- 16.02.2015, 11:53:20
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Offensive für mehr Bewegung im Kindergarten
Karmasin wird mit den Bundesländern Maßnahmen für mehr Bewegung im Kindergarten diskutieren und "best-practice" Modelle vorstellen

Utl.: Karmasin wird mit den Bundesländern Maßnahmen für mehr
Bewegung im Kindergarten diskutieren und "best-practice"
Modelle vorstellen =
Wien (OTS) - "Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht haben
ihre Wurzeln im frühen Kindesalter. Unsere Jüngsten bewegen sich zu
wenig und es gibt immer mehr Kinder und Jugendliche die übergewichtig
sind. Hier wollen wir jetzt im Kindergarten vermehrt ansetzen und
Bewegung und Sport zu einem Fixpunkt in allen Einrichtungen machen",
stellte Familienministerin Sophie Karmasin heute im Rahmen einer
Pressekonferenz eine neue Offensive für mehr Bewegung im Kindergarten
vor.
Der Österreichische Ernährungsbericht 2012 zeige auf, dass 24 Prozent
der 7-14-jährigen Schulkinder übergewichtig oder adipös seien.
Übergewicht sei im Vergleich zu 2008 von 11 auf 17 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig bestätigen zahlreiche Studien, dass sich Bewegung
positiv auf die frühkindliche Entwicklung auswirke.
Wichtig sei aus Sicht des Familienministeriums, dass die Kindergärten
über "best-practice"-Beispiele informiert werden und sich die
Bundesländer und Gemeinden zu möglichen Maßnahmen austauschen: "Beim
informellen Treffen der Familienlandesräte - zu dem ich für Ende
Februar eingeladen habe - werden wir "best practice"-Beispiele
besprechen und uns austauschen welche Projekte es in den einzelnen
Ländern derzeit gibt und wo wir weitere Schwerpunkte setzen können",
kündigt Karmasin an.
Der Kindergarten als Bewegungswelt
"Kinder in Wien" (KIWI) als einer der größten privaten Träger für
Kindergärten in Wien sieht Bewegung und Sport als wichtige Schlüssel
für eine ganzheitlich gesunde Entwicklung von Kindern. Die natürliche
Freude und den Spaß der Kinder an der Bewegung zu erhalten und zu
fördern, ist ein wichtiges Anliegen von KIWI. Dazu braucht es eine
bewegungsfreundliche Umgebung, die viele unterschiedlichen Anlässen
zum körperlichen Tun und Explorieren ermöglichen.
Alle Standorte weisen deshalb gut ausgestattete Bewegungsräume und
ein auf kindliche Bewegungsbedürfnisse abgestimmtes Raumkonzept auf.
Ein eigener Garten und/oder Dachterrassen für die Bewegung im Freien
sind in den meisten Standorten gegeben. Regelmäßige Ausflüge zu nahe
gelegenen Spielplätzen, Grünflächen und Waldtage sind ebenso im
KIWI-Konzept verankert.
Kinder brauchen eine Umwelt, die man anfassen, fühlen, hören,
riechen, in der man sich bewegen und Erfahrungen sammeln kann. Das
von ihnen so häufig praktizierte Greifen nach Gegenständen aller Art
wird zu einem "Be-Greifen", das Fassen zu einem "Er-Fassen". Toben,
klettern, hüpfen, springen, balancieren oder laufen stärken nicht nur
die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die intellektuellen.
Der Drang nach Bewegung ist für Kinder ein starkes Bedürfnis. KIWI
setzt deshalb auf ein vielfältiges Angebot von freien und von den
Kindern selbstbestimmten Bewegungsaktivitäten (z.B. im Rahmen von
frei für die Kinder zugängliche Bewegungsbaustellen), aber auch
angeleitete und auf besondere Bedürfnisse der Kinder ausgerichtete
Bewegungsangebote.
An den 72 Standorten von KIWI finden neben den alltäglichen
Bewegungsmöglichkeiten, die von den Kindergartenpädagoginnen und
-pädagogen begleitet und angeboten werden, auch spezielle Programme
in Kooperation mit Sportvereinen - im Speziellen mit der Wiener
Sportunion - statt.
Etwa 20 unterschiedliche Sport- und Bewegungsangebote werden
zusätzlich in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen
Kooperationspartnern an den einzelnen Standorten angeboten. Das
Spektrum ist breit gefächert und reicht von Skifahren, über Tennis
bis zur rhythmisch-musikalischen Früherziehung. Dadurch wird das
Interesse der Kinder an unterschiedlichen Bewegungsformen, aber auch
für verschiedene sportliche Angebote geweckt. Die Sportunion Wien ist
ein verlässlicher und langjähriger Partner und bietet in den
KIWI-Kindergärten zusätzlich ein vielfältiges Sportangebot an.
Mit der Sportunion Wien gestaltet KIWI auch seit vielen Jahren
Veranstaltungen, in deren Fokus Bewegung und Sport stehen. Seit 2004
findet jährlich der beliebte und mit bis zu 3000 Besucherinnen und
Besuchern gut besuchte "Eltern-Kind-Lauf" - zuletzt - im
Hohe-Warte-Station statt. Einen weiteren Höhepunkt bilden seit 2010
die "KIWI Sportsdays", um Eltern und Kindern Sportangebote in ihrer
unmittelbaren Wohnnähe näher zu bringen. Auch hier ist die Sportunion
Wien ein erfahrener Kooperationspartner.
Und auch daran nehmen jeweils mehr als 1.000 Eltern und Kinder teil.
Insgesamt ist das Interesse an den Bewegungsangeboten im Alltag sehr
groß und auch die zusätzlichen KIWI-Sportprogramme werden begeistert
angenommen.
So wurden von September 2013 bis Jänner 2015 72 Angebote durch die
Sportunion Wien in unseren KIWI-Kindergärten abgehalten, über 635
Kinder haben die speziellen Angebote in den Kindergärten in Anspruch
genommen.
Für 2015 ist eine weitere Ausweitung vorgesehen.
Das Wichtigste aber ist und bleibt das tägliche Bewegungsangebot im
Kindergarten für Kinder, sei es Indoor oder Outdoor. Und besonders
die Jüngsten brauchen Raum für ihre motorische Entwicklung. Dieses
Bedürfnis nach Bewegung muss auch in der räumlichen Gestaltung eines
Kindergartens Rechnung getragen werden.
In diesem Kindergarten - wir sind ja hier jetzt im Bewegungsraum -
gibt es regelmäßige Kletterangebote und die Kindergartenkinder sind
bereits Kletterprofis.
Mit dem Angebot möchte Kinder in Wien auch einen Beitrag zur
Talenteförderung im Sport leisten. "Anna Fenninger und Marcel
Hirscher haben auch als kleine Kinder angefangen. Wenn wir mit
unserer Arbeit bei der Entdeckung und Förderung von Talenten
mithelfen, freut uns das sehr", meint Riha dazu.
Sportvereine sind Bildungspartner
"Nur die Einbindung des Sportvereins (meist Vereine mit polysportivem
Angebot), garantiert einerseits hohe Professionalität und
andererseits Nachhaltigkeit. Der Kindergarten und die Volksschule
enden nach einigen Jahren - nur der Sportverein und sein Sportangebot
bleibt bis ins hohe Alter bestehen!" erklärte Sportunion Wien
Präsident Walter Strobl.
Neuere Studien zeigen, dass Bewegung nicht nur den Körper fit hält
und Freude macht, sondern auch Auswirkungen auf Gehirnaktivitäten
hat, die das Lernen und Merken fördern.
Die tägliche Turnstunde in den Schulen, die es angeblich geben wird,
wird sicher nicht mehr Leistungssportler und Olympiateilnehmer
hervorbringen, sie wird aber, wenn sie richtig durchgeführt wird das
allgemeine Wohlbefinden und auch die Gesundheit deutlich verbessern.
Das, was mit "Kinder gesund bewegen" in den Kindergärten angestoßen
und aufgezeigt wurde, müsste nun in eine verbindliche gesetzliche
Form gegossen werden.
Der Sportverein des organisierten Sports soll ein "gesetzlich
abgesicherter Bildungspartner" für Kindergarten und alle Schulen
werden.
Im Bildungsbereich hat man das allerdings versäumt - hier setzt man
auf eine Art Verstaatlichung des Freizeitsports an den Schulen.
Anstatt den Verein in den Freizeitbereich gesetzlich abgesichert
einzubinden - werden neue Berufe geschaffen: Freizeitpädagogen mit
Schwerpunkt Sport, Bewegungscoaches und ausgebildete Trainer.
Wir Dachverbände kämpfen seit 2011 leider vergeblich. Kleine
Kooperationen zwischen Schule und Sportverein sind immer möglich -
stellen aber keine Alternative zu einem gesetzlich anerkannten
"Bildungspartner" dar. Es geht um Bewegungs- und Sportschwerpunkte
mit Nachhaltigkeit, die nur in einer definierten und gesetzlich
fixierten Kooperation mit einem Sportverein des organisierten Sports
möglich sind.
KIWI und insgesamt alle österreichischen Kindergärten könnten
Vorreiter für eine derartig sinnvolle Kooperation sein.
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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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