• 29.05.2015, 12:50:50
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Social Collaboration – Kein Patentrezept für Unternehmen in Sicht

Viele Projekte scheitern – Bereitschaft zur Zusammenarbeit nimmt mit der Zeit ab – Expertinnen und Experten nennen Erfolgsfaktore

Utl.: Viele Projekte scheitern – Bereitschaft zur Zusammenarbeit
nimmt mit der Zeit ab – Expertinnen und Experten nennen
Erfolgsfaktore =

Wien (OTS) - Neue Softwaresysteme sollen die Kommunikation im
Unternehmen vereinfachen, den Wissensaustausch forcieren und
Arbeitsabläufe beschleunigen. Den Boom bei der Nutzung privater
Anwendungen vor Augen kommen die Betriebe unter Zugzwang. Ein
Patentrezept ist allerdings nicht in Sicht, ergab eine
Podiumsdiskussion im Rahmen der Plattform "Digital Business Trends"
(DBT) gestern, Donnerstagabend, in Wien.

"Derzeit wird versucht, den Nutzen, den man im persönlichen Umfeld
erlebt, auch ins Unternehmen zu transportieren. Nur funktioniert das
häufig nicht. Viele Initiativen scheitern", erklärte Hermann Arnold,
Gründer und Verwaltungsratspräsident der Haufe-umantis AG, einem
Anbieter von Talent-Management-Lösungen. "Was wir brauchen, ist ein
Update für das Unternehmens-Betriebssystem. Privat läuft alles auf
Android und Co., in der Firma auf MS-DOS", so Arnold scherzhaft. Wenn
die junge Generation im Unternehmen nicht die Kommunikations-Tools
vorfinde, die sie brauche, würden private verwendet: "Unter Kontrolle
halten funktioniert da nicht."

Und auch wenn entsprechende Systeme für die Zusammenarbeit im Einsatz
seien, würden verhaltensökonomische Experimente zeigen, dass die
Bereitschaft zur Kooperation mit der Zeit abnimmt, sagte Marcus Veit,
Managing Partner beim Beratungsunternehmen FehrAdvice & Partners:
"Das bricht zusammen." Grund dafür seien Menschen, die sich nicht den
sozial erwünschten Normen entsprechend verhalten - sogenannte
"Free-Rider". Soziale Feedback-Mechanismen könnten allerdings für
Verhaltensänderungen sorgen. "Wenn das nicht funktioniert, muss es
Konsequenzen geben", so Veit.

Mitarbeiter müssen wählen dürfen

"Die Werkzeuge werden zu dem Zweck ausgewählt und zu dem Zeitpunkt
eingesetzt, wann es für den Mitarbeiter gerade Sinn macht. Diese
Freiheit muss das Unternehmen einräumen, und das wird dann auch
geschätzt", erklärte Harald Gerl von IBM Österreich. Wichtig sei, die
Personen und ihr Wissen in den Vordergrund zu stellen und nicht die
von ihnen produzierten und geteilten Dokumente. Dabei helfe auch
Motivation durch ein "digitales Schulterklopfen".

"Einer der Gründe für das Scheitern von
Social-Collaboration-Projekten ist, dass die Implementierung vielfach
als reines IT-Projekt definiert wird. Aber auch organisatorische und
kulturelle Aspekte spielen eine maßgebliche Rolle", erklärte Pamela
Posch vom IT-Dienstleister Dimension Data Austria. Wichtig sei, die
Mitarbeiter von Anfang an mit an Bord zu holen und den Nutzen klar zu
kommunizieren. Außerdem müsse die Plattform immer weiter entwickelt,
aktualisiert und vorangetrieben werden. Veraltete Dokumente könnten
beispielsweise zu Enttäuschungen und zu einem Versickern des
Engagements führen. "Außerdem hilft es, Vorbilder bzw. Ambassadeure
zu haben", so Posch.

Management als Vorbild

Wenn auch das Management über das jeweilige Collaboration-Tool
kommuniziere, erhöhe das die Glaubwürdigkeit, stimmte Jakob Paul
Weinknecht vom IT-Lösungsanbieter Navax zu: "Und dort läuft es dann
auch besser." Man könnte zudem ein "Schwarzes Brett" für alle
möglichen Belange zur Verfügung stellen, um die Mitarbeiter an ein
entsprechendes System heranzuführen. Es gebe durchaus Personen, die
mit den Werkzeugen nicht so gut vertraut seien. Die müsse man
"abholen", um eine Abwehrhaltung zu vermeiden.

"Mit Social Collaboration fährt man vielleicht nicht exakt dorthin,
wo man als Management hin will. Darum gibt es oft Vorbehalte. Aber
man kommt schneller hin", ergänzte Alexander Falchetto,
Geschäftsführer der APA-IT. Generell sei der Umgang mit solchen Tools
sehr unterschiedlich, wie bei E-Mails gebe es oft keine verbindlichen
Regeln: "Manche antworten in der Nacht oder im Urlaub, andere finden,
es reicht eine Reaktion innerhalb von ein paar Tagen", so der
Manager. Notwendig bei der Einführung von Collaboration-Tools seien
die Unterstützung durch das Management und Kulturveränderungen im
Unternehmen.

Auch die Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz könnte von
neuen Technologien profitieren, so Friedrich Glock von der
Technischen Universität (TU) Wien. In einem gemeinsamen Projekt mit
dem Roten Kreuz und der Freiwilligen Feuerwehr habe man ein IT-System
entwickelt, über das ehrenamtliche Helfer im Notfall informiert
werden und dann entscheiden können, in welcher Rolle sie die
Organisation unterstützen wollen. Eine Hilfe für das
Einsatzmanagement sei auch, wenn in einer nicht überschaubaren
Situation beispielsweise nur übermittelt werde, ob eine Tankstelle
offen sei und noch über Treibstoff verfüge.

Videorückblick unter: http://www.ots.at/redirect/dbt3
Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6739/

Über Digital Business Trends:

Die Veranstaltungsreihe Digital Business Trends (DBT) wird gemeinsam
von der APA - Austria Presse Agentur und styria digital one (sd one)
organisiert und von unseren Partnern (Unternehmen, Organisationen und
Medien), die den digitalen Wandel aktiv mitgestalten wollen,
getragen.

Im Rahmen von insgesamt zehn Veranstaltungen/Jahr (Wien, Linz, Graz)
trifft sich die digitale Community zum Meinungsaustausch und
Networking im real life und spricht über Marktentwicklungen,
Technologien und Innovationen. Die Networking-Reihe wird von
Partnerunternehmen aus unterschiedlichen Teilen der Branche getragen,
die ihr Know-how mit den Mitgliedern der Community teilen und
ihrerseits vom fachlichen Austausch profitieren.

Die Partnerunternehmen der Digital Business Trends sind:

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ING-DiBa www.ing-diba.at
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www.sparkasse.at/erstebank
IBM Österreich www.ibm.com/at/de
Vereinigung der Österreichischen Industrie
(Industriellenvereinigung/IV) http://www.iv-net.at
Technische Universität (TU) Wien www.tuwien.ac.at
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