• 15.01.2015, 11:12:49
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Klimawandel verursacht jährlich bis zu 8,8 Mrd. Euro Schaden bis 2050 - BILD/GRAFIK

Praktisch alle Sektoren betroffen – in besonderem Maße Forstwirtschaft, Tourismus und Gesundheit, Wintertourismus wird Ganzjahresangeboten weichen

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6312 Im Bild
v.l.n.r. Karl Steininger, Studienautor und Professor an der
Karl-Franzens-Universität, Andrä Rupprechter, Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und Ingmar
Höbarth, Geschäftsführer Klima- und Energiefonds

Utl.: Praktisch alle Sektoren betroffen – in besonderem Maße
Forstwirtschaft, Tourismus und Gesundheit, Wintertourismus
wird Ganzjahresangeboten weichen =

Wien (OTS) - Maßnahmen zur Anpassung und Klimaschutz
reduzieren Kosten

Österreichs Volkswirtschaft wird bis 2050 Schäden, die durch den
Klimawandel verursacht werden, in Höhe von bis zu 8,8 Mrd. Euro
jährlich zu verkraften haben. Das besagt die im Auftrag des
Umweltministeriums und des Klima- und Energiefonds erstellte weltweit
erste Studie in dieser Breite zu den wirtschaftlichen Folgen des
Klimawandels "COIN - Cost of Inaction: Assessing the Costs of Climate
Change for Austria". Kommen extreme Wetterereignisse hinzu - wie z.B.
ein Jahrhunderthochwasser - können diese bis Ende des Jahrhunderts
sogar um weitere 41 Mrd. Euro allein im Gebäudesektor ansteigen.

Umweltminister Andrä Rupprechter: "Die Begrenzung der Erderwärmung
auf maximal 2 Grad Celsius ist eine Aufgabe, die internationaler und
nationaler Anstrengungen bedarf. Der neue Weltklimavertrag, der Ende
des Jahres in Paris beschlossen wird, ist die notwendige Antwort
darauf. In Österreich verfolgen wir eine Doppelstrategie. Mit aktivem
Klimaschutz, also der Verringerung der Treibhausgas-Emissionen,
bekämpfen wir die Ursachen des Klimawandels, mit Anpassungsmaßnahmen
lindern wir die Symptome!".
In beiden Bereichen hat das BMLFUW wesentliche Initiativen gesetzt,
beispielsweise die Förderschienen der Umweltförderung und des Klima-
und Energiefonds, der Sanierungsscheck, die Klimaschutzinitiative
klima:aktiv oder das Aktionsprogramm "Hochwassersicheres Österreich".

Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth: "Österreich
ist als alpine Region besonders stark vom Klimawandel betroffen. Das
wird bereits im Klimabericht deutlich. COIN gibt diesen Erkenntnissen
zusätzliche Brisanz. Die Studie beziffert erstmals die Folgekosten
des Klimawandels für Österreich."
Der Klima- und Energiefonds entwickelte unter anderem die Handbücher
"Gesund in den Klimawandel - So steigern Sie Abwehrkräfte in Ihrer
Gemeinde (KlimaNETZ)", und "Methoden und Werkzeuge zur Anpassung an
den Klimawandel (Famous)", um vor allem Regionen und Gemeinden
konkrete Handlungsanleitungen zur Entwicklung einer individuellen
Klimawandelanpassungsstrategie zu geben. "Zukünftig werden auch
konkrete Maßnahmen zur Anpassung auf regionaler Ebene durch uns
unterstützt", kündigt Höbarth an.

Hohe Kosten unterstreichen Handlungsbedarf

Von den Auswirkungen des Klimawandels sind praktisch alle Bereiche
betroffen, besonders die menschliche Gesundheit, Energiewirtschaft,
Forst- und Landwirtschaft, Tourismus, aber auch Verkehrsinfrastruktur
und Gebäude.
Die Szenarien wurden unter der Annahme berechnet, dass die globale
Erwärmung 2050 die 2-Grad-Grenze nicht überschreitet. "Das
unterstellt geringere Emissionen, als der Pfad, auf dem wir uns
global derzeit befinden. Sollten wir keine stärkere
Emissionsreduktion schaffen, muss deutlich nach oben korrigiert
werden", erläutert Karl Steiniger, der die Studie federführend
betreut hat.

Konkrete Beispiele für besonders betroffene Sektoren benennt
Steiniger: "Das kann zum einen ein Bauverbot in Hochwasserzonen sein.
Oder auch kluge Stadtplanung, die Hitzeinseln vermeidet und
natürliche Beschattung begünstigt." Ein Wirtschaftszweig wird sich in
den kommenden Jahren umstellen müssen: "Wintertourismus wird in
vielen Lagen Österreichs kürzer oder gar nicht mehr in der bekannten
Form stattfinden können. Die Betriebe sind gut beraten, sich schon
heute Alternativen für Gäste zu überlegen."

Über die Studie

COIN ist ein interdisziplinäres Projekt der Universität Graz mit 42
ForscherInnen aus 18 Forschungsgruppen aus ganz Europa, das durch das
Klimafolgenforschungsprogramm ACRP des Klima- und Energiefonds mit
378.000 Euro finanziert wurde. Untersucht wurden zwölf
Schlüsselbereiche, die sich mit denen der österreichischen Strategie
zur Anpassung an den Klimawandel decken.

Weitere Informationen

- Die Kurzfassung der Studie und Fact-Sheets zu den Bereichen
Landwirtschaft, Verkehr und Mobilität, Tourismus, Fertigung und
Handel, Gesundheit, Wasserver- und -entsorgung, Urbane Räume,
Katastrophenmanagement, Energie- und Stromversorgung und
Forstwirtschaft:
https://www.klimafonds.gv.at/presse/presseinformationen/

- Ein Sonderheft "Die Folgeschäden des Klimawandels in Österreich"
der Schriftenreihe "ACRP in essence":
https://www.klimafonds.gv.at/service/broschueren/acrp-in-essence/

- Klimaforschungsnetzwerk CCCA: http://www.ccca.ac.at/

- Projektwebsite COIN:http://coin.ccca.at/

- Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6312

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