- 19.01.2015, 08:30:02
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IKEA, Juncker, Samsung, Plachutta, Henry am Zug und Eterna für Schandfleck des Jahres nominiert
Online-Voting bis zum 18. Februar unter www.schandfleck.or.at!
Utl.: Online-Voting bis zum 18. Februar unter www.schandfleck.or.at! =
Wien (OTS) - Wien, 19.1.2015. Zum dritten Mal verleiht das Netzwerk
Soziale Verantwortung (NeSoVe), dessen Mitglied auch die
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar (www.dka.at) ist, den
Schmähpreis "Schandfleck des Jahres" - eine Auszeichnung für
besonders gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen,
Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen.
Nominiert sind heuer sechs Fälle:
1. Die Castella GmbH (nunmehr Eterna GmbH) für rücksichtslose
Mietspekulation im Zusammenhang mit der Räumung der "Pizzeria
Anarchia" am 28.7.2014 unter einem Großaufgebot von 1454
PolizistInnen in der Mühlfeldgasse 12 in Wien Leopoldstadt.
2. Henry am Zug, der Cateringservice in ÖBB-Zügen, wegen Lohndumping.
Viele Angestellte arbeiten auch in Österreich, werden aber zu
ungarischen Konditionen entlohnt - bloß ein Drittel dessen, was ihre
österreichischen KollegInnen bekommen.
3. IKEA wegen dem Widerspruch zwischen Schein und Sein. Während IKEA
sich als besonders nachhaltiges Unternehmen präsentiert, fallen IKEA
und seine Zulieferbetriebe durch die Verletzung von
ArbeitnehmerInnenrechten auf; desweiteren verwendet IKEA
Nachhaltigkeitssiegel, die als Greenwashing und Irreführung der
Öffentlichkeit kritisiert werden; schließlich ist IKEA ein
Lehrbeispiel dafür, wie mit allen erdenkbaren Tricks Steuern gespart
werden können.
4. Jean-Claude Juncker wegen effektiver Steuervermeidungspolitik. Der
Präsident der EU-Kommission hat in Luxemburg als Premier und
Finanzminister eine Steuerpolitik umgesetzt, die dazu führt, dass
Unternehmen, aber auch vermögende Einzelpersonen geringe bis keine
Steuern zahlen müssen.
5. Die Plachutta-Gruppe wegen respektloser Behandlung des
Angestellten Tatara. Der Geschäftsführer Mario Plachutta hat den
Kellner Juraj Tatara fristlos gekündigt, weil er sich seine
mitgebrachten Erdbeeren mit 50 Gramm Betriebszucker versüßen wollte.
Zu Unrecht, wie das Arbeitsgericht feststellte.
6. Samsung Electronics Co. Ltd., weil es insbesondere in der
Zulieferkette von Samsung immer wieder zu Arbeitsunfällen und
Gesundheitsschädigungen kommt. Von 2007 bis August 2014 wurden allein
in der koreanischen IT-Branche 289 Fälle von berufsbedingten
Erkrankungen festgestellt, wovon 232 direkt oder mittelbar Samsung
zuzuordnen sind.
"Mit dem Schmähpreis Schandfleck wollen wir gemeinsam mit der
Zivilgesellschaft ein Zeichen setzen und verantwortlungslos
handelnden Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen aufzeigen,
dass ihr unverantwortliches Handeln unter Beobachtung steht", erklärt
Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale
Verantwortung.
Franz Fiala, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Soziale
Verantwortung ergänzt: "Natürlich richtet sich der Schandfleck auch
an politische EntscheidungsträgerInnen. Ein grundlegender Wandel hin
zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft
erfordert zuallererst einen gesetzlichen Rahmen, der Mindeststandards
in den Bereichen ArbeitnehmerInnenrechte, Ökologie,
Gendergerechtigkeit und Menschenrechte garantiert."
Im Vorjahr erging der Jury-Preis an die Bundestheater Holding für das
Outsourcing der BilleteurInnen an die menschenrechtlich umstrittene
Sicherheitsfirma G4S. Der Publikumspreis ging an die ANDRITZ Hydro
GmbH für systematische Beteiligung an menschenrechtlich und
ökologisch problematischen Staudammprojekten.
Vom 19. Jänner bis zum 18. Februar kann online der Publikumspreis für
den Schandfleck des Jahres 2014 gewählt werden
(www.schandfleck.or.at).
Die Auszeichnungen (Publikums- und Jurypreis) werden am Welttag der
sozialen Gerechtigkeit, dem 20. Februar 2015, im Rahmen einer Gala im
Off-Theater in Wien Neubau verliehen.
Weitere Informationen:
www.schandfleck.or.at
www.nesove.at
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