- 30.01.2015, 15:39:27
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EL-MOTION 2015: E-Flotten von Betrieben und Gemeinden sind Vorreiter der Elektromobilität
Hochkarätig besetzter Fachkongress zeigt aktuell bereits verfügbare Technologien und innovative Geschäftsmodelle auf
Utl.: Hochkarätig besetzter Fachkongress zeigt aktuell bereits
verfügbare Technologien und innovative Geschäftsmodelle auf =
Wien (OTS/PWK071) - EL-MOTION, der von WKÖ, BMLFUW, BMWFW, Klimafonds
und Städtebund gemeinsam veranstaltete österreichische Fachkongress
zum Thema Elektromotorisierungstechniken ist am 28./29. Jänner 2015
erfolgreich in die fünfte Runde gegangen. Der zweitägige Kongress mit
28 Fachvorträgen und begleitender Ausstellung bot auch diesmal den
Teil-nehmern die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand der
Technik zu informieren und themenspezifisch miteinander zu vernetzen.
E-Mobilität steht vor dem "Tipping Point"
Mit einer spannungsgeladenen Keynote begrüßte Lars Thomsen, der
Mobilitäts-Zukunftsforscher, die rund 230 Teilnehmer in Wien. "If a
trend becomes obvious, you are too late", zitierte er eingangs den
Apple-Gründer Steve Jobs. Auf Veränderungen, die überraschend kommen,
reagiert der Mensch sehr schnell. Aber meistens passiert ein Wandel
schleichend, weshalb man tendiert, lineare Trendforschung zu
betreiben. So besteht die Gefahr, den sogenannten "Tipping Point" zu
übersehen, jenen Moment, in dem ein Trend zum Trendbruch führt.
Dieser ist laut Analysen der technologischen Entwicklungen von Lars
Thomsen 2017/18 zu erwarten, wenn Batteriepreis, Energiedichte und
Lebensdauer der Traktionsbatterie Werte erreicht haben, wo die
Herstellungskosten von E-Fahrzeugen mit jenen konventioneller
Fahrzeuge gleichziehen werden. Thomson forderte die Teilnehmer auf,
zu springen - also rasch zu reagieren. Denn die E-Mobilität ist
längst nicht mehr nur ein Trend, sondern steht kurz vor dem
Durchbruch zum Massenmarkt.
Die Vertreter der Träger der EL-MOTION und gleichzeitig Pioniere
der E-Mobilität, die Bundesministerien BMLFUW und BMWFW, der
Klimafonds, der Österreichische Städtebund und die WKÖ, diskutierten
im Eröffnungspanel über die aktuellen Herausforderungen für die
E-Mobilität, die es jetzt zu meistern gilt.
klimaaktiv mobil Förderprogramm unterstützt Betriebe
Robert Thaler, Leiter der Abteilung Mobilität, Verkehr, Lärm im
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft, unterstrich die Bedeutung der Elektromobilität mit
Erneuerbarer Energie als wichtige Maßnahme zum Klimaschutz und als
große Chance für innovative österreichische Unternehmen. Das BMLFUW
ist ein der bedeutendesten Vorreiter und Impulsgeber für
Elektromobilität und unterstützt mit dem Klimafonds Modellregionen
für E-Mobilität und mit dem klimaaktiv mobil Förderprogramm Betriebe,
Gemeinden und Verbände bei Umstellungen ihrer Flotten und Fuhrparks
auf Elektrofahrzeuge. Klimaaktiv mobil fördert alle elektrischen
Fahrzeuge von E-Bikes, E-Scooter und E-Autos, E-Taxis und E-Bussen
bis hin zu kommunalen E-Nutzfahrzeugen: Mit bis zu 4.000 Euro können
E-Autos gefördert werden, E-Busse können sogar bis zu 60.000 Euro
klimaaktiv mobil Förderung erhalten. Bereits rund 12.000 E-Fahrzeuge
(davon 1.900 E-Autos und leichte E-Nutzfahrzeuge) wurden von
klimaaktiv mobil mit in Summe rund 13 Mio. Euro gefördert. Mit
insgesamt 5.600 klimaaktiv mobil Projektpartnern, die eine jährliche
Reduktion von rund 570.000 Tonnen CO2-Emissionen erbringen, leistet
klimaaktiv mobil einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutzgesetz.
Kfz-Industrie als Schlüsselbranche
Michael Losch, Sektionschef im Wirtschaftsministerium, unterstrich
die Rolle der heimi-schen Fahrzeugindustrie einschließlich der
nachgelagerten Wirtschaftsbereiche als Schlüsselindustrie und
Multiplikator für die Gesamtwirtschaft. Der Ausbau der Infrastruktur
für alternative Antriebsarten, insbesondere der Ladeinfrastruktur für
Elektrofahrzeuge, ist für den Wirtschaftsstandort Österreich von
großer Bedeutung. Innovation und Wettbewerb verschiedenster
E-Mobilitätskonzepte sollten nach wie vor technologieoffen
unterstützt werden, sowie besonders wichtig ist, dass auch das
Energiesystem mitentwickelt wird, damit nicht indirekt Kohle- und
Atomstrom gefördert wird. Man muss daher systemisch den richtigen Weg
gehen.
Modellregionen entwickeln neue Geschäftsmodelle
Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth: "Der
Klimabericht für Österreich zeigt, dass hier und jetzt, heute und
sofort gehandelt werden muss, um die Auswirkungen des Klimawandels
beherrschbar zu machen. Wenn wir die Klimaerwärmung auf 2 Grad
Celsius stabilisieren wollen - und das stellt für uns keine Option,
sondern Pflicht dar - müssen bis 2050 mindestens 80 bis 95% der
Treibhausgase eingespart werden. Unsere sieben Modellregionen für
E-Mobilität entwickeln neue Systeme und Geschäftsmodelle, um das
Mobilitätssystem langfristig nachhaltig zu gestalten. "
Elektromobilität ist nur ein Baustein urbaner Verkehrspolitik
Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen
Städtebundes, führte aus, dass sich der Prozentsatz der im kommunalen
Bereich eingesetzten Elektroautos in den letzten 5 Jahren von 13% auf
fast 43% mehr als verdreifacht hat. Dennoch müsse klar sein:
"Elektromobilität kann immer nur ein Baustein einer
umweltfreundlichen urbanen Verkehrspolitik sein. Stadt ist die
Verdichtung von Raum und Zeit - das Problem des Platzbedarfs
(Stichwort: Stau!) löst das Elektroauto auch nicht. Die Städte setzen
auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, der ja zu 80% auch
elektrisch unterwegs ist, wobei sich Nettobelastung der Städte zur
Finanzierung des ÖV innerhalb von sechs Jahren verdoppelt hat."
Damit Elektromobilität einen Beitrag zu Umweltverbund leisten kann,
gilt es, künftig gezielt Augenmerk auf die
Schnittstellen/Umstiegsstellen zum ÖV zu legen, um auf diese Weise
umweltfreundliche Mobilität als "integriertes Gesamtpaket" den
BürgerInnen zur Verfügung zu stellen, so der Generalsekretär.
Technologie und Wirtschaftlichkeit müssen Hand in Hand gehen
Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und
Energiepolitik in der WKÖ, betonte, dass für Betriebe insbesondere
die Wirtschaftlichkeit entscheidend sei, um neue Technologien
anzunehmen und einzusetzen. So ist es nicht verwunderlich, dass mehr
als 2/3 der Elektroautos auf Österreichs Straßen im betrieblichen
Umfeld im Einsatz sind, da die Fahrleistung ein wesentliches
Kriterium der Wirtschaftlichkeit ist.
Schwarzer: "Unternehmen können Lernkurven zum Benutzerverhalten am
schnellsten absolvieren. Immer mehr Betriebe erkennen neue
Geschäftschancen." Besonders stolz ist die WKÖ, den Trend zur
E-Mobilität frühzeitig erkannt und bereits 2010 die EL-MOTION ins
Leben gerufen zu haben. (PM)
Weiterführende Informationen:
www.elmotion.at
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