- 01.06.2015, 11:00:12
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Industrie zu Arbeitsmarkt: Weichen endlich zugunsten wettbewerbsfähigem Standort stellen
IV-GS Neumayer: Politik muss steigender Arbeitslosigkeit und Rückfall in Standortrankings durch Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit entgegenwirken
Utl.: IV-GS Neumayer: Politik muss steigender Arbeitslosigkeit und
Rückfall in Standortrankings durch Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit entgegenwirken =
Wien (OTS) - "Während die Arbeitslosenzahlen in Europa und den USA
insgesamt sinken, steigen sie in Österreich weiter deutlich an.
Österreich liegt bei der Arbeitslosigkeit hinter Deutschland und
Großbritannien nur mehr auf Platz drei und wird nach jüngster
EU-Prognose weiter zurückfallen", so der Generalsekretär der
Industriellenvereinigung (IV) Mag. Christoph Neumayer, anlässlich der
heute, Montag, veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. "Auch der Rückfall
im jüngsten IMD-Ranking verdeutlicht diese Problematik. Die
kontinuierliche Verschlechterung der Standortattraktivität schlägt
sich gravierend am Arbeitsmarkt nieder - die Lage spitzt sich
kontinuierlich zu. Wenn wir nicht bald entschlossen handeln, werden
wir Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich nicht halten können",
kritisierte Neumayer und forderte "eine standort- und
industriepolitische Offensive mit umfassenden Strukturreformen" ein.
"Die Politik ist angehalten, mit Arbeitszeitflexibilisierung und
einer deutlichen Senkung der Lohnnebenkosten gegenzusteuern - und
zwar rasch", so Neumayer. Die aktuellen Entwürfe zur Steuerreform
würden hingegen etwa die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage
vorsehen, was eine weitere Erhöhung der Lohnnebenkosten für die
Unternehmen mit sich bringe und kontraproduktiv wirke. "Angesichts
der steigenden Arbeitslosigkeit gehen wir hier in die völlig falsche
Richtung. Die substanzielle Senkung der Lohnnebenkosten darf nicht
mehr weiter aufgeschoben, sondern muss unverzüglich in Angriff
genommen werden", so der IV-Generalsekretär.
Lohnnebenkosten hinunter - Standortpolitische Schnapsideen
endlich einstellen
Insbesondere im Bereich des Familienlastenausgleichsfonds und der
Unfallversicherung bestehe ein erheblicher Spielraum. "Jahrelang
haben wir uns mit Deutschland gemessen. Während Deutschland jetzt
aber nachhaltig von Arbeitsmarktreformen vergangener Jahre
profitiert, hinken wir zunehmend hinterher. Wir müssen verstärkt
positive Arbeitsanreize setzen und auch Inaktivitätsfallen durch das
Sozialsystem vermeiden", betonte Neumayer mit Verweis auf die
Empfehlung des Rechnungshofes zu einer Harmonisierung von
Notstandshilfe und Mindestsicherung.
Wiederholte Rufe nach "Arbeitszeitverkürzung", "Überstunden-Euro"
oder "Wertschöpfungsabgabe" hätten nur ein Ergebnis: Verunsicherung
der Betriebe und die Bereitschaft, in Österreich zu investieren, wird
gehemmt. Auch ein "Bonus-Malus-Quotenmodell" schaffe keine
Arbeitsplätze, sondern würde lediglich die Bürokratie erhöhen und
völlig am Problem vorbeigehen. Die Beschäftigung älterer Personen
steige überdurchschnittlich stark an und unter Berücksichtigung der
Schulungsteilnehmer liege auch die Arbeitslosenquote in der Gruppe
50+ unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. "Arbeitsplätze können
nur dann entstehen, wenn die Rahmenbedingungen so sind, dass
Unternehmerinnen und Unternehmer wirtschaften und damit neue Jobs
schaffen können. Die Politik muss hier die notwendigen positiven
Impulse für Wachstum und Beschäftigung setzen", so Neumayer
abschließend.
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