• 12.03.2015, 10:33:36
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OECD: Psychisch krank im Job - Krankenkassen und Arbeitgeber müssen früher reagieren

Rasche Hilfe bei psychischen Erkrankungen minimiert Folgeschäden

Utl.: Rasche Hilfe bei psychischen Erkrankungen minimiert
Folgeschäden =

Wien (OTS) - Bis zu 50 Prozent aller neuen Anträge auf
Arbeitsunfähigkeit, erfolgen in den OECD-Ländern, darunter auch
Österreich, aufgrund psychischer Erkrankungen. Dieses Ergebnis
liefert der neue Bericht der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) "Fit Mind, Fit Job: From
Evidence to Practice in Mental Health and Work". Menschen mit
Angstzuständen und Depressionen, also leichten bis mittelschweren
psychischen Störungen, verlieren laut Bericht doppelt so häufig ihre
Jobs als Gesunde. Dazu folgen private Probleme wie soziale
Ausgrenzung und steigendes Armutsrisiko, das wiederum ein Problem für
die Wirtschaft darstellt. Psychische Erkrankungen verursachen demnach
europaweit Kosten von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Je früher psychische Erkrankungen behandelt werden, desto
besser

Laut OECD können vom Auftreten erster Anzeichen bis zum Beginn einer
Psychotherapie bis zu zehn Jahre vergehen. "Das ist viel zu lang",
betont Dr. Peter Stippl, Präsident des Österreichischen
Bundesverbands für Psychotherapie. "Wir schließen uns dem
OECD-Bericht an, dass ein langes Zuwarten die Situation nur
verschlimmert. Alle psychisch leidenden Menschen müssen rasch
psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen können." Jede Hilfe,
die Schulen oder Arbeitgeber anbieten, kann ein Abbrechen der Schule
oder einen Arbeitsaustritt verhindern und mit guter Unterstützung
somit den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Damit Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Chance am
Arbeitsplatz haben bzw. den bestehenden Job halten können, appelliert
die OECD an Gesundheitssysteme und Arbeitsmarktstellen, besser
zusammenzuarbeiten und qualifizierte Fachkräfte miteinzubeziehen.
Laut OECD und ÖBVP müssen sich die Bedürfnisse psychisch Kranker und
die Hilfe, die sie erhalten decken. "Für jede psychisch kranke
PatientIn muss ein einfacher Zugang zur Psychotherapie gewährleistet
sein und für jeden muss Psychotherapie leistbar sein. Der Wohnort
oder unterschiedliche Krankenversicherungen dürfen nicht
ausschlaggebend dafür sein, ob man psychotherapeutisch optimal
versorgt wird oder nicht.", sagt Stippl.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OBP

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