- 12.11.2014, 14:45:00
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NÖ Katastrophenschutzübung 2014 in Eggendorf
LR Pernkopf: "800 Einsatzkräfte beweisen gute Zusammenarbeit"
Utl.: LR Pernkopf: "800 Einsatzkräfte beweisen gute Zusammenarbeit" =
St. Pölten (OTS/NLK) - Am Tritolwerk - ABC und
Katastrophenhilfeübungsplatz des Österreichischen Bundesheeres in
Eggendorf im Bezirk Wiener Neustadt findet heute, Mittwoch, die NÖ
Landeskatastrophenschutzübung 2014 statt. Angenommen wird dabei ein
Erdbeben im Raum Wiener Neustadt und Neunkirchen der Stärke 6.0 nach
Richter, bei dem mit Toten, Verletzten und Sachschäden an wichtigen
Infrastrukturen zu rechnen ist. Insgesamt 30 Organisationen üben den
Ernstfall an rund 20 realen und über 30 virtuellen Einsatzstellen,
die mithilfe des militärischen Flugsimulators an der Militärakademie
in Wiener Neustadt simuliert werden. Vor Übungsbeginn informierte der
für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf
gemeinsam mit Vertretern der mitwirkenden Einsatzorganisationen und
Infrastrukturbetreiber im Rahmen einer Pressekonferenz zur Übung und
zum Katastrophenschutz.
Landesrat Pernkopf hielt fest, dass es 1972 im Raum Seebenstein das
letzte Mal zu einem vergleichbaren Erdbeben gekommen sei. Im
vergangenen Jahr habe es aber mehrere stärkere Erdstöße in der
Thermenregion gegeben. Im Ernstfall seien die Koordinierung zwischen
den Einsatzorganisationen und der Infrastrukturmaßnahmen wichtig. Von
Tulln aus, wo sich die Einsatzleitung befinde, würden "rasch und
unkompliziert" die notwendigen Maßnahmen getroffen werden. Als die
fünf wichtigsten Säulen des Katastrophenschutzes nannte Pernkopf die
Blaulichtorganisationen, die Katastrophenschutzorganisationen, die
Infrastrukturbetreiber, die Wissenschaft und Forschung sowie die
Öffentlichkeit. "Unser Credo ist, immer alle Maßgeblichen an einen
Tisch zu versammeln", so Pernkopf. Es sei auch wichtig, die
Bevölkerung zu informieren, damit die Menschen nicht verunsichert
werden.
"Die heutige Übung ist die größte Katastrophenschutzübung in diesem
Jahr. Es sind 30 Organisationen beteiligt, 800 Einsatzkräfte arbeiten
Schulter an Schulter und beweisen die gute Zusammenarbeit im Land",
so Pernkopf. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass diese
Übung auch international Anerkennung findet. Es habe eine intensive
Vorbereitungszeit gegeben, um sicherzugehen, im Ernstfall gut
gerüstet zu sein. Der Landesrat dankte "allen Einsatzorganisationen,
auf die sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu
jeder Zeit verlassen können" und wünschte der Übung "einen
erfolgreichen und unfallfreien Verlauf".
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, MSc sagte, dass die
Feuerwehren heute ihr gesamtes Know-how einbringen werden. "Wir sind
sehr gut aufgestellt", so Fahrafellner. Das Rote Kreuz sei mit der
Suchhundestaffel und einem Kriseninterventionsteam vertreten,
informierte Johann Kaufmann, stellvertretender
Landesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes. Er
bedankte sich bei den Einsatzkräften, die sich Urlaub genommen haben,
um bei der Übung dabei zu sein. "Es ist wichtig, dass es ein gutes
Miteinander gibt und das nicht nur im Ernstfall", betonte Nationalrat
Otto Pendl, Präsident des Samariterbundes Niederösterreich. Es müsse
jederzeit so schnell wie möglich geholfen werden.
"Wir sind angewiesen auf ein Netzwerk in solchen Situationen. Diese
Übung zeigt, dass wir gut aufgestellt sind", so Franz Lindenberg,
Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes. Ernst Fischer,
Landesleiter der Österreichischen Höhlenrettung in Niederösterreich,
sagte, dass die Höhlenrettung im Gegensatz zur Bergrettung Menschen
von unten nach oben und nicht von oben nach unten rette und sehr gut
gerüstet sei, Menschen aus beengten Verhältnissen herauszubringen.
Der Zivilschutzverband sei in erster Linie in der Prävention tätig,
so Alfred Mitrovic, Landessekretär des NÖ Zivilschutzverbandes.
Wie wichtig Kommunikation sei, wisse man erst, wenn sie nicht mehr
möglich sei, so Dr. Wolfgang Schwabl von der A1 Telekom AG. A1 sei im
Einsatz, wenn es um Überlastung der Netze gehe und kümmere sich
darum, wenn die Infrastruktur zerstört sei, indem beispielsweise
mobile Basisstationen aufgebaut werden. "Zur Infrastruktur gehört
auch Strom", so DI Dr. Peter Layr, Vorstandsdirektor der EVN. Die EVN
kümmere sich darum, diese so rasch wie möglich wieder aufzubauen,
damit die Kommunikation wieder funktioniere.
Seitens der Wissenschaft und Forschung gehe es auch darum, in die
Vergangenheit zu schauen, das zeige das Buch über 1.000 Jahre
Erdbebengeschichte in Niederösterreich, so Dr. Wolfgang Lenhardt,
Leiter des österreichischen Erdbebendienstes an der Zentralanstalt
für Meteorologie und Geodynamik. Im Krisenfall sei es auch wichtig,
dass die Krankenhäuser funktionsfähig blieben, so Dr. Robert
Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ
Landeskliniken-Holding. Es gebe detaillierte Planungen für spezielle
Szenarien. "Die Alarmpläne werden regelmäßig geübt", so Griessner.
Das Bundesheer sei bei der heutigen Übung vor allem bei der
"Wiederherstellung von Bewegungslinien, wie Brücken" und der
"Sicherstellung von Infrastruktur" im Einsatz, so Brigadier Mag.
Rudolf Striedinger, Militärkommandant von Niederösterreich. Die
Polizei kümmere sich vor allem um die Gefahrenforschung. Es gehe
darum, sowohl die Bevölkerung als auch die Einsatzkräfte vor Gefahren
zu schützen. "Ich bin überzeugt, dass wir wieder etwas dazulernen",
so Landespolizeidirektor-Stellvertreter Franz Popp, B.A. zur heutigen
Übung.
Nähere Informationen: Büro LR Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon
02742/9005-13322, e-mail j.maier@noel.gv.at.
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