• 13.02.2015, 17:15:55
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Dialog-Forum der Lebenshilfe: Zukunft aus der Zukunft gestalten

Lebenshilfe Dialog-Forum 2015 (v.l.n.r.) Mag. Albert
Brandtstätter (Generalsekretär Lebenshilfe Österreich), Christina
Kapl (Selbstvertreterin Lebenshilfe Linz), Beth Mount, Hanna Kamrat
(Selbstvertreterin Lebenshilfe Bad Aussee), LR Mag. Gertraud Jahn
(Soziallandesrätin Oberösterreich), Mag. Gerhard Scheinast
(Geschäftsführer Lebenshilfe Oberösterreich) und Unterstützerin
Andrea Putz.

Linz (OTS) - 13. Februar 2015

Personenzentrierte Begleitung ermöglicht neue Perspektiven in der
Sozial- und Behindertenarbeit. Es geht um Selbstbestimmung und
selbstverständliche gesellschaftliche Teilhabe, die auch die
UN-Behindertenrechtskonvention einfordert. Mit ihrem Vortrag im
Linzer Ursulinenhof begeisterte die renommierte US-Amerikanerin Beth
Mount mehr als 200 TeilnehmerInnen.

Die bekannte amerikanische Expertin Beth Mount begeisterte beim
Dialog-Forum der Lebenshilfe im Linzer Ursulinenhof mit dem Thema
"Persönliche Zukunftsplanung". In der Persönlichen Zukunftsplanung
geht es darum, gemeinsam mit dem Umfeld der planenden Person eine
Vorstellung von einer guten Zukunft zu entwickeln, Ziele zu setzen
und diese Schritt für Schritt umzusetzen. Dabei steht immer der
Mensch im Mittelpunkt. Es geht darum, eine wertgeschätzte Rolle in
der Gemeinschaft einzunehmen. Daher bietet sich die Persönliche
Zukunftsplanung in Übergangssituationen an - beispielsweise von der
Schule ins Berufsleben, bei der Planung einer neuen Wohnsituation
oder beruflichen Veränderung.

"Dabei sind immer auch Mut und Kreativität gefragt", fährt Beth Mount
fort. "Eine selbstverständliche Teilhabe in allen Lebensbereichen ist
das höchste Ziel in der Arbeit für und mit Menschen mit
Beeinträchtigungen!" Wie wichtig personenzentriertes Denken und
Handeln in der Behindertenarbeit ist, zeigt das rege Interesse an dem
Vortrag und dem Workshop mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
in Linz.

In ihrer Begrüßungsrede zeigte sich die Soziallandesrätin Mag.
Gertraud Jahn stolz über die guten Entwicklungen in Oberösterreich
hinsichtlich Persönlicher Zukunftsplanung. Sie unterstrich in ihrem
Plädoyer die Bedeutsamkeit eigenständiger Lebensentscheidungen und
führte zahlreiche Beispiele an, wie Menschen mit Beeinträchtigungen
in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Erwachsenenbildung ein
selbstverständlicher Teil der Gesellschaft werden können. "In Würde
und selbstbestimmt leben zu dürfen, stellt ein Kernstück der
UN-Behindertenrechtskonvention dar und trägt zum Allgemeinwohl der
Gesellschaft bei. Das brauchen wir alle", finalisiert die Landesrätin
voller Passion für die Zukunft in der Sozialpolitik.

Sich intensiv mit dem Thema "Leben und Zukunft selbst gestalten"
auseinanderzusetzen, ist der US-Amerikanerin Beth Mount seit 40
Jahren ein großes Anliegen. "Persönliche Zukunftsplanung" ist für
Beth Mount eine Voraussetzung für ein Leben ohne Vorurteile,
Barrieren oder Bevormundungen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Im
New Yorker Stadtteil Harlem hat Mount unzählige Sozialprojekte
initiiert, die alle auf eine stärkere Teilhabe von Menschen
Beeinträchtigungen ausgerichtet sind.

Beim Dialog-Forum in Linz - anlässlich des Abschlusses eines
PZP-Moderatorenlehrgangs der Lebenshilfe Österreich - wurden Wege
präsentiert, wie Menschen mit Beeinträchtigungen ihr Leben frei von
institutionalisierten Zwängen und bevormundender Fachlichkeit
gestalten können. Institutionen, Gemeinschaften und Organisationen
müssen sensibler werden, um als aktives Wohn- und Lebensumfeld neue
Zukunftsperspektiven für Menschen mit Beeinträchtigungen zu
ermöglichen. Die Inhalte der Veranstaltungen waren unter anderem,
Anregungen für eine gelungene Teilhabe in der Gesellschaft zu
erarbeiten und mögliche Veränderungen und Herausforderungen mit der
Pionierin für Persönliche Zukunftsplanung zu analysieren.

"Das kann uns alles aber nur gelingen, wenn wir als Gemeinschaft
auftreten und uns gegenseitig unterstützen", so die Expertin Beth
Mount. "Wir müssen genau zuhören, was Menschen mit Beeinträchtigungen
mit ihrem Leben anfangen wollen, welche Ziele sie haben".

Am Beispiel des amerikanischen Jungen Ken unterstreicht Beth Mount
ihre positiven Erfahrungen und die tiefgreifenden Lebensveränderungen
die mit Persönlicher Zukunftsplanung möglich sind. Ken ist taub und
blind. Eine selbstbestimmte Zukunft konnte Ken durch einen
Unterstützerkreis - Angehörige, Bekannte und Vereine ermöglicht
werden, da sich seine Umgebung auf Kens Stärken und nicht auf seine
Schwächen konzentrierte. So fand Ken seinen Traum-Job auf einem
Bauernhof", so Mount zum Abschluss Ihres Vortrages in Oberösterreich.

Persönliche Zukunftsplanung ist ein wichtiger Schwerpunkt der
Lebenshilfe Österreich. "Selbstverständliche Teilhabe in unserer
Gesellschaft ist für Menschen mit Beeinträchtigungen die
Grundvoraussetzung für ein erfülltes Leben", betont Albert
Brandstätter, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich und zeigt
sich begeistert von Beth Mount.

"Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung leben erst dann
selbstbestimmt, wenn sie selbst Entscheidungen über ihr Leben treffen
können. Sie brauchen auf ihre Bedarfe zugeschnittene
Unterstützungsangebote, aus denen sie auswählen können. Als zentralen
Ansatz der Entscheidungsfindung empfiehlt die Lebenshilfe Österreich
Persönliche Zukunftsplanung und fordert die Länder auf, diese Methode
und auch die Arbeit von Unterstützungskreisen abzusichern und in die
Leistungskataloge der Behindertenhilfe aufzunehmen", so der
Generalsekretär abschließend.

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