Prävention im Betrieb deutlich ausbauen - Schwerpunkt arbeitsbedingte physische und psychische Gesundheitsgefährdungen
Utl.: Prävention im Betrieb deutlich ausbauen - Schwerpunkt
arbeitsbedingte physische und psychische
Gesundheitsgefährdungen =
Wien (OTS/ÖGB) - "Die psychische Gesundheit der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter wird noch immer als individuelles Problem gesehen",
kritisiert Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, anlässlich
der Befragung "Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz" der Statistik Austria.
"Vor allem Rückenbeschwerden und psychische Probleme gehen oft vom
Arbeitsplatz aus, oder sie werden durch die Arbeit verstärkt. Deshalb
muss auch die Prävention am Arbeitsplatz ansetzen", sagt Achitz und
fordert: "Da bisher zu wenige Unternehmen den Handlungsbedarf erkannt
haben, muss die betriebliche Gesundheitsförderung zur Pflicht
werden." ++++
ArbeitnehmerInnen müssen das Recht auf einen gesunden Arbeitsplatz
haben. Achitz: "Wer jahrelang im Schichtbetrieb gearbeitet hat, soll
das Recht auf Arbeit bei Tag bekommen." Allein sechs körperliche
Arbeitsbelastungen (schwere körperliche Arbeit, Einwirkung von
Vibrationen, Arbeit mit gefährlichen Arbeitsstoffen, Gefahr von
Arbeitsunfällen, erzwungene Körperhaltungen bei der Arbeit,
Belastungen durch das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung) sind
für rund 23 Prozent der Krankenstände verantwortlich. Das führt zu
Kosten in Milliardenhöhe für Entgeltfortzahlung und Krankengeld,
entfallene Wertschöpfung für Betriebe und Krankenbehandlungskosten.
Dazu kommen hohe Kosten aufgrund von krankmachenden psychischen
Arbeitsbelastungen wie Stress und Arbeiten unter Zeitdruck.
"Untätigkeit bei Prävention lohnt sich für Unternehmen nicht", sagt
der Leitende Sekretär des ÖGB.
Der ÖGB fordert daher, dass die Prävention sehr viel weiter gefasst
werden muss, und zwar in Richtung arbeitsbedingte physische und
psychische Gesundheitsgefährdungen. "Die Fürsorgepflicht des
Arbeitgebers muss viel weiter gehen als bisher. Nur so können teure
chronische Krankheiten verhindert werden. Eine Ursache dafür sind
überlange Arbeitszeiten. Dagegen hat der ÖGB ein Modell vorgelegt,
das Überstunden reduziert, indem es sie für die Betriebe teurer
macht", sagt Achitz abschließend.
Die Forderungen des ÖGB:
- Arbeitgeber müssen Arbeitsplätze, Arbeitsmittel, die
Arbeitsorganisation alternsgerecht gestalten.
- Betriebliche Gesundheitsförderung als Pflicht, statt wie derzeit
nur auf freiwilliger Basis.
- Sanktionen für Arbeitgeber, die keine gesundheitsfördernden
Maßnahmen setzen.
- Arbeits- und OrganisationspsychologInnen an allen Arbeitsstätten.
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