• 18.02.2015, 09:44:12
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Arbeitsmarktexpertin Pühringer: "Arbeitslosigkeit ist eine der größten Armutsfallen"

Während die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, wird es für viele Arbeitslose gleichzeitig immer schwerer, wieder einen Job zu finden.

Utl.: Während die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, wird es für
viele Arbeitslose gleichzeitig immer schwerer, wieder einen
Job zu finden. =

Wien (OTS) - "Arbeitslosigkeit ist eine der größten Armutsfallen",
betont Judith Pühringer, Geschäftsführerin des Bundesdachverbandes
für Soziale Unternehmen (bdv austria) anlässlich der nächste Woche in
Salzburg stattfindenden Armutskonferenz. Derzeit würden aber nicht
nur die Arbeitslosenzahlen weiterhin steigen, besonders dramatisch
sei, dass es für viele nach einem Jobverlust noch dazu immer länger
dauere, bis sie wieder eine Arbeit fänden. Denn: "Je länger die
Arbeitslosigkeit dauert, desto größer ist die Gefahr, in die Armut
abzurutschen", warnt die Arbeitsmarktexpertin.

Derzeit sind laut Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) 139.924
Personen langzeitarbeitslos. Das sind um 30,2 Prozent mehr als im
Jänner des Vorjahres. Eine Arbeitszeitverkürzung, in einem ersten
Schritt beispielsweise auf 35 Wochenstunden (bei möglichst
vollständigem Lohnausgleich für untere Einkommen), könnte in dieser
ernsten Situation Zehntausende neue Jobs schaffen und zu einer
gerechteren Verteilung von Erwerbsarbeit beitragen, ist Pühringer
überzeugt: "Denn eines ist völlig klar: Arbeitslosigkeit ist die
schlechteste Form der Arbeitszeitverkürzung."

291.000 Menschen trotz Arbeit armutsgefährdet

Doch auch ein Job ist heute keine Garantie mehr für ein
existenzsicherndes Einkommen: In Österreich sind mit 291.000 Personen
laut aktuellem Sozialbericht des Sozialministeriums acht Prozent der
Erwerbstätigen als sogenannte "Working Poor" trotz ihrer Arbeit
armutsgefährdet. Pühringer: "Daher braucht es eine
Arbeitsmarktpolitik, die nachhaltig Armut verhindert und Arbeit
schafft."

Insgesamt stehen dem Arbeitsmarktservice heuer um 21 Millionen Euro
weniger zur Verfügung als im Vorjahr. Diese Kürzungen im AMS-Budget
sind der Arbeitsmarktexpertin ein Dorn im Auge: "Das
Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet mittlerweile damit, dass sich
der österreichische Arbeitsmarkt frühestens im Jahr 2019 entspannt.
Da ist der Sparstift einfach das falsche Signal", so Pühringer
abschließend.

bdv austria ist das Netzwerk von 200 Sozialen Unternehmen, die durch
Beschäftigung, Bildung bzw. Qualifizierung langzeitbeschäftigungslose
Personen beim (Wieder-) Einstieg ins Erwerbsleben unterstützen.
www.bdv.at

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