- 02.03.2015, 13:17:16
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Aslan: Österreichscher Gender Pay Gap einfach nur beschämend
Grüne fordern konkrete Maßnahmen statt Ankündigungspolitik
Utl.: Grüne fordern konkrete Maßnahmen statt Ankündigungspolitik =
Wien (OTS) - Dass Frauen in Österreich weit weniger als Männer
verdienen, ist seit Langem bekannt. Jedes Jahr rund um den Equal Pay
Day werden Jahrzehnte alte Forderungen wieder aufgewärmt; seitens der
Frauenministerin wird verkündet, dass sich die Lohnschere dringend
schließen muss.
Vollzeit beschäftigte Frauen verdienen in der EU im Durchschnitt um
16,4 Prozent weniger als Vollzeit beschäftigte Männer. In Österreich
sogar um 23,4 Prozent weniger. Österreich liegt damit EU-weit am
vorletzten Platz. "Das ist beschämend", sagt Berivan Aslan,
Frauensprecherin der Grünen.
"Was zu tun wäre, um die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern in
Österreich zu beseitigen, ist längstens bekannt: Es braucht eine
Angleichung der Gehälter in vorwiegend von Frauen ausgeübten Berufen
an jene von vorwiegend von Männern ausgeübten Berufen.
Quotenregelungen, eine geschlechtergerechte Aufteilung der
AMS-Fördergelder oder die Förderung für Betriebe nur bei Nachweis von
Gleichbehandlung von Frauen und Männer, sind weitere Beispiele",
erläutert Aslan und weiter: "Ich erwarte mir von der
Frauenministerin, dass sie gerade rund um den Frauentag nicht bei
Ankündigungen bleibt, sondern endlich konkrete Maßnahmen und deren
Budgetierung präsentiert".
Die Einkommensberichte, die seit 2014 auch Unternehmen ab 150
MitarbeiterInnen erstellen müssen, sind aus der Sicht der Grünen ein
nützliches Instrument zur Bekämpfung der Einkommensunterschiede.
Sie sollten aber einer unabhängigen Stelle zur Einsicht und Prüfung
übermittelt werden, denn die BetriebsrätInnen, denen diese Berichte
vorgelegt werden, dürfen über deren Inhalt in der Öffentlichkeit auch
nichts Negatives sagen, sonst drohen Sanktionen. "Derzeit dürfen
weder die Öffentlichkeit noch die Frauenministerin in die
Einkommensberichte Einblick nehmen. Das wird auch von der
Europäischen Kommission kritisiert", sagt Aslan.
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