• 13.05.2015, 13:14:00
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Happy Birthday, VALIE EXPORT! ORF gratuliert der „Ikone und Rebellin“ mit neuer Doku zum 75er

Im „Kulturmontag“ am 18. Mai ab 22.30 Uhr in ORF 2

Utl.: Im „Kulturmontag“ am 18. Mai ab 22.30 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Einen Film über eine bemerkenswerte Frau und
Künstlerpersönlichkeit präsentierte der ORF gestern, am Dienstag, dem
12. Mai 2015, im Wiener mumok-Kino. "VALIE EXPORT - Ikone und
Rebellin" heißt die neue Dokumentation der ORF-TV-Kultur, die die
international renommierte Pionierin der Medienkunst, Performerin und
Feministin zum 75. Geburtstag (am 17. Mai) würdigt. Darin hat die
gebürtige Linzerin, die kürzlich aufgrund des Erwerbs ihres Vorlasses
durch ihre Heimatstadt für Schlagzeilen sorgte, Regisseurin Claudia
Müller tiefe Einblicke in ihr Leben und Werk gestattet.
ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl begrüßte das Premierenpublikum,
darunter neben der Jubilarin und Regisseurin Müller sowie
WEGA-Film-Produzent Veit Heiduschka Gäste wie Hausherrin und
mumok-Direktorin Karola Kraus, Belvedere-Direktorin
Agnes-Husslein-Arco, ORF-"Vorstadtweib" Gerti Drassl, die Musikerin
Eva Jantschitsch alias Gustav, die die Musik zum Film beisteuerte,
und den ehemaligen ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Zu sehen ist
der Film in einer 45-minütigen ORF-Fassung im "Kulturmontag" am 18.
Mai ab 22.30 Uhr in ORF 2.

ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl; "Neue Facetten der visionären,
kompromisslosen und mutigen Künstlerin"

"Diese Dokumentation betritt Pfade, die nicht ausgetreten sind,
sondern zeigt neue Facetten der visionären, kompromisslosen und
mutigen Künstlerin, die zu ihrer Zeit viel vorweggenommen hat, das
heute nach wie vor Gültigkeit besitzt und worauf sich nachfolgende
Generationen von Künstlerinnen beziehen", sagte Martin Traxl im
Rahmen der Präsentation. Bemerkenswert seien daran nicht nur die
Person und das Werk von VALIE EXPORT, sondern auch, dass
Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek eigene Texte dafür
geschrieben und eingesprochen sowie die preisgekrönte Musikerin Eva
Jantschitsch die Musik beigetragen habe, so Traxl.

Regisseurin Claudia Müller: "VALIE EXPORT hat nicht nur ihr Archiv,
sondern auch ihr Herz geöffnet!"

"VALIE EXPORT hat sehr stark an diesem Film mitgearbeitet und mich
unglaublich unterstützt. Dafür hat sie nicht nur ihr Archiv für uns
geöffnet, sondern auch ihr Herz", erzählte Filmemacherin Claudia
Müller, die EXPORT 2011 im Zuge eines Drehs für das deutsche
öffentlich-rechtliche Fernsehen kennengelernt hat. "Mein Anliegen war
es, das breite Spektrum ihres Werks zu zeigen. Ich wollte, dass man
den Kontext versteht, unter welchen Bedingungen ihre Arbeiten
entstanden sind", so Müller, die während ihrer Laufbahn als
Journalistin, Fernsehautorin und Filmemacherin große Persönlichkeiten
des Kunst- und Kulturlebens porträtiert hat, so u. a. die Jenny
Holzer, Kiki Smith, Max Raabe, Jim Rakete, Susanne Lothar, Annette
Humpe, Hans Neuenfels, Elke Heidenreich, Hape Kerkeling, die
iranisch-amerikanische Film- und Fotokünstlerin Shirin Neshat oder
Vicco von Bülow alias Loriot, mit dem sie sein letztes
Fernsehinterview zwei Jahre vor dessen Tod führte.

Abramovic, Schneemann, Smith - und Jelinek

In Müllers jüngster Filmarbeit "VALIE EXPORT - Ikone und Rebellin"
sprechen so hochkarätige Protagonistinnen der Kunstszene wie Marina
Abramović, Carolee Schneemann und Kiki Smith über ihre eigenen
künstlerischen Wege, die bedeutend von VALIE EXPORT geprägt worden
sind, aber auch Museumsdirektoren und Kuratoren äußern sich zur
EXPORTs Werk. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat für die
Produktion eigene Texte zu Arbeiten der Künstlerin eingesprochen.
Einmal heißt es da: "Und so muss jetzt plötzlich doch zugelassen
werden, dass gezeigt wird, wie eine Frau etwas ausspricht, das
unserer kollektiven Erfahrung besser entspricht als das meiste, das
wir sonst zu hören bekommen."

1940 in Linz geboren, wächst VALIE EXPORT in einem bürgerlichen
Lehrerhaushalt auf. Ihr Vater ist überzeugter Nationalsozialist, er
fällt in Afrika. Sie wird von Nonnen erzogen, heiratet mit achtzehn
Jahren und bekommt ein Kind. Perdita, die Verlorene, nennt sie ihre
Tochter. 1960 zieht sie nach Wien, studiert Textildesign, lernt die
Wiener Gruppe um H. C. Artmann und die Aktionisten kennen. Letzteren
schließt sie sich nicht an, denn sie kann das Frauenbild von Otto
Muehl, Hermann Nitsch oder Günter Brus nicht teilen. Bis in die
frühen 90er Jahre wird das umfassende Werk der EXPORT in ihrer Heimat
Österreich kaum beachtet. Jahrzehntelang zitiert und skandalisiert
man ihr Frühwerk "Tapp- und Tastkino" oder "Aktionshose
Genitalpanik". Im Ausland, vor allem in den USA, sind ihre
Pionierleistungen derweil längst in den kunsthistorischen Kanon
eingegangen. VALIE EXPORT setzt ihren Körper als Waffe ein. Offensiv
sucht sie nach einem weiblichen Ausdruck sexueller Selbstbestimmung.
Ende April 2015 wurde durch den Ankauf des Vorlasses von VALIE EXPORT
der Grundstein für ein nach der Künstlerin benanntes Center für
Medien- und Performancekunst gelegt.

"VALIE EXPORT - Ikone und Rebellin" ist eine Koproduktion von ORF,
WEGA Film und SRF, gefördert durch FERNSEHFONDS AUSTRIA, Filmfonds
Wien und Land Oberösterreich.

Weitere Informationen zum Film sind unter http://presse.ORF.at
abrufbar.

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