• 07.11.2014, 13:26:13
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Aktuelle Studie: Diabetes mellitus verursacht in Österreich jährliche Kosten von 1,94 Mrd. Euro

Im Bild v.l.n.r..: Mag. Gabriele Ostermann
(Sanofi), Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching (Wilhelminenspital
der Stadt Wien), Mag. Sabine Radl (Sanofi), DI. Dr. Wolfgang
Habacher (Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH)

Wien, 7.11.2014 (OTS) - Sanofi Österreich veröffentlichte heute eine,
von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH durchgeführte
Studie zum Thema Krankheitskosten von Diabetes in Österreich. Im
Rahmen der wissenschaftlichen Erhebung wurde erstmalig ein
umfassendes Bild der Gesamtkosten für Österreich gezeichnet. Die
Ergebnisse wurden heute, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Rund 480.000 Menschen in Österreich leben mit einer Diabetes-Diagnose
Dramatisch ist die Situation angesichts der Tatsache, dass in
Österreich bis zu 645.000 Personen an Diabetes leiden, 430.000 davon
als Typ-2-DiabetikerInnen bereits diagnostiziert, geschätzte 143.000
bis 215.000 sogar ohne Diagnose. Dies liegt daran, dass bei vielen
Patienten der Diabetes erst nach Auftreten einer Folgeerkrankung
entdeckt wird. Neben dem immunologisch bedingten Typ-1 Diabetes sind
die überwiegende Mehrzahl der Diabetiker, Typ-2 oder so genannte
"Altersdiabetiker". Insgesamt leiden etwa 8 - 9 Prozent der in
Österreich lebenden Menschen über 15 Jahren an Diabetes.

Prim. Univ. Prof. Dr. Peter Fasching, Vorstand der 5. Medizinischen
Abteilung, mit Endokrinologie, Rheumatologie und Akutgeriatrie,
Wilhelminenspital der Stadt Wien, zeigt auf: "Rund 90 Prozent der
diagnostizierten DiabetikerInnen in Österreich sind von einer
Diabetes-Typ-2-Erkrankung betroffen. Sie werden zumeist im
niedergelassenen Bereich durch AllgemeinmedizinerInnen und
FachärztInnen für Interne Medizin betreut. Etwa 18,9 Prozent dieser
Betroffenen werden innerhalb eines Disease Management Programm
begleitet, allerdings gibt es derzeit keine gesicherten Daten zur
durchschnittlichen Behandlungsdauer im Rahmen dieser Programme. Noch
immer fehlt in Österreich ein Diabetesregister, um valide Daten zur
Diabetessituation in Österreich zu erhalten und weitere
gesundheitspolitische Ziele danach ausrichten zu können; wie zB der
Einsatz entsprechend ausgebildeter Ärztinnen zum Facharzt für Innere
Medizin und Endokrinologie/Diabetologie."

"Sanofi hat eine lange Tradition in der Erforschung innovativer
Therapien im Bereich Diabetes; seit 90 Jahren ist Sanofi an
vorderster Front mit der Entwicklung und Erforschung von Therapien
gegen die "Volkskrankheit Diabetes" beschäftigt. Gerade mit Blick auf
die zukünftigen Herausforderungen, wie die stetig ansteigende Zahl
von Menschen mit Diabetes, ist es wichtig, die geeigneten
Rahmenbedingungen für optimierte Therapien und zur Minimierung von
Folgeerkrankungen bei Diabetes zu schaffen", unterstreicht Mag.
Sabine Radl. Geschäftsführerin von Sanofi Österreich, das langjährige
Engagement des Unternehmens.

Ausgaben von 1,94 Mrd. Euro jährlich für Diabetes

Eine aktuelle von Sanofi in Auftrag gegebene Studie zeigt: pro Jahr
werden in Österreich rund 1,94 Mrd. Euro für die Behandlung von
Diabetes ausgegeben; die direkten Diabeteskosten, dh. Kosten für
blutzuckersenkende Therapien, Diabetesmanagement, Akut- und
Spätkomplikationen betragen 1,7 Mrd. Euro - dies entspricht ca. fünf
Prozent der österreichischen Gesundheitsausgaben. Bei genauerer
Betrachtung sieht man, dass die gesamten Arzneimittelkosten 285 Mio.
Euro ausmachen, wovon wieder knapp die Hälfte für blutzuckersenkende
Therapeutika ausgegeben werden (127,7 Mio. Euro). Den größten Anteil
an den Gesamtkosten tragen die Spätkomplikationen mit 862,5 Mio. Euro
pro Jahr (50,7% der direkten Krankheitskosten-Kosten).

Die Ergebnisse im Detail:

Typ-1-Diabetes
In Österreich leben rund 50.000 Typ-1-DiabetikerInnen. Die
durchschnittlichen Kosten für einen Diabetes-Typ-1 Patienten betragen
auf Basis der Berechnungen pro Jahr 4.600 bis 5.100 Euro. Dies
bedeutet unter Miteinbeziehung der direkten (blutzuckersenkende
Therapie, Diabetesmanagement, Akut- und Spätkomplikationen) und
indirekten Kosten lebenslange Therapieausgaben von ca. 220.000 Euro
pro PatientIn.

Die errechneten Gesamtkosten der Krankheit liegen bei 259,7 Mio. Euro
pro Jahr, wovon 77,8 Prozent der Ausgaben (202,2 Mio. Euro) in
direktem Zusammenhang mit der Versorgung der Diabetes-Erkrankung
stehen. Die indirekten Kosten wie Krankenstände, verlorene
Erwerbsjahre oder Erwerbstätigkeiten schlagen mit rund 57,5 Mio. Euro
pro Jahr zu Buche. Die Arzneimittelkosten betragen 42 Mio. Euro,
davon werden 34,1 Mio. Euro für blutzuckersenkende Therapeutika
aufgewendet.

Typ-2-Diabetes
Pro Jahr werden in Österreich für die Behandlung von etwa 425.000
Typ-2-Diabetikern rund 1,676 Mrd. Euro aufgewendet; die
durchschnittlichen Kosten für einen Diabetes-Typ-2 Patienten betragen
auf Basis der Berechnungen pro Jahr 3.250 bis 3.950 Euro. Werden
diese Zahlen auf die lebenslangen Therapiekosten eines Typ-2-
Diabetikers umgelegt, so betragen diese ca. 58.400 Euro pro
PatientIn.

89,6 Prozent der Ausgaben (1,5 Mrd. Euro) stehen in direktem
Zusammenhang mit der medizinischen Versorgung der Erkrankung. 174
Mio. Euro fallen pro Jahr an indirekten Kosten bei einer
Diabetes-Typ-2-Erkrankung an. Die gesamten Arzneimittelkosten
betragen ca. 243 Mio. Euro, davon entfallen 93,7 Mio. Euro der
Kosten auf den Einsatz blutzuckersenkender Therapien.

"Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende
Krankheitskostenstudie zu Diabetes für Österreich und gibt ein
differenziertes Bild der Versorgungskosten zu der Erkrankung. Diese
Kosten sind additiv zu den allgemeinen Versorgungskosten jedes
einzelnen zu verstehen, sodass also die Versorgung des
Typ2-Diabetikers im Durchschnitt pro Jahr um ca. 3.300 Euro bis 4.000
Euro mehr kostet als die des vergleichbaren Nicht-Diabetikers, betont
Studienautor Dr. Wolfgang Habacher, Leiter der Kompetenzgruppe
Gesundheitswissenschaften am Institut HEALTH - Institut für
Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der Joanneum Research
Forschungsgesellschaft mbH, Graz.

Habacher weiter: "Es zeigt sich auch, dass die Kosten der
blutzuckersenkenden Arzneimittel mit ca. 6,6 Prozent der gesamten
Versorgungskosten keinen großen Anteil ausmachen, sondern das
wesentlichste Element das Management der Spätkomplikationen
darstellt. Auch aus dieser Sicht stellt also die Vermeidung der
Spätkomplikationen das zentrale Ziel der Krankenversorgung dar. Auch
diese Arbeit bestätigt jedoch wieder, dass ein Interessensausgleich
zwischen den wichtigsten Zahlern in Österreich wichtig ist, denn die
Kosten einer guten Versorgung der Diabetiker zur Vermeidung von
Spätkomplikationen tragen die Krankenversicherungen, während eine
Reduktion von Spätkomplikationen den Financiers der Krankenhäuser zu
gute kommt."

Diabetes - eine der teuersten chronischen Krankheiten, höchste
Zeit etwas zu tun!

"Wir stellen Therapieoptionen und Information in guter Qualität
bereit und diese müssen die richtigen Menschen erreichen. Für Ärzte
ist es im Alltag nicht immer einfach, den Menschen die Informationen
einfach und laiengerecht verständlich zugänglich zu machen. Ein
Angebot für Ärzte muss geschaffen werden, damit sie ihren Patienten
Informationen leichter übermitteln können. Genauso müssen wir uns
aber bemühen, die noch gesunden Menschen, die in ein Risikoprofil
fallen, frühzeitig aufzufangen und über Diabetes und seine
Folgeerkrankungen aufzuklären. Sanofi ist es daher ein großes
Anliegen, über innovative Therapieoptionen hinaus,
gesundheitsfördernde Angebote zur Verfügung zu stellen und durch
qualitative Informationen und Schulungen, die österreichische
Bevölkerung in ihrer Gesundheitskompetenz stärken. Ebenso ist es mir
ein besonderes Anliegen, dass der Zugang zu innovativen Therapien in
Österreich vereinfacht wird, damit Menschen mit Diabetes die für sie
optimale Behandlung erhalten", so Radl abschließend.

Vollpublikation im kommenden Jahr

Anfang 2015 werden die gesamten Daten in einer Vollpublikation
veröffentlicht. Dabei wird auch eine dritte Frage im Fokus der Studie
stehen: welche Kosten könnten bei optimaler Einstellung eines
Diabetes-Patienten im Gesundheitssystem eingespart werden?

Über Sanofi in Österreich

Als eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen nehmen
wir unsere Verantwortung gegenüber den ÖsterreicherInnen ernst und
wollen als gleichwertiger Partner im Gesundheitswesen anerkannt
werden. Wir sind nicht nur Hersteller und Verkäufer von
Arzneimitteln, sondern bieten Lösungen. Im Zentrum aller unserer
Bemühungen steht der Patient.
Sanofi ist ein führendes, globales Pharmaunternehmen, das
therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vertreibt, um das
Leben der Menschen zu verbessern. Sanofi ist an den Börsen in Paris
(EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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