- 28.04.2015, 10:33:34
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Volkshilfe zum Tag der Arbeitslosen: Nicht an hohe Arbeitslosigkeit gewöhnen!
Fenninger: „Arbeitslosenquote darf nicht zum Normalzustand werden!“

Utl.: Fenninger: „Arbeitslosenquote darf nicht zum Normalzustand
werden!“ =
Wien (OTS) - Der 1. Mai, der "Tag der Arbeit" ist in Österreich
traditionell ein Feiertag, der Tag der Arbeitslosen am Vortag ein
Bedenktag. Denn auch die im europäischen Vergleich zweitniedrigste
Rate an arbeitssu-chenden Menschen ist für österreichische
Verhältnisse sehr hoch, konkret die zweithöchste in der Zwei-ten
Republik. Was denken die ÖsterreicherInnen, welche Maßnahmen könnten
mithelfen, die Arbeitslo-senquote in Österreich zu senken?
Der zwölfte Volkshilfe Sozialbarometer hat das Meinungsbild zu vier
Maßnahmen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und zur sozialen
Absicherung arbeitsloser Menschen erhoben. Die Ergebnisse zeugen
generell von einem breiten Bewusstsein in der Bevölkerung, wie
wichtig die Unterstützung der Betroffe-nen in Zeiten von
Arbeitslosigkeit ist. Rund 70% der ÖsterreicherInnen unterstützen die
konkreten Maß-nahmen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.
Mehr Beratung und Weiterbildung
Mehr als sieben von zehn Befragten (72%) stimmen sehr oder ziemlich
zu, dass das Angebot an Bera-tung und Weiterbildung für Arbeitslose
ausgebaut werden sollte.
Maßnahmen für ältere Arbeitslose und Langzeitarbeitslose
Weiters werden Maßnahmen zur Unterstützung besonders betroffener
Gruppen von rund 7 von 10 Be-fragten befürwortet: So sind 73% dafür,
dass es für ältere Arbeitslose, die vor der Regelpension stehen,
mehrjährige adäquat bezahlte Arbeitsplätze in Beschäftigungsprojekten
geben soll. Und 70% sprechen sich dafür aus, dass Menschen, die von
Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, einen Anspruch auf einen
öffentlich geförderten gemeinnützigen Arbeitsplatz haben sollen.
Je konkreter die Angebote, desto besser für die Betroffenen!
Bei steigender Arbeitslosigkeit werden adäquate, dauerhafte und
stabile Beschäftigungsmöglichkeiten in einem integrativen
Arbeitsmarkt immer wichtiger. "Insbesondere für Personengruppen wie
Langzeitar-beitslose, Menschen mit Migrationshintergrund,
Niedrigqualifizierte oder Menschen mit Behinderung ist es oft
besonders schwer, langfristige Beschäftigungsverhältnisse im ersten
Arbeitsmarkt zu finden. Um genau diese Personengruppen Integration zu
ermöglichen, muss öffentlich geförderte Beschäftigung aufgebaut
werden", sagt der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, Erich
Fenninger. "Sozialökonomische Betriebe und Beratungseinrichtungen
leisten hier einen wesentlichen Beitrag, nicht nur in der Integration
dieser Menschen in Unternehmen, sondern auch in der Überwindung von
Barrieren im Kopf." unterstützt Wolfgang Sperl, Geschäftsführer von
Wien Work, die Forderung.
Darüber hinaus fordert Fenninger Qualifizierungsangebote, die an der
Lebensrealität der betroffenen Personen orientiert sind sowie ein
existenzsicherndes Einkommen und Absicherung bei Arbeitslosigkeit:
"Ein Mindestlohn von 1.500 Euro bei Vollzeitbeschäftigung ist ein
wichtiges Ziel zur Bekämpfung von Armut und prekärer Beschäftigung,
auch diese Forderung erhält breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Außerdem muss die Nettoersatzrate bei Arbeitslosigkeit angehoben
werden. Die Existenz der Menschen muss auch in prekären und
schwierigen Situationen gesichert sein"
Erwerbsarbeit schützt vor Armut und ermöglicht Teilhabe
"Arbeit hat nicht nur einen Einkommensaspekt. Sie stiftet Sinn und
Identität. Wer seine Arbeit verliert, dem droht die gesellschaftliche
Isolation. Der Jobverlust belastet die Psyche und wird zur Gefahr für
die Gesundheit", ist der Bundesgeschäftsführer überzeugt. Jeder
Mensch habe ein Recht auf ein selbstbe-stimmtes Leben, das wiederum
setze Arbeit voraus, von der man auch leben können muss.
Österreich ist keine Insel, natürlich hinterlässt die langanhaltende
Wirtschaftskrise auch in Österreich Spuren. "Österreich hat eine
lange Tradition in aktiver Arbeitsmarktpolitik und ist mit der
niedrigen Ju-gendarbeitslosigkeit international zu einem
Best-practice Beispiel geworden. Finanzielle Mitteln für inno-vative
Projekte würde ich mir auch für ältere arbeitssuchende Menschen und
für Langzeitarbeitslose wünschen", so Fenninger.
Abschließend ruft Fenninger dazu auf, den Zustand nicht länger
hinzunehmen: "Arbeitslosigkeit betrifft derzeit fast eine halbe
Million Menschen in Österreich. Diese Situation bedarf umfassender
Maßnahmen auch in anderen Politikfeldern", sagt Fenninger und fordert
erneut, der Ungleichverteilung entgegenzu-wirken: "Es braucht
vermögensbezogene Steuern, um wichtige soziale Aufgaben zu
finanzieren. Reiche müssen endlich einen Beitrag leisten, um den
Wohlfahrtsstaat auf eine solide Basis zu stellen", fordert der
Bundesgeschäftsführer abschließend.
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