
Wien (OTS) - Petra (Jordanien), 30.03.2015 - Die verlassene
Felsenstadt Petra in Jordanien ist eine der berühmtesten und
schönsten Sehenswürdigkeiten des Nahen Ostens. Die Wüstenmetropole,
deren in Fels gehauene Bauten aus der Antike zum
UNESCO-Weltkulturerbe gehören und die 2007 zu einem der sieben
Weltwunder auserkoren wurde, lockt jährlich hunderttausende Touristen
an. Fester Bestandteil des Tourismusgeschäfts in der Region sind 1350
Esel und Pferde, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten
werden und Besucher auf ihrem Rücken oder in einer Pferdkutsche
befördern müssen. Oft ist die Last, die sie tragen oder ziehen
müssen, viel zu schwer in Relation zu ihrer zierlichen Gestalt, und
die Arbeitstage sind viel zu lang. Vielen Tieren mangelt es außerdem
an Schutz vor der Sonne sowie an regelmäßiger Fütterung, Wasser,
Ruheplätzen und an medizinischer Versorgung. Sie leiden unter
Erschöpfung, Lahmheit, Koliken und falschen Diagnosen.
VIER PFOTEN hat daher, gemeinsam mit der Organisation Princess Alia
Foundation (PAF) und der Tourismusbehörde von Petra (PDTRA), ein
neues Projekt zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Pferde
und Esel und ihrer Arbeitsbedingungen ins Leben gerufen. Die beiden
Organisationen und die Tourismusbehörde werden die Situation der
Arbeitstiere durch mehrere Maßnahmen verbessern und das gesamte
Projekt finanzieren. "Wir bauen Stallungen und
Wasserableitungssysteme und modernisieren eine bestehende
Tierklinik", erklärt Robert Hengl, Projektleiter von VIER PFOTEN.
"Außerdem beschaffen wir fehlende Medikamente sowie tiermedizinische
Geräte und schulen die örtlichen Tierärzte, Hufschmiede und die
Besitzer der Tiere."
Ein VIER PFOTEN-Team leistet derzeit im Petra-Park, zusammen mit zwei
Tierärzten der lokalen Pferdeklinik, verletzten und kranken Pferden
und Eseln erste Hilfe. Die meisten vierbeinigen Patienten leiden
unter schmerzhaften Verletzungen oder Entzündungen an den Beinen,
bedingt durch zu schnelles Galoppieren auf hartem, steinigen
Untergrund. So zum Beispiel die sechsjährige Stute Alebayah: Eine
Entzündung an ihrem linken hinteren Knie will seit Monaten nicht
heilen. VIER PFOTEN-Tierarzt und Pferdeexperte Ovidiu Rosu entnahm
ihrem kranken Knie Flüssigkeit, die in ein Labor geschickt wird,
damit das die Entzündung verursachende Bakterium genau bestimmt
werden kann. "Sobald wir das Bakterium kennen, wissen wir, welches
Antibiotikum wir Alebayah verordnen müssen", erklärt Ovidiu Rosu.
"Sie darf die nächsten Wochen nicht arbeiten und muss viel ruhen. Ich
bin optimistisch, dass sie mit der richtigen Behandlung bald wieder
gesund sein wird." Viele Tierbesitzer nehmen das Angebot der
kostenlosen Behandlung sehr gerne an und freuen sich darüber, dass
VIER PFOTEN vor Ort ist.
Im Frühsommer werden die neuen Stallungen fertig sein. Dann haben
alle arbeitenden Pferde und Esel genug frisches Wasser zum Trinken,
sie können geduscht werden und sich im Schatten von ihrem Arbeitstag
ausruhen. In den folgenden Jahren wollen Mitarbeiter von VIER PFOTEN
und der Princess Alia Foundation die Tiere regelmäßig medizinisch
betreuen und ihre Besitzer weiterbilden. "Wir wollen mit den Haltern
gemeinsam erreichen, dass die Pferde und Esel ein gesünderes Leben
führen", so Robert Hengl. "Nur ein Halter, der seine Tiere und deren
Bedürfnisse genau kennt, kann sie optimal versorgen und zum Beispiel
rechtzeitig aktiv werden, wenn sie gesundheitliche Probleme haben."
Tierhilfe ist auch Menschenhilfe: Hilfe für die Tiere bedeutet
gleichzeitig auch Hilfe für die Besitzer der Tiere in Petra, da die
Pferde und Esel ihre Existenzgrundlage sind. Ein einziges Tier
ernährt bis zu sechs Menschen. Das bedeutet, dass etwa 8000 Menschen
in der Region Petra von ihren Pferden und Eseln abhängig sind.
VIER PFOTEN und die von Prinzessin Alia Al Hussein im Jahr 2009
gegründete Princess Alia Foundation arbeiten schon seit mehreren
Jahren erfolgreich miteinander. Mehrere Streunerhilfeprogramme haben
die beiden Organisationen gemeinsam in Jordanien durchgeführt.
Derzeit baut VIER PFOTEN in Kooperation mit der Princess Alia
Foundation im Norden Jordaniens ein neues Schutzzentrum für
Wildtiere: das "Al Ma’wa for Nature & Wildlife". Bald werden dort
Großkatzen und andere Wildtiere aus schlechter Haltung oder illegalem
Handel ein schönes Zuhause erhalten.
Printfähige Fotos können unter Angabe des Copyrights kostenlos
veröffentlicht werden. Footage steht ab nächster Woche in Form eines
Rohschnitts auf Anfrage kostenlos zur Verfügung.
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