die Aufgaben der MitarbeiterInnen bei
vollautomatischem U-Bahn-Betrieb in Richtung Fahrgäste erweitert
werden und der Job serviceorientierter und abwechslungsreicher
gestaltet werden. So wird auch mit vollautomatischem Betrieb
Fachpersonal mit Fahrausbildung benötigt, das im Netz und in Zügen
mobil unterwegs sein wird und im Störungsfall rasch vor Ort sein
kann. Vor allem aber sollen mehr MitarbeiterInnen den Fahrgästen mit
Service und Information zur Verfügung stehen.

Ausschreibung: Neue U-Bahn-Züge für Wien

Weil das Wiener U-Bahn-Netz in den nächsten Jahren weiter wächst und
die Fahrzeuge über die entsprechende Technik für den
vollautomatischen Betrieb verfügen müssen, startet demnächst eine
europaweite Ausschreibung für bis zu 45 neue U-Bahn-Züge. Die
Ausschreibung wird auch einen Wartungsvertrag für die Züge mit dem
zukünftigen Hersteller beinhalten.

Die neuen Fahrzeuge ersetzen einerseits 24 alte "Silberpfeil"-Züge
und bedeuten darüber hinaus die notwendige Vergrößerung des Fuhrparks
für das wachsende
U-Bahn-Netz. Die neuen Züge werden künftig nicht nur auf der U5 im
vollautomatischen Betrieb, sondern auch auf den Linien U1 bis U4
unterwegs sein - dort aber wie gewohnt mit Fahrpersonal.

Neueste Technik, Wirtschaftlichkeit und Fahrgastkomfort

Die künftigen Züge werden durchgängig begehbar und barrierefrei
zugänglich sein sowie mit Klimatisierung, Videoüberwachung und
moderner Fahrgastinformation ausgestattet sein.

Nach derzeitigem Stand könnte schon 2018/2019 der erste Zug für
Testfahrten im Einsatz sein. Der weitere Lieferzeitraum erstreckt
sich voraussichtlich von 2020 bis 2029. Die europaweite Ausschreibung
wird - wie bei der letzten Straßenbahnausschreibung - zweistufig
durchgeführt. In einem ersten Schritt, der so genannten Bietersuche
werden potenzielle Hersteller gesucht, die über das Know-how, die
Kompetenz wie auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten verfügen, solch
einen Auftrag zu erfüllen und auch schon Erfahrungen mit
vollautomatischen
U-Bahnen vorweisen können.

Ergebnis der Ausschreibung bis Ende 2016 geplant

Bei diesem Bieterverfahren werden die qualifiziertesten Hersteller
ermittelt, die dann am Verhandlungsverfahren der Ausschreibung
teilnehmen. In dieser zweiten Phase wird schließlich der Bestbieter
ermittelt.

Begleitet wird der gesamte Ausschreibungsprozess von externen
Vergabeexperten. Einen Zuschlag an den Bestbieter erwarten die Wiener
Linien nach derzeitigem Stand gegen Ende 2016.

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