• 13.11.2014, 12:14:38
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ÖH Uni Wien ad 650 Jahresfeier: Was gibt's denn da zu feiern?

ÖH Uni Wien kritisiert bestehende Männerbünde und unreflektierte Selbstinszenierung der Universität Wien

Utl.: ÖH Uni Wien kritisiert bestehende Männerbünde und
unreflektierte Selbstinszenierung der Universität Wien =

Wien (OTS) - "Nach 650 Jahren Uni Wien ist wenig zu feiern, sondern
viel zu tun!" erklärten die Vorsitzenden der ÖH Uni Wien heute,
Donnerstag, während der Pressekonferenz der Universität Wien zur
Präsentation des Programms zur 650-Jahr-Feier. Der Zugang zur Uni
wird Studieninteressierten zunehmend erschwert, gleichzeitig
verschlechtern sich die Studienbedingungen sukzessive,
Mitspracherecht für Studierende ist kaum vorhanden. Von einem
ausgewogenen Verhältnis der Geschlechter kann unter den
Professor_innen oder in den Uni-Gremien keine Rede sein. Zudem finden
sich jeden Mittwoch noch immer - unkommentiert von der Univertität
Wien - deutschnationale Burschenschafter auf der Rampe der
Hauptgebäudes zusammen.

In ihrer Öffentlichkeitsarbeit rund um die 650-Jahr-Feierlichkeiten
beweist die Uni Wien Ignoranz: "Besserwisserin seit 1365" titelt etwa
ein Sujet - dabei ist 1897 eine Frau* erstmals an der Universität
zugelassen worden. "Dass am Tag des Senatsbeschlusses für
Aufnahmeverfahren in den neuen Lehramtsstudien im April diesen Jahres
"Open since 1365" überdimensional vor dem Hauptgebäude prangte, zeigt
die Unreflektiertheit der Uni Wien", kritisierte Camila Garfias
(VSStÖ).

Doch nicht nur die Inszenierung der Uni Wien bietet Anlass zur
Kritik: "Was sollen wir denn feiern, wenn die Universitätsleitung
ohne jede Reaktion dabei zusieht, wie Deutschnationale mit
menschenverachtenden Ideologie noch immer zu den Denkmälern auf dem
Unigelände pilgern?", sagte Cathy Schneider (GRAS).

Durch einen Antrag der Universitätsvertretungssitzung der ÖH Uni Wien
im Oktober hat diese Thematik wieder erhöhte Aufmerksamkeit erhalten.
Eine Reaktion seitens der Universitätsleitung zum rechtsextremen
Gedankengut der Burschenschafter steht immer noch aus! "Darüber
hinaus müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die Politik und
auch die Universität noch immer von Männerbünden dominiert werden",
erklärte Stephanie Marx (unabhängig für den KSV LiLi).

"Wir fordern eine Uni, die nach 650 Jahren ihre faschistische,
antisemitische, frauenfeindliche und diskriminierende Vergangenheit
reflektiert und alles daran setzt, jene noch immer bestehenden
Tendenzen aufzudecken und aus der Uni zu verbannen", verlangte das
Vorsitzteam der ÖH Uni Wien. Ob man sich öffentlich von
Burschenschaften distanziert oder sich klar zur Frauenförderung an
der Uni bekennt - "zum 700 Jahre Jubiläum würden wir gerne etwas zu
feiern haben", schließt der Vorsitzteam unisono.

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Fotos unserer Medienaktion frei zur Verfügung:
http://www.oeh.univie.ac.at/fotos

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