Informationen, Unternehmenskultur & Co: Fehlen relevante Fakten, bleibt auch die Bewerbung aus
Utl.: Informationen, Unternehmenskultur & Co: Fehlen relevante
Fakten, bleibt auch die Bewerbung aus =
Wien (OTS) - Was bewegt Bewerber dazu, sich bei einem Arbeitgeber zu
bewerben? Welche Faktoren sind bei einer Jobentscheidung heute
ausschlaggebend und was schreckt Kandidaten ab? Welche Rolle spielt
eine positiv besetzte Arbeitgebermarke? Und wie sehen Österreichs
Personalmanager das Thema "Employer Branding"? karriere.at und
Marketagent.com sind diesen Fragen mit einer repräsentativen
360-Grad-Studie auf den Grund gegangen. Ergebnis: Umfassende und für
Kandidaten relevante Informationen sind ein wesentlicher Schlüssel
zum Rekrutierungserfolg.
Das Thema Employer Branding ist in aller Munde: Welche Rolle spielt
eine positiv besetzte Arbeitgebermarke aber nun wirklich? Erstmals
liegen nun in einer repräsentativen 360-Grad-Studie (n=1.004
Erwerbstätige und 279 HR-Manager) umfassende Ergebnisse dazu vor.
Online-Jobsuche hat alle Generationen erfasst
Die Ausgangslage: Rund jeder fünfte österreichische Arbeitnehmer war
in den vergangenen zwölf Monaten auf Jobsuche. Überdurchschnittlich
häufig (38,1 Prozent) vor allem Unter-30-Jährige. Wenig überraschend
ist, dass Jobs heute in erster Linie online gesucht werden (79,7
Prozent), gefolgt von der Suche in Zeitungen (72,4 Prozent). Junge
nutzen das Internet für ihre Stellensuche naturgemäß am häufigsten:
87 Prozent der 18-29-Jährigen sehen das Web dafür als erste
Anlaufstelle. Es zeigt sich aber auch, dass die Online-Jobsuche
mittlerweile in allen Altersschichten etabliert ist: Bei der Gruppe
der Über-50-Jährigen sind es sieben von zehn, die online suchen
würden (69,0 Prozent).
Individualität ist bei Bewerbern gefragt
69,6 Prozent der befragten Erwerbstätigen sagen, dass sie sich schon
vor einer möglichen Bewerbung intensiv mit einem Unternehmen
auseinandersetzen. Ausschlaggebend für eine Jobentscheidung ist für
einen Großteil die Qualität eines Stelleninserats und der darin
gelieferten Informationen: Drei von vier (75,2 Prozent) Arbeitnehmern
sagen, dass eine Stellenausschreibung hohen Einfluss auf ihre Meinung
zu einem Arbeitgeber hat. 80,6 Prozent sehen für Unternehmen in
Stelleninseraten die Chance, sich positiv von anderen abzuheben.
"Inserate beziehen sich heute nicht mehr nur auf einen Job. Sie
dienen im Idealfall als Einstieg in eine Arbeitgeber-Erlebniswelt, in
der Interessierte alle relevanten Informationen zu einem Unternehmen
erhalten. Anhand dieser Infos bewerten Kandidaten dann, ob der Job
aber auch die Firma dahinter zu ihnen passt. Bewerber erwarten heute,
dass Arbeitgeber ihre Vorzüge zur Schau stellen", kommentiert
karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid das Studienergebnis.
"Weiche" Faktoren machen den Unterschied
Welche Informationen sind für Kandidaten relevant? In erster Linie
jene, die Unternehmenskultur und Arbeitswelt abbilden. Die Ergebnisse
zur Frage, welche Faktoren für Bewerbungen abschreckend wirken
würden, bestätigen das: Wirkt ein Unternehmen unseriös (65,1 Prozent)
oder scheint dessen Name nicht im Stelleninserat auf (42,4 Prozent),
wird dies ebenso als K.-O.-Kriterium gewertet wie ein unsympathischer
Unternehmensauftritt (41,8 Prozent) oder fehlende Identifikation mit
dem Unternehmen (34,0 Prozent). Erst an fünfter Stelle (28,7 Prozent)
wird der Faktor Gehalt genannt. Smid: "Es zeigt sich einmal mehr,
dass Geld bei einer Jobentscheidung zwar eine wichtige, aber nicht
mehr die einzige Rolle spielt. So genannte ‚weiche‘ Faktoren, die auf
das Image des Unternehmens abzielen, treten hingegen in den
Vordergrund."
Was von Arbeitnehmern im Zuge der Bewerbung hingegen als "sehr
wünschenswert" bewertet wird, sind eine ansprechende
Unternehmenswebsite (29,4 Prozent), ein kommuniziertes Leitbild bzw.
die Firmenphilosophie (21,6 Prozent), eine Aufstellung der gebotenen
Benefits (21,2 Prozent) sowie ein ausführliches
Online-Unternehmensprofil auf Online-Jobportalen (21,1 Prozent).
Ist-Stand: Arbeitgeber im Fokus
"Employer Branding heißt nicht nur eine Arbeitgebermarke nach außen
abzubilden, sondern auch nach innen zu leben. Hohe
Arbeitszufriedenheit und die Identifikation der Mitarbeiter/innen mit
dem Unternehmen spielen demzufolge eine wichtige Rolle", so Thomas
Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. "Die Erhebung des
Ist-Standes bezüglich der Einstellung zum derzeitigen Arbeitgeber
zeigt Positives: Zwei von drei Erwerbstätigen (67,6 Prozent) halten
ihren derzeitigen Arbeitgeber für attraktiv und jeweils sechs von
zehn fühlen sich dem Unternehmen, in dem sie tätig sind, sehr bzw.
eher verbunden (62,9 Prozent) bzw. würden ihren Arbeitgeber sogar
weiterempfehlen (64,8 Prozent)."
HR-Manager: Employer Branding soll Recruiting erleichtern
Wie sehen HR-Verantwortliche das Thema Employer Branding? Die Basics
zu den Umfrageergebnissen (n=279 Personalverantwortliche): 94,6
Prozent nutzen Online-Jobportale zur Mitarbeitersuche, gefolgt von
der eigenen Firmen-Website (82,2 Prozent) und informellen Wegen (72,1
Prozent).
Dass die Suche nach den passenden Mitarbeitern die größte
Herausforderung für Unternehmen ist, bestätigt auch die Befragung der
HR-Profis: Sechs von zehn (58,7 Prozent) sagen, dass der Kampf um die
besten Kandidaten ein großes Thema ist. Etwas weniger (50,7 Prozent)
finden, dass die langfristige Bindung von Mitarbeitern einfach ist -
vor allem Großbetrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern fällt dies
leichter (57,8 Prozent).
Selbstkritisch geben sich die Personalisten, was das
Verbesserungspotenzial im eigenen Unternehmen betrifft: Über ein
Viertel (26,4 Prozent) sieht in der Steigerung der
Unternehmensbekanntheit die größte Baustelle - bei kleinen
Unternehmen kennt dieses Problem jeder dritte HR-Manager (31,9
Prozent). 22,1 Prozent wollen verstärkt als attraktiver Arbeitgeber
wahrgenommen werden, 17,4 Prozent ihre Vormachtstellung im Kampf um
die besten Mitarbeiter ausbauen und fast genauso viele (17,0 Prozent)
sehen die Unternehmenskultur als verbesserungswürdig. 15,2 Prozent
identifizieren im Bereich "Qualität der Bewerbungen" sehr großes
Verbesserungspotenzial. Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas
Schwabl erläutert dazu: "Im Mittel werden lediglich 15 Prozent der
eingehenden Bewerbungen pro ausgeschriebener Stelle als geeignet
bewertet. Employer Branding zielt unter anderem auf eine effiziente
Personalrekrutierung ab, dazu zählt auch die Qualitätssteigerung der
Bewerbungen."
Die Wichtigkeit einer gut besetzten Arbeitgebermarke ist bei
Personalverantwortlichen mittlerweile Common Sense: Drei Viertel
(74,2 Prozent) halten diese für wichtig oder eher wichtig, 92,9
Prozent glauben, dass eine positive Employer Brand in Zukunft noch
wichtiger werden wird.
Eigene Mitarbeiter als Markenbotschafter
Spannend ist vor allem, wie HR-Manager verschiedene Employer
Branding-Maßnahmen beurteilen: Bestehende Mitarbeiter, die als
Sprachrohr fungieren bzw. das Unternehmen als Arbeitgeber
weiterempfehlen, werden von der Mehrheit (62,4 Prozent) als besonders
zielführend bewertet. Des Weiteren folgen in diesem Zusammenhang eine
gelebte Unternehmenskultur (57,7 Prozent), eine ansprechende
Unternehmenswebsite (52,0 Prozent) und Benefits für Kandidaten (44,8
Prozent).
94,6 Prozent der Personalverantwortlichen finden, dass
Geschäftsführer aktiv an der Bildung einer Arbeitgebermarke mitwirken
sollten, gefolgt von HR-Managern (93,9 Prozent) und der
Marketing/PR-Abteilung (92,8 Prozent). "Diese Auswertung lässt sich
für uns als Wunschvorstellung eines Idealzustandes interpretieren",
resümiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid: "In der Realität
wird Employer Branding nämlich häufig noch als Aneinanderreihung
punktueller HR-Marketing-Aktivitäten gesehen und nicht als aktiver,
im gesamten Unternehmen gelebter Prozess."
Download - Infografik:
• http://www.karriere.at/f/employer-branding-infografik.jpg
Download - Charts Studienpräsentation:
• http://www.karriere.at/f/Employer_Branding_Studie.pdf
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KRR