• 18.12.2014, 10:36:21
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Kardinal Groer erhält neuen, extraschweren Mühlstein

Plus: Linzer Bischof wird mit Tafel wegen Duldung von Missbrauchsleugnung bedacht

Utl.: Plus: Linzer Bischof wird mit Tafel wegen Duldung von
Missbrauchsleugnung bedacht =

Hohenzell, Wien (OTS) - "Da die Diözese Linz den Kopf in den Sand
steckt, müssen wir selbst aktiv werden", erklärt Sepp Rothwangl von
der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Und diese Aktivität ist
wahrlich gewichtig: 150 kg wiegt jener Mühlstein, der seit heute
neben der Gedenktafel für den verstorbenen Kardinal Groer zu
bewundern ist. Aus der Mitte des Mühlsteins ragt das Antlitz Groers,
in Anlehnung an das Bibelzitat: "Wer aber eines von diesen Kleinen,
die an mich glauben, zum Bösen verführt, dem wäre nütze, dass ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres
versenkt würde." (Matthäus-Evangelium 18:6-16).

Bischof Schwarz zeigt keine Einsicht

Die Notwendigkeit der Mühlstein-Platzierung drängte sich anlässlich
der Kontroverse um die verharmlosende Gedenktafel für den
pädokriminellen verstorbenen Kardinal Groer auf. Diese schmückt seit
1989 die Kirchenwand von Hohenzell. Dagegen hagelte es jedoch Protest
von Seiten Betroffener sexueller kirchlicher Gewalt. "Gespräche mit
der Diözese Linz blieben jedoch ergebnislos", bedauert Sepp
Rothwangl. Bischof Schwarz habe nichts unternommen, um den
Groer-verherrlichenden Hohenzeller Pfarrer Bauer in die Schranken zu
weisen und die skandalöse Gedenktafel zu entfernen - sie sollte
ursprünglich daran erinnern, dass Groer hier für "Ungeborene" gebetet
hat.

Hohenzell braucht ein neues Denkmal

"Aus diesem Anlass haben wir vor vier Wochen dort einen ersten
kleinen symbolischen Mühlstein als Berichtigung der Gedenktafel
angebracht", so Rothwangl. Als diese Ergänzung entfernt wurde, rief
die Plattform zur großen Mühlstein-Sammelaktion auf. "Wir haben
österreichweit großen Zuspruch erhalten und mehrere große und schwere
Mühlsteine erhalten", freut sich Rothwangl. "Einen der Größten haben
wir nun in Hohenzell abgeliefert." Für die Plattform Betroffener
kirchlicher Gewalt ist Hohenzell zum Synonym für die Leugnung und
Vertuschung der kirchlichen Missbrauchsverbrechen geworden, "ein
passender Ort für ein Mühlstein-Denkmal im Dienste der Wahrheit.
Weitere Schritte überlegen wir", so Rothwangl abschließend.

www.betroffen.at

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