- 18.11.2014, 14:38:59
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Taming Aviation (Zähmung der Luftfahrt): Eine Petition weist den Flugverkehr in die Schranken
20 Vertreter von über 140 Bürgerinitiativen aus 10 EU-Staaten übergeben Petition an das Europäische Parlament.

Utl.: 20 Vertreter von über 140 Bürgerinitiativen aus 10 EU-Staaten
übergeben Petition an das Europäische Parlament. =
Wien/Brüssel (OTS) - Eine Petition an das Europäische Parlament, die
in Österreich ihren Ausgang genommen und sich über Europa verbreitet
hat, wurde heute im Europäischen Parlament übergeben.
Die Petition fordert die Abschaffung von Steuerprivilegien und
staatlichen Subventionen an die Luftfahrtindustrie sowie ein
Nachtflugverbot zum Schutz der europäischen Bevölkerung. Mehr als 140
Bürgerinitiativen aus 10 EU-Staaten haben die Petition unterzeichnet.
Über 20 Delegierte der Bürgerinitiativen aus Österreich, Deutschland,
Großbritannien, Frankreich, Belgien, Italien und Holland waren
anwesend, als die beiden Initiatorinnen der Vorsitzenden des
Petitionsausschusses, Cecilia Wikström, im Europäischen Parlament die
Petition überreichten. Eingeladen in das Parlament hatte der
Abgeordnete der englischen Grünen Keith Taylor.
"Man verbindet die Luftfahrt immer nur mit Lärmproblemen, aber das
greift viel zu kurz", sagt Rechtsanwalt Dr. Heger, eine der beiden
österreichischen Initiatorinnen. "Im Kern geht es um ein völliges
Versagen der Lenkungsfunktion des Steuerrechts. Kerosin ist von der
Energiesteuer befreit, während Benzin und Diesel einem Mindestsatz
von mehr als 30 Cent pro Liter unterliegen, und Flugtickets sind
überdies innereuropäisch umsatzsteuerbefreit. Die Flugabgabe, die auf
Flugtickets in einigen Staaten eingehoben wird, ist so gering, dass
sie kaum nennenswert ist. Daraus ergibt sich für die EU-Staaten ein
Steuerausfall von rund 40 Milliarden Euro."
Nicht nur die Verletzung der Steuergerechtigkeit, auch die extrem
gesundheitsschädliche Störung der Nachtruhe und in deren Folge die
Verletzung des Grundsatzes der Kostenwahrheit sind ein zentrales
Thema von Taming Aviation. "Wenn man von Kostenwahrheit spricht, dann
muss man auch die immensen Gesundheitskosten einbeziehen, die
Nachtflüge verursachen. Bisher wurde das völlig ignoriert. Eine erst
jüngst erschienene Studie der Universität Bremen hat für das Umfeld
des Flughafens Frankfurt eine Prognose über die Entwicklung von
Krankheitskosten in Abhängigkeit von nächtlichem Fluglärm erstellt.
Das Ergebnis ist alarmierend: über den Zehnjahreszeitraum 2012 bis
2021 ist mit circa 23.400 Erkrankten bedingt durch nächtlichen
Fluglärm zu rechnen, von denen circa 3400 versterben. Die dadurch
entstehenden Krankheitskosten übersteigen 1,5 Milliarden Euro.",
ergänzt Psychiaterin Dr. Jutta Leth, die zweite Initiatorin der
Petition.
Beide Initiatorinnen sind überzeugt, dass es zu einem
Bewusstseinswandel in der EU kommen wird. "Der Appell von so vielen
Menschen quer durch die EU kann nicht ungehört bleiben", zeigen sich
beide Initiatorinnen überzeugt.
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