- 16.12.2014, 11:52:52
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AMS baut Selbstbedienung bis 2016 massiv weiter aus
Start des eAMS im Jahr 2011, Skill Matching via Jobplattform 2016
Utl.: Start des eAMS im Jahr 2011, Skill Matching via Jobplattform
2016 =
Wien (OTS) - Die Zahl der Personen, die sich an das
Arbeitsmarktservice (AMS) wenden, ist enorm gestiegen. Österreich
verzeichnet zwar Rekordbeschäftigung, aber auch
Rekordarbeitslosigkeit, ein Rückgang ist nicht in Sicht. Insgesamt
886.000 Personen waren im Vorjahr mindestens einen Tag lang von
Arbeitslosigkeit betroffen, um 30 Prozent mehr als noch vor 20
Jahren. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der gemeldeten freien
Stellen um 57 Prozent auf insgesamt 401.000, die Zahl der
Besucher/innen der Berufsinfozentren hat sich mit 500.000 gegenüber
1994 verdoppelt. Um den enormen Zuwachs an Kundinnen und Kunden
bewältigen zu können, hat das AMS die Selbstbedienung im Internet
massiv ausgebaut. Kernstück dafür ist das eAMS-Konto, ein
personalisierter Internetzugang, über den die zentralen
AMS-Dienstleistungen - wie Job- oder Personalsuche, Arbeitslosengeld
oder Förderungen - in Selbstbedienung abgewickelt werden können. Die
Registrierung für das eAMS-Konto ist direkt über Finanzonline möglich
oder über Zugangsdaten, die Jobsuchende oder Unternehmen auf der
AMS-Website www.ams.at oder in ihrer Geschäftsstelle beantragen und
mit eingeschriebenem Brief erhalten.
Mehr als ein Drittel der Jobsuchenden nutzt bereits das
elektronische AMS
Österreichweit verwenden bereits 36 Prozent der Jobsuchenden das
eAMS-Konto. Regional betrachtet liegt dieser Anteil zwischen 26
Prozent in Tirol und 51 Prozent in Oberösterreich. Jobsuchende können
über das eAMS-Konto rascher auf den AMS-Jobroom mit derzeit rund
78.000 freien Jobs in Österreich und Europa zugreifen, das eAMS zur
Dokumentation von Eigenbewerbungen nutzen (1-3. Quartal 14: 81.000
mal), über das eAMS-Konto die Personen- und Kontaktdaten ändern (1-3.
Quartal 14: 72.000 mal), das Stelleninserat gestalten (1-3. Quartal
14: 31.000 mal) oder sich vom Arbeitslosengeldbezug an-oder abmelden
(1-3. Quartal 14: 39.000 bzw. 45.000 mal).
2014: Bereits 68.000 Förderungen und 46.000 Arbeitslosengelder
online beantragt
Zu den von Jobsuchenden am häufigsten genutzten Bereichen zählen
Anträge auf Förderungen (1.-3. Quartal 14: 68.000 mal) und auf
Arbeitslosengeld (1.-3. Quartal 14: 46.000). Bereits 18 Prozent der
Aus- und Weiterbildungsbeihilfen, 32 Prozent der
Vorstellungsbeihilfen oder 10 Prozent der
Kinderbetreuungs-geldbeihilfen werden von Jobsuchenden online
beantragt.
Auch der Online-Antrag auf Arbeitslosengeld zählt zu den häufig
genutzten Services. Durch den Online-Antrag ist es beispielsweise
möglich, dass Saisonarbeitslose, die eine Einstellzusage haben und
nur kurze Zeit arbeitslos sind, nicht mehr notwendigerweise
persönlich ins AMS kommen müssen. "So kann zum Beispiel eine Kundin,
die Ende April ihren Job als Schilehrerin in Tirol beendet und im
Juni als Sportanimateurin am Wörthersee beginnt, ihr Arbeitslosengeld
via Internet von zu Hause aus beantragen und spart sich so den Weg
zum AMS", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des AMS. Der Anteil der
per Selbstbedienung gestellten Anträge auf Arbeitslosengeld an allen
Anträgen von Personen mit einer Einstellungszusage liegt daher in
Bundesländern mit starkem Saisonanteil - wie z.B. in Salzburg
(11,4%), Tirol (11%) oder Vorarlberg (9%) - deutlich über dem
Österreichschnitt von sieben Prozent.
Arbeitslosfrühmeldung: Kürzere Arbeitslosendauer spart
Arbeitslosengeld
Ziel des AMS ist es auch, dass sich Arbeitssuchende schon während der
Kündigungsfrist beim AMS melden, damit rasch mit der Jobsuche
begonnen werden kann. Die Zahl der Arbeitslosfrühmeldungen ist seit
der Einführung im Jahr 2005 von knapp 19.000 auf insgesamt 84.000 im
Jahr 2013 angestiegen. Im Dreivierteljahr 2014 gab es fast 60.000
Frühmeldungen, davon erfolgten mehr als 50 Prozent elektronisch.
Durch die Frühmeldung beginnt das AMS bereits vor Eintritt der
Arbeitslosigkeit mit der Jobvermittlung, dadurch kann
Arbeitslosigkeit im Idealfall entweder überhaupt verhindert oder aber
die Arbeitslosendauer deutlich verkürzt werden. In einer von L&R
durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass sich durch die
Frühmeldung die Arbeitslosendauer im Durchschnitt um zwei Tage
verkürzt. Dies bedeutet eine Einsparung von Arbeitslosengeldern in
der Höhe von 6,3 Millionen Euro. Darüber hinaus finden 18 Prozent
aller Frühmelder/innen noch während der Frühmeldephase wieder einen
Arbeitsplatz und werden gar nicht arbeitslos. Die dadurch erzielten
Einsparungen können derzeit nicht beziffert werden.
Neu: Online Ratgeber für Jobsuchende
Der Online Ratgeber im Internet bietet Jobsuchenden rasche
Information zur Jobsuche, zu finanziellen Leistungen oder zur
beruflicher Weiterbildung. Dadurch wird es Arbeitsuchenden möglich,
sich auf den AMS-Beratungstermin inhaltlich vorzubereiten, um ein
noch besseres Beratungsergebnis in möglicher-weise kürzerer Zeit
erzielen zu können. Der Online Ratgeber www.ams.at/online-ratgeber
ist seit vier Monaten im Netz und wurde bereits 30.000 mal in
Anspruch genommen.
Neu: Kompass zur beruflichen Neuorientierung
Um Personen mit Berufserfahrung bei der beruflichen Neuorientierung
zu unterstützen, bietet das AMS den Neuorientierungskompass im
Internet www.ams.at/neuorientierungskompass Der Kompass kombiniert
das auf Basis der Interessen sowie der Ausbildung und Berufserfahrung
der Person erstellte Profil mit den Anforderungsprofilen von Berufen
und erstellt auf dieser Basis eine Liste von Vorschlägen zur
beruflichen Veränderung. Seit seiner Einführung vor fünf Monaten
haben bereits mehr als 10.000 Personen den Test genutzt.
Neu: AMS JOB APP für Arbeitslose und Jobwechsler
Mit der AMS Job APP hat das AMS im August 2014 eine kostenlose
Applikation für Smartphones gestartet, die der Jobsuche dient. Neben
den Suchkriterien wie Beruf, Art des Dienstverhältnisses, Arbeitszeit
und gewünschte Ausbildung wird auch eine regionale Lokalisierung der
Angebote, insbesondere eine Umkreissuche innerhalb einer bestimmten
Distanz zum Wohnort ermöglicht. Zudem kann die Suche gespeichert
werden und man erhält Push-Nachrichten, sobald ein passendes
Job-Angebot online ist. Dadurch wird die AMS JOB APP auch zum idealen
Tool für Jobwechsler. Die AMS JOB APP ist aktuell auf 50.600 Geräten
installiert.
Betriebe nutzen das eAMS verstärkt bei Förderungen und
Ausländerbeschäftigung
Auch Unternehmen bietet das AMS Services in Selbstbedienung. Bereits
mehr als 14 Prozent der Unternehmenskunden nutzen das eAMS-Konto, am
häufigsten werden Förderungen (1.-3.Qu.14: 29.100 mal) und die
Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte (1.-3.Qu.14: 5.400 mal)
online beantragt. Fast die Hälfte (46%) der Anträge auf
Eingliederungsbeihilfe werden von Betrieben bereits online über das
eAMS-Konto gestellt.
Projektträger im Förderbereich kommunizieren über das
eAMS-Konto
Zur raschen Projektabwicklung kommunizieren auch die
Partnerinstitutionen im Förderbereich - wie beispielweise bei der
Umsetzung von Schulungen, Beratungen oder Stiftungen - via eAMS-Konto
mit dem AMS. So kann von der Projektbeauftragung über die
Vertragsabwicklung bis hin zur Abrechnung die Kommunikation rasch und
effizient umgesetzt werden.
Neu: Jobplattform mit "Skill Matching" ab Mitte 2016
Durch die Spezialisierung und die steigenden Anforderungen an
Arbeitnehmer/innen gelten die klassischen Berufsbezeichnungen
zunehmend nicht mehr. Einerseits gibt es immer mehr Menschen, die
Fähigkeiten über den erlernten Beruf hinaus haben, sich aber bei der
Jobsuche noch am erlernten Beruf orientieren. Auf der anderen Seite
suchen Firmen zunehmend nach einem Anforderungsprofil, das sie über
die Berufsbezeichnung nicht benennen können. Das AMS baut daher seine
online Jobbörse komplett um und stellt sie auf ganz neue Beine.
Arbeitssuchende sollen künftig ihren Job bzw. Unternehmen sollen
künftig ihr Personal nicht mehr nach Berufen, sondern nach den
vorhandenen bzw. gewünschten Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Qualifikationen, den "skills" finden. Geplanter Start für die neue
Jobplattform mit "Skill-Matching" ist Mitte 2016.
AMS 2020: Intensivberatung bei Personen mit Betreuungsbedarf
Durch den massiven Ausbau der Selbstbedienung werden die
AMS-Berater/innen von administrativen Tätigkeiten freigespielt und
treten zunehmend in den Hintergrund. Dadurch werden Zeit- und
Personalressourcen frei, die für die Beratung von Kundinnen und
Kunden mit erhöhtem Betreuungsbedarf eingesetzt werden. "Nach den
letzten Erhebungen dauert ein durchschnittliches Kundengespräch
zwischen neun und zwölf Minuten. Für ein umfassendes
Erstberatungsgespräch brauchen wir aber viel mehr Zeit. Im Endausbau
dieses Projekts werden wir durch die konsequent umgesetzte
Online-Strategie die notwendigen Zeit- und Personalressourcen zur
Verfügung haben", erklärte Herbert Buchinger, Vorstandsvorsitzender
des AMS Österreich.
Mit dem Ausbau der Selbstbedienung wird auch das Ziel des AMS, die
Dauer der Arbeitslosigkeit zu verkürzen, aktiv unterstützt. "Je
transparenter der Jobmarkt ist und je rascher und leichter zugänglich
die Dienstleistungen am Arbeitsmarkt sind, desto kürzer ist die
Arbeitslosendauer und desto niedriger die Arbeitslosigkeit. Dadurch
kann in der Folge Arbeitslosengeld eingespart werden", so Buchinger
abschließend.
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