Wien (OTS) - Morgen, Freitag, beabsichtigt die Stadtgemeinde
Klosterneuburg den Verzicht auf das in der Öffentlichkeit hitzig
diskutierte Vorkaufsrecht der Rostock-Villa zu beschließen, nachdem
die denkmalgeschützte Villa zuvor 2008 an das Land Niederösterreich
bzw. NÖ Landesimmobiliengesellschaft (LIG) verkauft wurde. Im zu
beschließenden Vertrag enthalten ist jedoch auch eine
Absichtserklärung für eine Umwidmung auf Kosten der
neoklassizistischen Villenanlage.
ID: Keine Umwidmung auf Kosten des Kulturguts Rostock-Villa
Im zu beschließenden Vertragsentwurf hinsichtlich Abgeltung des
Vorkaufsrechts wird festgehalten, dass die Stadt Klosterneuburg nicht
nur auf das Vorkaufsrecht verzichtet, sondern gleich auch eine
Absichtserklärung für eine Umwidmung abgibt. Von derzeit
"Bauland-Sondergebiet, Museum-Archiv" und "Grünland-Park" soll in
"Bauland-Kerngebiet" für eine Nachnutzung "Wohnen" umgewidmet und
dabei auch gleich eine "bestgeeignete"(!) Bebauungsdichte angestrebt
werden. Im Klartext heißt das: Um einen höheren Verkaufspreis zu
erzielen, der auch der Stadt Klosterneuburg vertraglich zugute kommen
soll, wird die Bebauungsdichte zum Nachteil für die denkmalgeschützte
Villa samt Garten erhöht. Der Verein Initiative Denkmalschutz (ID)
fordert die Beibehaltung der bisherigen Widmung. Es besteht die große
Gefahr, dass nicht nur die historische Gartenanlage, die im
Standardwerk der Historischen Gärten Österreichs von Eva Berger
beschrieben ist, für gewöhnliche Wohnneubauten geopfert, sondern
gleich auch die Sichtbarkeit der imposanten Villa beeinträchtigt
wird. Weiters ist es endlich an der Zeit Instandhaltungsmaßnahmen
vorzunehmen, um den gegenwärtigen desolaten Zustand der Villa zu
beheben. Das prominente Personenkomitee bestehend u. a. aus Regisseur
Peter Patzak, Schauspielerin Elisabeth-Joe Harriet, Kabarettist
Werner Brix und nicht zuletzt Dr. Werner Kitlitschka, ehem.
Landeskonservator für NÖ im Bundesdenkmalamt, sollten Zeichen genug
für die Stadtverantwortlichen sein. Die "Rostock-Villa" in der
Schießstattstraße 2, die derzeit das Mährisch-Schlesische Museum und
das Feuerwehrmuseum beherbergt, wurde 1920-23 nach Plänen von Eduard
Kramer und Walter Jakob Tobler für den Industriellen Reinhold Rostock
als neoklassizistische kubische Großvilla samt Gartenanlage erbaut.
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