- 21.11.2014, 10:16:41
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GdG-KMSfB: Spagat zwischen Fußball-Profiliga und Ausbildung ist schwer
Hartberg-Spieler David Sencar über die Verdienste in der Sky-Go-Erste Liga
Utl.: Hartberg-Spieler David Sencar über die Verdienste in der
Sky-Go-Erste Liga =
Wien (OTS/ÖGB) - Nach den sehr erfreulichen Leistungen unserer
Nationalmannschaft geht es am kommenden Wochenende in unserer
Bundesliga weiter. Dort ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Das
Ergebnis der von der Vereinigung der Fußballer (VdF), einer
Fachgruppe der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien,
Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB), durchgeführten Studie über die
Verdienst-Verhältnisse der beiden Profiligen Österreichs, spricht
Bände. In der Sky-Go-Erste-Liga nennen sich die Spieler auch des
Kollektivvertrags wegen Profis, wie solche verdienen jedoch die
wenigsten. Die nackten Zahlen: In der Sky Go-Liga ist der Verdienst
wie folgt: 66,67 Prozent weniger als 30.000 Euro brutto, 92,48
Prozent weniger als 75.000 Euro brutto und 2,15 Prozent mehr als
150.000 Euro brutto.
David Sencar vom TSV Hartberg kann ein Lied davon singen. "Das
Umfrage-Ergebnis macht deutlich, dass die Zeiten früher anders waren
in Sachen Verdienst. Die Vereine können sich auch nichts mehr
erlauben, weil viel genauer darauf geschaut und kontrolliert wird."
Laut Sencar stehen junge Kicker vor der Qual der Wahl: Entweder als
"Profi" mit einem geringen Verdienst sein Glück versuchen, oder einem
Job nachgehen und in unteren Ligen als Halbprofi ordentlich
dazuverdienen. "So gehen sicher auch viele große Talente verloren."
Ob man die Sky-Go-Erste Liga eine Profi-Liga nennen kann, hängt laut
Sencar von der Betrachtungsweise ab. "Für die meisten ist es wohl
nicht so, wie sie sich das Profitum vorstellen. Wenn man damit leben
kann ..."
Auch wenn das Gehalt dem Anspruch eines Profis nicht entspricht, so
ist der Anspruch an die Spieler sehr hoch. Vor allem vom zeitlichen
Aufwand. Nebenjobs oder Ausbildungen sind nur schwer möglich.
"Natürlich geht alles, wenn man genügend Willen und Kraft aufbringt.
Aber wie soll ein Spieler dieser Liga einem anderen Job nachgehen,
wenn er am Freitag ein Auswärtsspiel in einem anderen Bundesland hat,
und das Team einen Tag früher anreist. Noch dazu verändern sich
ständig die Trainingszeiten. Es ist ja nicht so, dass ein Spieler von
sieben bis 14 Uhr fix einer anderen Arbeit nachgehen kann, ohne mit
den Trainingszeiten in Konflikt zu kommen."
Ähnlich verhält es sich mit Ausbildungen. "Am besten ist ein
Fernstudium, weil man ortsunabhängig ist. Fußballer müssen damit
rechnen, dass sie den Verein und somit ihren Wohnort jederzeit
wechseln. Junge Spieler haben es nicht leicht, die richtige
Entscheidung zu treffen."
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