• 20.01.2015, 09:46:01
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Watchlist Praktikum macht dreiste Inserate öffentlich

Kampf gegen Umgehungsverträge von BerufseinsteigerInnen wird verschärft

Utl.: Kampf gegen Umgehungsverträge von BerufseinsteigerInnen wird
verschärft =

Wien (OTS) - Seit einem halben Jahr kämpft die Gewerkschaft der
Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) unterstützt
vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
(BASK) und von der "Plattform Generation Praktikum" auf der
Onlineplattform www.watchlist-praktikum.at für mehr Rechte junger
ArbeitnehmerInnen: PraktikantInnen können auch rückwirkend anonym
melden, wie ihr Praktikum bezüglich Bezahlung und Arbeitszeit
abgelaufen ist. ++++

Die Angaben werden zur Prüfung an die jeweiligen Gebietskrankenkassen
weitergeleitet, die bei Vorliegen von Arbeitsverträgen die
sozialversicherungsrechtliche Richtigstellung verlangen können. Bald
30.000 Klicks und inzwischen 150 konkrete Meldungen bestätigen den
Handlungsbedarf. "Es werden wirklich die unglaublichsten Erlebnisse
von Nicht- und Unterbezahlung gemeldet, für eine Reihe von
Unternehmen ist es offensichtlich ganz normal, BerufseinsteigerInnen
auszubeuten. In vielen Fällen zeichnet sich das schon in den
Inseraten ab, in denen ganz unverhohlen hohe Qualifikationen und
Flexibilität zum Billigst- oder sogar zum Nulltarif gefordert
werden", berichtet Veronika Kronberger, Vorsitzende der "Plattform
Generation Praktikum.

"Ausschreibungen lassen Rückschlüsse auf die tatsächlichen
Arbeitsbedingungen zu, sind also ein erster Indikator dafür, ob
PraktikantInnen angemessen und rechtskonform behandelt werden",
bestätigt Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, dass
in diesem Kampf um faire Regeln für Praktika und
BerufseinsteigerInnen seit kurzer Zeit auch Inserate ganz genau unter
die Lupe genommen werden.

"Es ist wirklich abenteuerlich, wie krass das Verhältnis zwischen
Leistung und Entlohnung ist, während besonders findige Unternehmen
auch noch von einer sogenannten marktüblichen Bezahlung sprechen. Wir
haben uns deswegen dazu entschlossen, besonders dreiste Inserate
unter www.watchlist-praktikum.at öffentlich zu machen - die
Unverfrorenheit, mit denen manche Arbeitgeber glauben, das
Arbeitsrecht umgehen zu können, lässt uns ja gar keine andere Wahl",
so Proyer weiter.

Ein Praktikum, das sich als verstecktes Arbeitsverhältnis entpuppt,
muss selbstverständlich laut Kollektivvertrag oder zumindest laut
ortsüblichem Entgelt entlohnt werden.

"An unseren Forderungen hat sich nichts geändert: die Entlohnung von
PraktikantInnen muss nach Kollektivvertrag erfolgen, die Lehrinhalte
von Praktika müssen in den Hochschullehrplänen definiert werden und
wir brauchen eine Beweislastumkehr. Es ist nicht einzusehen, dass
immer die PraktikantInnen initiativ werden müssen, um zu beweisen,
dass sie nichts gelernt haben - die Arbeitgeber sollen schlicht
nachweislich erklären, was sie vermitteln", so Kronberger und Proyer
abschließend: "Wir werden uns mit vereinten Kräften so lange für die
Rechte von von BerufseinsteigerInnen einsetzen, bis Entlohnung und
Arbeitszeit rechtskonform sind - und das beginnt eben schon bei der
Formulierung der Inserate!"

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NGB

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