- 16.04.2015, 13:42:52
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NÖGKK zieht Bilanz zum Ausbau der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung
Kasse hat Planungsziele für 2015 übertroffen; Psychische Gesundheit weiter im Fokus
Utl.: Kasse hat Planungsziele für 2015 übertroffen;
Psychische Gesundheit weiter im Fokus =
St. Pölten (OTS) - Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse
(NÖGKK) hat die Planungsvorgaben des Landes für die ambulante
psychiatrische Versorgung mehr als erfüllt. Das Angebot konnte
deutlich ausgeweitet werden. Dabei war die Kasse österreichweit
Vorreiter bei der Einführung der Kinder- und Jugendpsychiatrie im
niedergelassenen Bereich. Auch beim Ausbau der psychotherapeutischen
Versorgung konnte die Kasse Erfolge verzeichnen. So war sie etwa die
erste, die einen unlimitierten Zugang zur Psychotherapie für Kinder
umsetzen konnte. Die Psychiatriereform im stationären Bereich ist am
Weg, aber noch nicht abgeschlossen. "Wir haben ein gutes Stück Arbeit
erfolgreich erledigt. Die weitere Stärkung der Angebote im Bereich
der psychosozialen Gesundheit muss allerdings dringend auf der Agenda
bleiben. Es gibt noch viel zu tun", erklärt der Obmann der NÖGKK
Gerhard Hutter.
Ausbau im Bereich ambulante Psychiatrie
Der von Land und Sozialversicherungen 2010 erlassene "Regionale
Strukturplan Gesundheit für Niederösterreich (RSG)" hat umfangreiche
Änderungen in der psychiatrischen Angebotsstruktur bis 2015
vorgegeben. Dabei hat die NÖGKK das Ziel übernommen, die Anzahl der
niedergelassenen Fachärzte mit Kassenvertrag um 8,6
Vollzeitäquivalente zu erweitern. Dieses Ziel hat die Kasse mehr als
erfüllt:
Es wurden 9,5 zusätzliche Planstellen geschaffen. Davon fünf in Form
von neuen Gruppenpraxen. Auf diesen Stellen sind insgesamt 13
zusätzliche Ärztinnen und Ärzte unter Vertrag genommen worden, zwei
weitere kommen demnächst dazu. Sechs der zusätzlichen Planstellen
wurden im neuen Sonderfach Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen.
Damit war die NÖGKK die erste Gebietskrankenkasse, die hier eine
gesamtvertragliche flächendeckende Lösung gemeinsam mit der
Ärztekammer zustande gebracht hat. Die NÖGKK war somit Vorreiter in
Österreich.
Schwerpunkt Suchterkrankungen
Ein weiterer Meilenstein in der Stärkung der psychosozialen
Versorgung ist 2012 mit der flächendeckenden Umsetzung der
kassenfinanzierten Substitutionstherapie durch niedergelassene
Ärztinnen und Ärzte gelungen. Der Modellversuch wurde evaluiert und
als äußerst erfolgreich bewertet. Die NÖGKK konnte dieses Angebot
kürzlich gemeinsam mit der Ärztekammer ausweiten und bis 2018
vertraglich fixieren. Mittlerweile führen mehr als 36 Ärztinnen und
Ärzte unter detaillierten Qualitätsanforderungen die
Substitutionstherapie in Niederösterreich durch.
Im Bereich der ambulanten Rauchertherapie zählt die NÖGKK
mittlerweile qualitativ und quantitativ zu den führenden
Bundesländern. Bei der Tabakprävention ist die NÖGKK Kompetenzzentrum
für ganz Österreich. Die Angebote des bei der NÖGKK angesiedelten
bundesweiten Rauchfrei Telefons wurden ausgebaut und umfassen nun
auch zielgruppengerechte Angebote via Website, Social Media und Apps.
Reform der stationären Versorgung noch nicht abgeschlossen
Die Umstrukturierung und vor allem die Dezentralisierung der
stationären psychiatrischen Versorgung im Rahmen der
Landesklinikenholding sind in vollem Gange. Als größter Zahler des
Spitalssektors hat die Kasse natürlich ein großes Interesse, dass die
psychiatrischen Angebote der Kliniken den gemeinsamen Vorgaben
entsprechen. Die Verlagerung von Gugging nach Tulln 2007 sowie die
Kapazitätsverlagerung und Ausweitung von Zwettl nach Waidhofen/Thaya
beginnend mit 2006 sind erfolgt. Ebenso konnte die Etablierung einer
Fachabteilung im Badener Klinikum 2007/2008 durchgeführt werden. Der
im RSG für 2015 vorgegebene Zielwert von 730 Betten konnte jedoch
noch nicht erreicht werden. Gegenwärtig werden 655 Betten betrieben.
Die Aufteilung der Bettenkapazitäten auf die fünf
niederösterreichischen Versorgungsregionen entspricht auch noch nicht
den Planungsvorgaben.
Ausweitung des psychotherapeutischen Angebotes
Ein Kernelement der psychosozialen Versorgung ist die 2003 durch die
NÖGKK eingeführte kassenfinanzierte Psychotherapie. Heute gibt es
Verträge mit zwei großen Anbieterorganisationen, die zusammen über
200 Therapeutinnen und Therapeuten über das Land verteilt im Einsatz
haben. Zusätzlich wurden Verträge mit spezialisierten Vereinen für
die Psychotherapie für bestimmte Personengruppen wie Kinder, Frauen,
traumatisierte Flüchtlinge und Asylwerber oder Jugendliche mit
Essstörungen abgeschlossen. Anlässlich des 2014 begangenen
10-Jahres-Jubiläums der "Psychotherapie auf Krankenschein" konnte im
Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung eine positive Zwischenbilanz
gezogen werden:
+ Die kassenfinanzierten Psychotherapiestunden konnten um 33 Prozent
gesteigert werden. Der diesbezügliche Aufwand der Kasse erhöhte sich
in diesem Zeitraum um 87 Prozent.
+ Es wurde ein spezielles Notfallkontingent sowie ein spezielles
Kontingent für Personen, die nach psychischen Problemen an einem
Wiedereinstieg ins Berufsleben arbeiten (Stichwort "Burnout"),
geschaffen. Dabei ist vor allem die neue Gruppe der
Rehabilitationsgeld-Bezieherinnen und -Bezieher im Fokus.
+ 2013 wurde eine Clearingstelle für Psychotherapie geschaffen, die
vor allem Hilfestellung beim Finden des richtigen Therapieplatzes und
der richtigen Therapieform leistet.
Die NÖGKK war die erste Kasse, die seit 2014 den unlimitierten Zugang
zur Psychotherapie für Kinder eingeführt hat. Dadurch wurden auch die
Kontingente für Erwachsene deutlich ausgeweitet.
Psychische Gesundheit als Thema der Gesundheitsförderung
Die NÖGKK hat ihre Bemühungen im Bereich der Prävention psychischer
Erkrankungen in den letzten beiden Jahren deutlich verstärkt und
ausgeweitet. Dabei wurde und wird vor allem in drei Bereichen
gearbeitet:
+ Verankerung des Themas "psychische Gesundheit" in der betrieblichen
und der schuli-schen Gesundheitsförderung.
+ Kurs- und Vortragsreihen zu Burnout-Prävention, Work-Life-Balance,
Anti-Stress-Strategien, Resilienz, Internetsucht, Gedächtnistraining
für Jung und Alt, etc.
+ Großveranstaltungen zum Thema Mentale Gesundheit.
Die NÖGKK ist mittlerweile die Nummer eins unter den
Gebietskrankenkassen was die Pro-Kopf-Ausgaben für
Gesundheitsförderung betrifft. Dabei ist die psychische Gesundheit
neben den Themen Ernährung und Bewegung ein wichtiger Schwerpunkt.
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