• 05.11.2014, 09:36:42
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AK Studie: "E-Book-Reader, TV & Co are watching you" 1

Firmen bieten vermehrt Geräte an, die KonsumentInnen im Alltag überwachen

Utl.: Firmen bieten vermehrt Geräte an, die KonsumentInnen im Alltag
überwachen =

Wien (OTS) - E-Book-Reader senden Daten zum Leseverhalten an
Unternehmen, Fitnessarmbänder messen Puls und liefern
Gesundheitsdaten an Dritte ... Immer mehr Firmen, preisen Dinge an,
die ins Internet integriert sind und uns durchleuchten. Die Geräte
erlauben den Firmen noch tiefere Einblicke in unser Leben - Erstellen
von Persönlichkeitsprofilen oder Prognosen über künftiges Verhalten
inbegriffen. Eine AK Studie setzt sich mit der kommerziellen
digitalen Überwachung kritisch auseinander. "Mit dem 'Internet der
Dinge' tut sich gerade eine Vision auf, die für Datenschützer ein
Albtraum ist", warnt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Smartphones und mobile Apps gelten momentan als Einfallstor für
Datensammler, aber es kommt noch dicker. Eine von der AK beim Wiener
Institut für kritische digitale Kultur (Studienautor Wolfie Christl)
in Auftrag gegebene Studie zeigt: Immer mehr Firmen bieten - mit
Sensoren ausgestattete und dem Internet verbundene - Geräte an, die
uns durchleuchten. Die Zahl der Daten, die KonsumentInnen
Datensammlern selbst bereitstellen, nimmt zu: E-Book-Reader
übertragen Daten zum Leseverhalten an Unternehmen. Vernetzte TV
liefern Angaben über angesehene Filme. Mit Fitness-Trackern oder
-armbändern (Wearables) überwachen sich KonsumentInnen im Dienste
ihrer Gesundheit nicht nur selbst, sondern liefern auch
Facebook-Freunden und Firmen Daten über etwa Puls, Schlaf, Gewicht.

Hunderte Angebote zur Vermessung der eigenen Körperfunktionen und
zur "Optimierung des Selbst" sind bereits auf dem Markt. Für 2018
werden 80 Millionen verkaufte Geräte und 30 Milliarden Dollar Umsatz
in diesem Bereich vorhergesagt. Aber es geht noch wilder:
Biometrische Kopfhörer, T-Shirts und Büstenhalter messen den Puls.
Intelligente Zahnbürsten melden Zahnputzaktivitäten via Bluetooth auf
das Smartphone. Mit einer App können Putzprogramme eingestellt und
das -verhalten ausgewertet werden. Ein US-Forscherteam hat
Gesundheitssensoren entwickelt, die sich wie entfernbare Tattoos auf
die Haut drucken lassen. Sie messen Temperatur und ausgeübte Kräfte.

Entwickler haben auch die Arbeitswelt im Auge. Das US-System
Theatro ermöglicht die Ortung von Angestellten und bietet die
Auswertung von deren Verhalten, Produktivität und Bewegungsmuster an.
Überwachungsboxen im Auto zeichnen rund um die Uhr das Fahrverhalten
auf und übertragen etwa Beschleunigungswerte an Versicherungen, die
die Höhe der Prämienzahlung von den gemessenen Daten abhängig machen.
In Spanien, Großbritannien und den USA ist dieses Prinzip schon
etabliert.

"Die Entwicklung wirft zahllose Fragen in Bezug auf Privatsphäre
und Überwachungsgelüste auf", betont Zimmer. "Informationen über das
Privatleben können noch intensiver ausgebeutet werden. Falsche
Schlussfolgerungen haben negative Auswirkungen auf Einzelne. Sind
keine Daten über eine Person vorhanden, schätzen Unternehmen das
Risiko für eine Kundenbeziehung unter Umständen als zu hoch ein",
sagt Zimmer.

(Forts.)

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