Kukacka: Rigorose Beschränkung der Sexualität auf die Regeln von "Humanae Vitae" wird von den Gläubigen und der Gesellschaft nicht mehr verstanden.
Utl.: Kukacka: Rigorose Beschränkung der Sexualität auf die Regeln
von "Humanae Vitae" wird von den Gläubigen und der
Gesellschaft nicht mehr verstanden. =
Wien (OTS) - Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände
Österreichs (AKV) folgt dem Aufruf von Papst Franziskus, sich an der
Vorbereitung der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der
Bischofssynode zum Thema "Die Berufung und Sendung der Familie in
Kirche und Welt von heute" zu beteiligen. Die Mitgliedsverbände der
AKV haben sich mit den pastoralen Herausforderungen für die Kirche im
Umgang mit der gesellschaftlichen Situation von Ehe und Familie
intensiv beschäftigt und können daher die Beantwortung des
Fragenkatalogs zu den Lineamenta (Vatikanfragebogen zur
Familiensynode) durch den Katholischen Laienrat Österreichs mittragen
und unterstützen.
Dabei ist es, wie AKV-Präsident Helmut Kukacka feststellt, der AKV
ein besonderes Anliegen im speziellen noch einmal auf die Fragen
einzugehen, die sich mit der Sexualität von jungen Menschen und
Eheleuten beschäftigen. Eine von der Generalversammlung der AKV am
18. März 2015 einstimmig beschlossene Resolution hat dazu folgende
Feststellungen getroffen.
Kukacka: "Die AKV sieht die rigorose Beschränkung der Sexualität auf
die strenge Haltung von "Humanae Vitae" nach fast fünfzig Jahren
Erfahrung als problematisch und nicht mehr zeitgemäß an". Wie Kukacka
dazu feststellt, mache die medizinische Entwicklung und die
veränderte Einstellung der Gesellschaft, aber auch der Gläubigen,
eine Präzisierung erfor-derlich. Denn die von der Kirche empfohlenen
sogenannten "natürlichen Methoden" der Ver-hütung würden heute nur
noch wenig berücksichtigt und verstanden.
Die AKV tritt nachdrücklich dafür ein, sehr viel klarer zwischen
jenen Methoden und Mitteln zu unterscheiden, die eine Empfängnis
verhindern (z.B. Antibabypille) und jenen, die zur Beendigung bereits
empfangenen Lebens führen. Hier sind besonders die verschiedenen
Versionen der sogenannten "Pille danach" zu nennen. Kukacka: "Wir
lehnen daher alle le-bensbeendenden Mittel und Methoden strikt ab,
hingegen sollte eine vom geprüften Gewissen getragene Verwendung
künstlicher Methoden oder medikamentöser Mittel zur Verhütung
akzeptiert werden". Die AKV setzt sich für eine verantwortet
Elternschaft ein, wonach die Eltern entsprechend der
Familiensituation in ihrem Gewissen über Zeitpunkt und Anzahl der
Kinder selbst entscheiden müssen. Grundsätzlich müsse das eheliche
Leben offen sein für Kinder, aber das muss nicht für jeden sexuellen
Akt gelten.
Die AKV will mit dieser Stellungnahme bewusst an der vom Konzil im
Dokument "Gaudium et Spes" formulierten Verantwortung der Eltern für
die Kinder anknüpfen und für eine zeitge-mäße Sicht auf die von Gott
geschenkte Sexualität eintreten.
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