• 18.02.2015, 10:34:20
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Volkshilfe: Armut aus den Augen der Kinder

Volkshilfe befragt Kinder und Jugendliche: Was bedeutet Armut?

Utl.: Volkshilfe befragt Kinder und Jugendliche: Was bedeutet Armut? =

Wien (OTS) - Anlässlich der nächste Woche stattfindenden
Armutskonferenz weist Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der
Volkshilfe auf die Wichtigkeit des Kindes in der sozialen
Berichterstattung hin: "In der gesamten sozialen Berichterstattung
wird dem Kind nur als ein Teil der Haushaltsgröße Beachtung
geschenkt. Die besonderen Herausforderungen und Auswirkungen von
Kinderarmut können aber nicht untersucht werden, solange das Kind
nicht als Individuum behandelt wird".

Seit Beginn der Sozialberichterstattung ist klar, welche
Risikofaktoren existieren. "Armut ist nach wie vor weiblich.
Verstärkt betroffen sind aber auch Familien mit
Migrationshintergrund, Erwerbslose und prekär oder geringfügig
Beschäftigte, AlleinerzieherInnen und kinderreiche Familien mit nur
einer/einem Erwerbstätigen. Ein Viertel der akut Armen sind Kinder",
argumentiert Fenninger die notwendige Bereitstellung von
Informationen in der sozialen Berichterstattung. "In Österreich wird
Armut immer noch vererbt. Um dem entgegenzuwirken und zu verhindern,
dass unsere Kinder schon im frühen Alter von einer sozialen Auslese
bedroht sind, müssen wir die täglichen Auswirkungen von Armut und die
damit zusammenhängenden Herausforderungen kennen", sagt Fenninger.

Was bedeutet Armut für die 15- bis 29-Jährigen?

Die Volkshilfe geht mit gutem Beispiel voran und widmete sich im
Rahmen ihres Volkshilfe Sozialbarometers der Frage, was Armut für
Jugendliche bedeutet und wie sie aus ihrer Sicht erfolgreich bekämpft
werden kann. Unter den 663 befragten 15- bis 29-Jährigen gibt mehr
als ein Viertel (28%) an, dass unerwartete Ausgaben in der Höhe von
ca. 1.000 Euro in ihrem Haushalt nicht ohne Kredite oder Hilfe von
Verwandten finanziert werden können.

Die Befragten aus Haushalten mit geringer Kaufkraft verbinden mit
Armut Situationen, in welchen das Geld für das Nötigste fehlt, wie
beispielsweise neuer Bekleidung. Befragte aus wohlhabenderen
Haushalten sehen Armut hingegen deutlich häufiger auch dann gegeben,
wenn Aktivitäten wie die Teilnahme an Sport- oder Musikvereinen
aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich ist. Insgesamt 84%
der Befragten stimmen außerdem zu, dass Armut für Kinder und
Jugendliche bedeutet, an Schulveranstaltungen wie Sportwochen nicht
teilnehmen zu können. "Die Ergebnisse des Volkshilfe Sozialbarometers
zeigen unter anderem deutlich: Kinder und Jugendliche, die in Armut
aufwachsen, erfahren oft Ausgrenzung, Einsamkeit und Isolation. Wir
müssen das soziale Umfeld der Kinder stärken und die Gesellschaft für
diese Thematik sensibilisieren", sagt Fenninger.

Volkshilfe fordert: Schaffung eines integrativen
Bildungssystem

Um der sozialen Auslese im frühen Alter entgegen wirken zu können,
müssen nicht nur die langfristigen Auswirkungen von Armut auf Kinder
erforscht werden, betont Fenninger: "Bildung vermindert das Risiko,
in die Armutsfalle zu geraten. Auf der anderen Seite beschränkt Armut
die Möglichkeit, eine gute Bildung zu erreichen. Einen Zusammenhang
zwischen sozialem Status und Bildung darf es nicht geben". Die
Volkshilfe fordert die Schaffung eines integrativen Bildungssystems,
das auf die Stärken aller Kinder ausgerichtet ist.

Weitere Informationen:

www.armutskonferenz.at
www.volkshilfe.at/sozialbarometer

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