- 01.12.2014, 13:35:31
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WKÖ: Wachstums- und Beschäftigungsimpulse, nicht Strafen für Betriebe sind Voraussetzung für Trendwende am Arbeitsmarkt
Beschäftigungsentwicklung der Generation 50+ sticht positiv hervor und zeigt, dass Betriebe verstärkt auf ältere Arbeitnehmer zurückgreifen
Utl.: Beschäftigungsentwicklung der Generation 50+ sticht positiv
hervor und zeigt, dass Betriebe verstärkt auf ältere
Arbeitnehmer zurückgreifen =
Wien (OTS/PWK861) - "Wachstumsimpulse und eine Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft, nicht eine
zusätzliche Gängelung der Betriebe sind notwendig, um die Konjunktur
wieder anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu senken", betont der
Leiter sozialpolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ), Martin Gleitsmann, zu den neuesten Arbeitsmarktdaten. Demnach
liegt Österreich im EU-Vergleich mit einer Arbeitslosenquote von 5,1
% jetzt zum zweiten Mal klar abgeschlagen hinter Deutschland nur noch
auf dem 2. Platz. "Als Österreich vor rund vier Jahren die Nummer 1
im EU-Arbeitsmarktranking wurde, lag Deutschland noch 2 Prozentpunkte
hinter uns. Jetzt baut Deutschland den Vorsprung sukzessive aus", so
Gleitsmann. "Deutschland konnte durch strukturelle Reformen am
Arbeitsmarkt ohne Budgeterhöhungen die Arbeitslosigkeit in den
letzten Jahren massiv senken. Die Arbeitskosten stiegen in
Deutschland mit 12,5 % nur mäßig, während Österreich in den letzten
Jahren mit einem Plus von 18,9 % die stärkste Steigerung im Euroraum
erlebte. "Durch Lohnnebenkostensenkungen, etwa beim
Arbeitslosenversicherungsbeitrag, gelang es Deutschland, die
Arbeitskosten gering zu halten. Das hat wesentlich zur Senkung der
Arbeitslosigkeit beigetragen."
Aus der insgesamt trüben Lage am österreichischen Arbeitsmarkt
sticht die Entwicklung bei der Beschäftigung in der Altersgruppe 50+
positiv hervor. In dieser Altersgruppe stieg die Beschäftigung im
November 2014 gegenüber November 2013 um 41.000 - quer durch alle
Altersgruppen nur um 14.000 (während bei den Jugendlichen die
Beschäftigung sogar sank). Zudem fällt der Anstieg der
Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe 50+ niedriger aus als im
Durchschnitt. Und: Seit Jahresbeginn konnten 83.179 Personen 50+ aus
der Arbeitslosigkeit wieder in Beschäftigung gebracht werden.
"Arbeitslose aus der Kategorie 50+ sind die Personengruppe, die am
besten wieder am Arbeitsmarkt Fuß fassen konnte. Mit anderen Worten:
Die Unternehmen haben die wertvollen Potenziale, die in der
Generation 50+ stecken, erkannt und greifen immer stärker auf dieses
Potenzial zurück", so Gleitsmann.
Jetzt brauche es die richtigen Impulse, um die Wirtschaft und
damit auch den Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen. "Ein Malus,
der Betriebe bestraft, die aus welchen Gründen auch immer keine oder
weniger Ältere beschäftigen können, wäre genau der falsche Weg", so
Gleitsmann. Notwendig seien vielmehr gezielte Investitionsanreize.
"Der von der Wirtschaft geforderte und mit Juli dieses Jahres
umgesetzte Handwerkerbonus hat sich als voller Erfolg erwiesen.
Obwohl die Mittel für 2014 bereits nach wenigen Monaten ausgeschöpft
sind, können nun dank einer Überbrückungslösung schon vor 2015 wieder
Anträge gestellt werden. Das ist ein wichtiges Signal an die
Betriebe." Weitere sinnvolle Investitionsanreize, die zu keiner
nennenswerten budgetären Mehrbelastung führen, wären aus Sicht der
Wirtschaft etwa die Erhöhung der Abschreibungsgrenze für
geringwertige Wirtschaftsgüter von derzeit 400 auf 1000 Euro und die
Einführung einer Investitionszuwachsprämie. Gefordert ist neben einer
Wohnbauoffensive auch eine weitere Lohnnebenkostensenkung. (SR)
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