• 27.03.2015, 15:24:38
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  • OTS0176 OTW0176

Suizidgefahr rechtzeitig erkennen und behandeln

Flugzeugabsturz ist tragisches Beispiel einer vermutlichen Verzweiflungstat

Utl.: Flugzeugabsturz ist tragisches Beispiel einer vermutlichen
Verzweiflungstat =

Wien (OTS) - Wie uns das tragische Beispiel des Suizids des
Co-Piloten der Germanwings-Maschine zeigt, werden Suizidgefährdungen
bei Menschen häufig nicht erkannt und auch nicht behandelt. Dieses
Unglück, das zahlreichen Menschen das Leben gekostet hat, weist nun
- aufgrund der großen Tragweite des Geschehens - auf eine oft im
Stillen und von der Öffentlichkeit unbemerkte Problematik hin.

Über 1200 Menschen beenden jährlich in Österreich durch Suizid ihr
Leben!

Wie kann dieser potentiellen Gefahr begegnet werden?
Der Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe muss vereinfacht werden -
obwohl flächendeckend kompetente PsychotherapeutInnen für die
bestmögliche Versorgung zur Verfügung stehen, ist Psychotherapie noch
immer nicht für alle leistbar.

Daher ist die Gesundheitspolitik gefordert, ihrem gesetzlich
verankerten Versorgungsauftrag nachzukommen und eine vollfinanzierte
Psychotherapie ("Psychotherapie auf Krankenschein") zu ermöglichen.
Weiters sind auch vertrauensbildende Maßnahmen erforderlich, die
einen niederschwelligen Zugang zur Therapie fördern. Durch viel
mediale Aufklärungsarbeit muss den Menschen die Angst vor der
Psychotherapie genommen werden.

Auch die von den Sozialversicherungen in jedem Bundesland
unterschiedlichen Zugänge und Kostenregelungen, die teilweise
Wartezeiten von drei bis vier Monaten und länger bis zur Behandlung
verursachen, sind keine gute Lösung für psychisch kranke Menschen. Je
mehr Zeit vom Erkennen der Behandlungsnotwendigkeit bis zum
tatsächlichen Behandlungsbeginn vergeht, desto größer ist die
potentielle Gefahr und desto schwieriger oftmals auch die Therapie,
erklärt Dr. Peter Stippl, Präsident des ÖBVP und fachlicher Leiter
einer Landeskriseninterventionsstelle des Roten Kreuzes Österreich.
Deshalb fordert der ÖBVP seit Jahren die Aufhebung der Kontingente
für Psychotherapie, was eine entscheidende Maßnahme zur Verbesserung
der psychischen Gesundheit aller Betroffenen bedeuten würde und
wodurch auch fallweise potentielle Suizidgefahr frühzeitig erkannt
und rechtzeitig behandelt werden könnte, so Stippl.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OBP

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