- 21.01.2015, 11:51:01
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Akademikerball: Wiener Polizei übt Zensur bei Akkreditierung von Journalisten
ÖJC-Präsident Turnheim: "Nur mehr polizeigenehme Journalisten werden akkreditiert." - Rücktritt von Wiener Landespolizeipräsident gefordert.
Utl.: ÖJC-Präsident Turnheim: "Nur mehr polizeigenehme Journalisten
werden akkreditiert." - Rücktritt von Wiener
Landespolizeipräsident gefordert. =
Wien (OTS/ÖJC) - Im Vorfeld zum Akademikerball kommt es bereits zu
den ersten Verstößen der Wiener Polizei gegen die freie
Berichterstattung. Weil der Österreichische Journalisten Club (ÖJC)
die skandalösen Vorgänge bei der Schikanierung von Journalisten, die
im Vorjahr unabhängig vom Akademikerball und den
sicherheitspolizeilichen Maßnahmen berichten wollten, öffentlich und
mehrfach kritisiert hat, werden heuer keine Journalisten und
Pressefotografen akkreditiert, die dem österreichischen Journalisten
Club angehören. Vielmehr will nun das von Journalistengewerkschaft
und Herausgeberverband getragene Kuratorium für Presseausweise im
Auftrag der Polizei jene Journalisten aussuchen, die vom
Akademikerball unter Polizeischutz berichten dürfen. Tagelange
Gespräche des ÖJC mit der Wiener Polizei und dem Innenministerium
haben leider nicht zu dem Ergebnis geführt, dass eine unabhängige,
journalistische Berichterstattung über die Vorgänge im Platzverbot
möglich ist.
ÖJC-Präsident Fred Turnheim kritisiert scharf dieses Vorgehen der
Landespolizeidirektion Wien. "Dies ist ein glatter Verstoß gegen die
Pressefreiheit und die Unabhängigkeit des Journalismus in Österreich,
das ist Metternich pur", so ÖJC-Präsident Fred Turnheim in einer
Aussendung. Die Anerkennung des Presseausweises von nur genehmen
Journalistenorganisationen zeigt das undemokratische Gesicht der
Wiener Polizei. Die Polizei kann sich nicht aussuchen, wer ein
Journalist ist - oder nicht.
Wenn es im Vorfeld des Akademikerballs schon zu solchen unobjektiven
Maßnahmen der Wiener Polizei kommt, kann man sich schon jetzt
ausmalen, wie diese Polizeibeamten dann unter Stress am
Veranstaltungsabend fungieren werden.
Im Sinne von Karl Kraus, kann man hier nur sagen: "Herr
Landespolizeipräsident, treten Sie zurück!"
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