• 10.02.2015, 09:46:36
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GLOBAL 2000: EU-Kommission pusht Nuklear-Union - Atomenergie kein Klimaretter

Geleaktes Strategiepapier zur Energie-Union bezeichnet Atomenergie pauschal als "kohlenstoffarm" und somit förderungswürdig.

Utl.: Geleaktes Strategiepapier zur Energie-Union bezeichnet
Atomenergie pauschal als "kohlenstoffarm" und somit
förderungswürdig. =

Wien/Brüssel (OTS) - Die neue EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker
hat als eines ihrer ersten Projekte die Gründung einer europäischen
"Energie-Union" angekündigt. Ein geleaktes Dokument zur
Energie-Union, das GLOBAL 2000 zugespielt wurde, listet die
Vorschläge der EU-Kommission auf: Atomenergie wird unter Ignoranz der
realen Verhältnisse eine wichtige Rolle zugeteilt, auch als
Klimaschutzmaßnahme, und ist daher der Förderung durch EU-Mittel auch
weiterhin würdig. "Der angebliche Atom-Beitrag zum Klimaschutz
ignoriert die CO2-Emissionen bei der energieintensiven Herstellung
von Nuklearbrennstoff aus Natururan ebenso wie die ungeklärte
dauerhafte Lagerung des Atommülls. Neueste Zahlen sehen auch für das
aktuell meist diskutierte Reaktorprojekt Hinkley Point C in
Großbritannien keine Trendwende, im Gegenteil werden die
C02-Emissionen weiter steigen", so Patricia Lorenz, Atomsprecherin
der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Für EU-Kenner ebenfalls klar: Im neuen EU-Projekt Energie-Union wird
der Fusionsreaktor, das größte Schwarze Loch der europäischen
EURATOM-Forschungsgelder, explizit genannt, somit soll auch hier die
Weiterfinanzierung des Fusionsreaktors ITER im französischen
Cadarache festgeschrieben werden, obwohl nach wie vor massive Zweifel
bestehen, ob das Projekt jemals einsatzfähig für die Stromerzeugung
sein wird. Auch für die anderen Forschungsbereiche der
Atomenergienutzung soll weiterhin das EU- Budget genutzt werden:
Nukleare Sicherheit, Lösung des Abfallproblems, Suche nach Endlagern.

"Diese nach wie vor ungelösten Probleme zeigen zusammen mit der
Unfinanzierbarkeit neuer Atomkraftwerke in Europa, dass die Förderung
der Atomenergienutzung vollkommen sinnlos ist, selbst wenn es sich um
eine kohlenstoffarme Technologie handeln würde - was es nicht tut",
so Lorenz weiter. "Während die EU-Kommission diesen Glaubensgrundsatz
ohne Zahlen anführt, belegen viele wissenschaftliche Studien, dass
die C02-Emission von Reaktoren über denen der meisten Erneuerbaren
Energien liegen bzw. in den nächsten Jahrzehnten auch noch ansteigen
werden, da die Uranqualität sich laufend verschlechtert."

Am 25. Februar will die Europäische Kommission ihre Vision der
Energie-Union vorstellen und sich gleichzeitig das Mandat erteilen,
neue Gesetzesvorschläge und Initiativen in den nächsten Jahren im
Energiebereich vorzulegen, unter anderem eine Revision der
Erneuerbaren-Richtlinie. "Soeben fällt der Startschuss für
Änderungsvorschläge des Dokuments von Interessensverbänden, Industrie
und EU-Mitgliedstaaten. Wir hoffen, dass die österreichische
Bundesregierung ihre Anti-Atom-Politik an entscheidender Stelle ernst
nimmt und verhindert, dass die Energie-Union von Anfang an nuklear
kontaminiert wird. Stattdessen wäre hier die Möglichkeit, die
EU-Kommission zu langfristigen Visionen für ein Europa mit 100 %
Erneuerbaren Energien zu verpflichten und damit das genannte Ziel der
Energie-Union, nämlich das Ende der Abhängigkeit von klimaschädlichen
Brennstoff-Importen, sinnvoll anzugehen", sagt Lorenz abschließend.

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