- 10.03.2015, 09:00:19
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Bündnis aus Umwelt und Wirtschaft: Ökologische und soziale Steuerreform jetzt umsetzen!
Szenario: 17.400 neue Arbeitsplätze und 3,6 Millionen Tonnen weniger CO2; 74 Prozent für Umsetzung
Utl.: Szenario: 17.400 neue Arbeitsplätze und 3,6 Millionen Tonnen
 weniger CO2; 74 Prozent für Umsetzung =
Wien (OTS) - Mit einer aufkommensneutralen ökologischen und sozialen
 Steuerstrukturreform könnten 17.400 Arbeitsplätze geschaffen und rund
 3,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden - das zeigen Berechnungen
 der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung aus Osnabrück.
 "Die Modellrechnungen bestätigen, dass mit einer gut durchdachten
 Umschichtung weg von der Besteuerung von Arbeit hin zu Ökosteuern,
 Arbeitsplätze geschaffen und CO2-Emissionen wirksam reduziert werden
 können. "Wir appellieren demensprechend an Bundeskanzler Werner
 Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, ein ehrgeiziges Paket
 zu schnüren und damit Führungsstärke zu zeigen", so die SprecherInnen
 der Organisationen Erneuerbare Energie Österreich, GLOBAL 2000,
 Greenpeace, Umweltbundesamt und Senat der Wirtschaft, die das
 Szenario heute veröffentlichten. In einer GfK-Umfrage befürworten 74
 Prozent der Befragten höhere Steuern auf Umweltbelastung, wenn im
 Gegenzug Lohnnebenkosten gesenkt und Haushalte entlastet werden (n =
 500).
In den Modellrechnungen wurden Steuern auf Umweltbelastung um fünf
 Milliarden Euro erhöht und das gesamte zusätzliche Steueraufkommen
 danach wieder rückverteilt: 80 Prozent fließen in eine Senkung der
 Lohnnebenkosten für Unternehmen und einen Pro-Kopf-Transfer
 (Ökobonus) von 250 Euro, der an alle ÖsterreicherInnen ausbezahlt
 wird. 20 Prozent der Einnahmen werden für offensive
 Umweltschutzmaßnahmen wie thermische Sanierung oder Ausbau des
 öffentlichen Personenverkehrs und des Schienengüterverkehrs
 eingesetzt. Jährlich 160 Millionen Euro sollen in
 bewusstseinsbildende Kampagnen und die Unterstützung von Haushalten,
 die in Energiearmut leben, fließen - dazu ist ein Budget für die
 Kompensation von besonders betroffene Gruppen vorgesehen. Mit diesen
 Rückvergütungsmaßnahmen können potenziell negative soziale Effekte
 wirksam abgefedert werden. Der durchschnittliche österreichische
 Haushalt profitiert auch finanziell von der Umschichtung und hat pro
 Jahr mehr Geld zur Verfügung. Eine Mehrbelastung durch Ökosteuern
 gibt es kurzfristig nur bei Haushalten, die überdurchschnittlich viel
 fossile Energie verbrauchen. Dadurch wird ein zusätzlicher Anreiz
 gesetzt, Energie einzusparen und auf erneuerbare Energieträger
 umzusteigen.
Einnahmenseitig wird in der Modellierung eine Erhöhung der
 Mineralölsteuer auf Diesel und Benzin um 8 Cent angenommen, die
 Elektrizitätsabgabe um 1,5 Cent erhöht und eine CO2-Steuer auf Kohle,
 Erdgas und Mineralöl in Höhe von 20 Euro pro Tonne CO2 eingeführt.
 Darüber hinaus wird die LKW-Maut erhöht und flächendeckend erweitert,
 die Autobahnvignette für PKW wird abgeschafft und durch eine PKW-Maut
 in Höhe von 1 Cent pro Kilometer ersetzt. Die motorbezogene
 Versicherungssteuer wird erhöht, eine Baustoffsteuer von 2 Euro pro
 Tonne eingeführt, das Dienstwagenprivileg reformiert und die
 Flugticketabgabe um 8 Euro erhöht, sodass in Summe das
 Ökosteueraufkommen um 5 Milliarden Euro steigt.
Von dieser umfassend und aufkommensneutral geplanten Reform
 profitieren sowohl Umwelt als auch die gesamte Gesellschaft: So
 können durch die Senkung der Kosten von Arbeit verbunden mit
 offensiven Umweltschutzmaßnahmen 17.400 Arbeitsplätze
 (Vollzeitäquivalent) geschaffen werden, was gerade in Zeiten von
 hoher Arbeitslosigkeit einen wesentlichen gesellschaftlichen Nutzen
 der Reform darstellt. Darüber hinaus gibt es leicht positive Effekte
 auf das Bruttoinlandsprodukt und eine starke Reduktion der
 CO2-Emissionen von 3,6 Millionen Tonnen. "Von einer zukunftsfähigen
 Steuerreform profitieren Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Unser
 Gebäudebestand und ein wesentlicher Teil der Verkehrsinfrastruktur
 werden modernisiert und Österreich wird unabhängiger von fossilen
 Energie-Importen aus Krisenregionen", fassen die
 Bündnis-SprecherInnen abschließend die Vorteile einer ökologischen
 und sozialen Steuerreform zusammen.
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