- 28.05.2015, 14:19:09
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Uni-Zugang – Kuntzl gegen reflexartiges Einführen neuer Zugangsbeschränkungen
Regierungsprogramm: Studierendenzahl soll nicht verringert werden – Evaluierungszeitraum zu kurz – Studien zeigen: Verschlechterung bei sozialer Durchmischung
Utl.: Regierungsprogramm: Studierendenzahl soll nicht verringert
 werden – Evaluierungszeitraum zu kurz – Studien zeigen:
 Verschlechterung bei sozialer Durchmischung =
Wien (OTS/SK) - SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl hat heute,
 Donnerstag, auf die jüngste Forderung von ÖVP-Wissenschaftsminister
 Mitterlehner nach einer Ausweitung der Zugangsbeschränkungen
 zurückhaltend reagiert. "Für einen wettbewerbsfähigen Wissenschafts-,
 Forschungs- und Wirtschaftsstandort brauchen wir mehr und nicht
 weniger hochqualifizierte Menschen. Ich bin daher gegen ein
 reflexartiges Einführen neuer Zugangsbeschränkungen, zumal diese
 Forderung auch auf einem viel zu kurzen Evaluierungszeitraum von nur
 zwei Jahren beruht. Außerdem zeigen Zahlen der
 Studierendensozialerhebung, der Statistik Austria, aber auch eine
 detaillierte Langzeitstudie der Arbeiterkammer Wien, dass
 Zugangsbeschränkungen entgegen der Äußerungen Mitterlehners sehr wohl
 zu einer Verschlechterung in Sachen soziale Durchmischung führen",
 sagte Kuntzl gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. ****
Besonders deutlich zeigten sich die negativen Auswirkungen von
 Zugangsbeschränkungen am Beispiel Medizin. "Dort hat sich der Anteil
 an Studierenden aus AkademikerInnenfamilien deutlich erhöht und ist
 von rund 40 Prozent vor der Zugangsbeschränkung auf über 50 Prozent
 gestiegen." Zudem sei der Frauenanteil drastisch gesunken. "Stellten
 vor dem EMS-Test die Studentinnen noch zwei Drittel am
 Gesamtstudierendenanteil, waren es nach Einführung des Aufnahmetest
 nur mehr ein Drittel", gab Kuntzl zu bedenken.
Für die SPÖ-Wissenschaftssprecherin ist auch klar, dass ein
 Evaluierungszeitraum von nur zwei Jahren zu kurz sei, um die
 Auswirkungen von Zugangsbeschränkungen adäquat zu beurteilen. "Die
 Auswirkungen müssen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden.
 Ziel muss jedenfalls eine bessere soziale Durchmischung an unseren
 Universitäten sein", sagte Kuntzl, die auch auf das
 Regierungsprogramm verwies, wo festgeschrieben ist, dass die Zahl der
 Studierenden nicht verringert werden soll. (Schluss) mb/ve
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