- 08.12.2014, 12:14:35
- /
- OTS0049 OTW0049
UNICEF: 2014 war ein Katastrophenjahr für Kinder
Konflikte in Syrien, Irak, Gaza und andere: 15 Millionen Kinder betroffen
Utl.: Konflikte in Syrien, Irak, Gaza und andere: 15 Millionen
Kinder betroffen =
Wien, New York, Genf (OTS) - Mehr als 15 Millionen Kinder leiden in
den größten aktuellen Krisenherden in Irak, Syrien, Gaza, Ukraine,
Südsudan und Zentralafrikanische Republik unter extremer Gewalt,
Zerstörung und Vertreibung. Wegen der Vielzahl, der Komplexität und
der langen Dauer dieser Krisen gerät die Not der Kinder inzwischen in
Vergessenheit, warnte UNICEF anlässlich des heute in Genf
vorgestellten weltweiten Nothilfe-Aufrufs der Vereinten Nationen.
"2014 war ein katastrophales Jahr für Millionen von Kindern", sagte
UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake in New York. "Kinder wurden
getötet, während sie im Klassenzimmer lernten oder in ihren Betten
schliefen. Kinder wurden zu Waisen gemacht, gekidnappt, gefoltert,
als Kindersoldaten missbraucht, vergewaltigt oder als Sklaven
verkauft. Noch nie in der jüngeren Vergangenheit waren so viele
Kinder solch unaussprechlicher Brutalität ausgesetzt."
UNICEF schätzt, dass weltweit 230 Millionen Kinder in Ländern und
Regionen mit bewaffneten Konflikten leben. 2014 wurden Hunderte
Schüler aus den Klassenzimmern oder auf dem Schulweg entführt.
Zehntausende Kinder wurden zwangsrekrutiert oder von bewaffneten
Gruppen als Helfer missbraucht. Die Zahl der Angriffe auf Schulen und
Krankenhäuser hat an vielen Orten deutlich zugenommen. Mehr als 7,3
Millionen Kinder aus Syrien sind vom Bürgerkrieg in ihrem Heimatland
betroffen, unter ihnen 1,7 Millionen Flüchtlingskinder. Die Vereinten
Nationen haben allein in den ersten neun Monaten des Jahres 35
Angriffe auf Schulen in Syrien bestätigt, bei denen 105 Kinder
getötet und fast 300 weitere verletzt wurden.
- In Irak wurden Schätzungen zufolge mindestens 700 Kinder dieses
Jahr verletzt, getötet oder sogar hingerichtet. Hunderttausende
Vertriebene sind im nahenden Winter schutzlos Regen, Kälte und Schnee
ausgesetzt.
- Während des 50 Tage dauernden Gaza-Kriegs wurden 538 Kinder getötet
und mehr als 3.370 verletzt. 54.000 Kinder wurden durch die
Zerstörung ihrer Häuser obdachlos.
- In der Zentralafrikanischen Republik sind 2,3 Millionen Kinder von
dem Konflikt betroffen. Mindestens 430 Mädchen und Jungen wurden
getötet oder verstümmelt - drei Mal so viele wie 2013. Bis zu 10.000
Kinder wurden mutmaßlich im vergangenen Jahr als Kindersoldaten
rekrutiert.
- In Südsudan wurden 2014 mehr als 600 Kinder getötet und 200 weitere
verletzt. Rund 12.000 Kindersoldaten müssen in den Reihen von
bewaffneten Gruppen kämpfen. 750.000 Kinder in Südsudan wurden aus
ihren Häusern vertrieben, 320.000 leben als Flüchtlinge. Als Folge
des Konflikts sind 235.000 Kinder lebensbedrohlich mangelernährt.
Die große Zahl der gegenwärtigen Krisen und Konflikte hat dazu
geführt, dass manche kaum noch wahrgenommen werden. Doch auch in
Dauerkrisenländern wie Afghanistan, Jemen, Demokratische Republik
Kongo, Nigeria, Pakistan, Somalia und Sudan waren Kinder Gewalt und
Brutalität ausgesetzt. Dazu kamen neue Gefahren wie der
Ebola-Ausbruch in Westafrika.
Trotz der enormen Herausforderungen ist es UNICEF und seinen Partnern
gelungen, lebensrettende Hilfe für Kinder an einigen der
gefährlichsten Orte der Welt zu leisten.
Einige Beispiele:
- UNICEF hat rund 68 Millionen Impfdosen gegen Kinderlähmung in den
Nahen Osten geliefert, um den Polio-Ausbruch in Syrien und Irak
einzudämmen.
- In Südsudan hat UNICEF mehr als 70.000 Kinder gegen schwere
Mangelernährung behandelt.
- In den von Ebola am schlimmsten betroffenen Ländern Liberia, Sierra
Leone und Guinea unterstützt UNICEF den Kampf gegen das Virus durch
Hilfsgüter wie Schutzanzüge, durch die Ausbildung von Helfern und
Informationskampagnen sowie durch Hilfen für Ebola-Waisen.
- In der Zentralafrikanischen Republik läuft gerade eine Kampagne, um
662.000 Kinder wieder zurück in die Schule zu bringen, sobald die
Sicherheitslage es zulässt.
"Es ist eine traurige Ironie, dass in diesem Jahr, in dem wir den 25.
Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention und so viele Fortschritte
für Kinder weltweit feiern, gleichzeitig die Rechte von Millionen von
anderen Kindern auf so brutale Weise verletzt werden", sagte
UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake.
"Gewalt und Trauma fügen nicht nur dem einzelnen Kind großen Schaden
zu - sie unterhöhlen die Gesellschaften als Ganzes. Die
Weltgemeinschaft kann und muss mehr tun, damit 2015 für jedes Kind
auf der Welt ein besseres Jahr wird. Denn jedes Kind, das stark,
sicher, gesund und gebildet aufwächst, kann später zu seiner eigenen
und der Zukunft seiner Familie, seiner Gemeinschaft, seines Landes
und in der Tat zu unser aller gemeinsamen Zukunft beitragen."
UNICEF ruft dringend zu Spenden für Kinder in Konflikt- und
Krisenregionen auf:
BAWAG PSK
IBAN: AT46 6000 0000 0151 6500#
Online Spenden unter www.unicef.at
Bildmaterial können Redaktionen unter
http://weshare.unicef.org/mediaresources kostenfrei herunterladen.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | UCE