26 Menschen aus 16 Ländern werden in magdas Hotel arbeiten und Gäste aus aller Welt begrüßen. Zum Pre-Opening checkten zwei Wiener ein: Caritas Präsident Landau und Bürgermeister Häupl
Utl.: 26 Menschen aus 16 Ländern werden in magdas Hotel arbeiten und
Gäste aus aller Welt begrüßen. Zum Pre-Opening checkten zwei
Wiener ein: Caritas Präsident Landau und Bürgermeister Häupl =
Wien (OTS) - Nach einer neunmonatigen Umbauzeit ist es nun soweit:
magdas Hotel steht kurz vor der Eröffnung. Das erste Hotel
Österreichs, das von und mit Flüchtlingen betrieben wird, empfängt in
diesen Tagen seine ersten Gäste. Den Auftakt machten am Mittwoch
Caritas Präsident Michael Landau, Wiens Bürgermeister Michael Häupl
und Bezirksvorsteher Karlheinz Hora. "Der Zeitpunkt für die Eröffnung
dieses Hauses hätte besser nicht sein können: Wien ist ab sofort um
ein Hotel weltoffener. In der Laufbergergasse werden TouristInnen aus
aller Welt von Menschen willkommen geheißen, die ihre Heimat nicht
freiwillig verlassen haben", betonte Caritas Präsident Michael Landau
beim Pre-Opening. "Dieses Hotel verbindet Kulturen und wird ein Ort
der Begegnung sein, der das Gemeinsame vor das Trennende stellt. Wir
freuen uns sehr, dass ein lang gehegter Plan endlich Wirklichkeit
wird."
20 anerkannte Flüchtlinge, fünf Profis aus der Hotellerie und ein
Job-Coach aus insgesamt 16 Ländern empfangen in dem ehemaligen
Caritas Senioren- und Pflegewohnhaus Gäste aus der ganzen Welt. Dazu
kommen vier bis sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die
hier im kommenden Jahr eine Lehre beginnen werden. Es sind Menschen
wie die 24-jährige Sarah C. aus Guinea, die im Hotel als
Rezeptionistin im Einsatz sein wird. Sarah C. floh vor drei Jahren
aus ihrer alten Heimat. In ihrer neuen Heimat Österreich fand sie
zuletzt keinen fixen Job. "Endlich darf ich in Österreich arbeiten",
sagt sie erleichtert. Wie alle anderen MitarbeiterInnen auch ist
Sarah C. noch mit den letzten Vorbereitungen in den insgesamt 78
Zimmern beschäftigt. Die letzten Lampen werden montiert, die Betten
bezogen und die Arbeitsabläufe einstudiert ehe am Valentinstag in der
Nacht von Samstag auf Sonntag die ersten Gäste in dem Haus in der
Laufbergergasse nächtigen werden.
"Dieses Hotel mit dem sozialen Mehrwert zeigt: Es geht auch
anders"
Landau verwies bei dem Termin auch auf die politische Dimension des
Hotels: "Es gibt einen ganz bestimmten Grund, warum sich die Caritas
dazu entschlossen hat, ein Hotel mit sozialem Mehrwert zu eröffnen.
Denn dort, wo viele stets nur Probleme orten - im Asyl- und
Integrationsbereich - ist dieses Hotel vor allem auch eines: Eine
Haus gewordene Lösung. Hier beweisen Flüchtlinge und jugendliche
AsylwerberInnen nicht nur, dass sie ein selbst bestimmtes Leben
führen wollen, sondern, dass sie dieses selbstbestimmte Leben auch
leben können. Mit diesem Social-Business-Projekt der Caritas soll
Menschen, deren Zugang zum Arbeitsmarkt noch immer beschränkt ist,
eine reale Chance und Perspektive geboten werden. Nicht nur die
TouristInnen auch Menschen mit Fluchthintergrund sollen in diesem
Hotel und in diesem Land ankommen können", so Landau und ergänzend
dazu: "magdas soll beweisen, dass wirtschaftlicher Erfolg und
soziales Handeln kein Widerspruch sind. Sie sind zwei Seiten ein- und
derselben Medaille. Wir wollen mit diesem Hotel einmal mehr unserer
Forderung Nachdruck verleihen: Wer legal hier lebt, soll auch legal
hier arbeiten dürfen! Es ist nicht nur unter sozialer, sondern auch
unter ökonomischer Hinsicht widersinnig, junge, motivierte Menschen
mit Stärken und Talenten zum Nichtstun zu verdammen. Dieses Haus soll
zeigen: Es geht auch anders."
Bürgermeister Michael Häupl, der für das Pre-Opening ebenfalls im
Hotel eingecheckt hat, betonte: "Menschen, die aus Not flüchten
müssen, haben sich eine zweite Chance verdient. Dieses Projekt gibt
Flüchtlingen die Möglichkeit, sich - durch Arbeit - eine Existenz
aufzubauen und damit auch ihren Beitrag zum Gemeinwesen
beizutragen." Bezirksvorsteher Karlheinz Hora, der das Projekt von
Beginn an begleitet hat, nahm Bezug auf den Social-Business-Gedanken
des Projekts: "Social Business - soziale Geschäftswelt - ist in
Österreich noch sehr wenig vertreten bzw. präsent. Die Symbiose
Sozialprojekt und Tourismuswirtschaft kann als Vorreiter für
derartige Projekte genommen werden. Es würde mich sehr freuen, wenn
nach diesem Projekt auch noch andere in einer sozialen Geschäftswelt
umgesetzt werden."
magdas - die Social Business Tochter der Caritas
magdas wurde als Tochter von der Caritas der Erzdiözese Wien im April
2012 mit dem Ziel gegründet, soziale Fragen dort, wo es sinnvoll und
möglich erscheint, unternehmerisch zu lösen. Der
Social-Business-Gedanke geht auf Nobelpreisträger Muhammad Yunus
zurück: magdas Projekte tragen sich wirtschaftlich selbst. Und ihr
oberstes Unternehmensziel bleibt aber die Lösung eines sozialen
Problems. "Die Stärken und Talente unserer MitarbeiterInnen sind
dabei das Kapital, ihre gesellschaftliche Teilhabe der Gewinn", so
Landau abschließend. "Es geht um Selbstbestimmung und darum,
langzeitarbeitslosen Personen, Menschen mit Behinderung oder mit
Fluchthintergrund den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen." Das
Hotel-Projekt wurde auch mittels Crowdfunding-Aktion realisiert.
Insgesamt konnten so 57.306 Euro für das Projekt gesammelt werden.
Nähere Informationen unter:
www.caritas-wien.at
www.magdas-hotel.at
www.startnext.com/magdashotel
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